Der offizielle Bestellstart des Volkswagen ID 3 erfolgte am 20. Juli 2020. In dieser Woche werden die ersten Exemplare in der Autostadt beziehungsweise in der Gläsernen Manufaktur Dresden an Privatkunden übergeben. Alexander Voigt sprach mit Silke Bagschik, Leiterin Vertrieb und Marketing Baureihe e-Mobility bei Volkswagen, über die Markteinführung des Wolfsburger Hoffnungsträgers.
Frau Bagschik, was waren Covid-19-bedingt die größten Herausforderungen im Vorfeld des Bestellstartes?
Silke Bagschik: „Wie viele andere Unternehmen auch hatten und haben wir mit Schließungen und Kürzungen in der Produktion zu kämpfen – bei uns in Zwickau und bei unseren Zulieferern. Auch die globale Zusammenarbeit bei der letzten Entwicklungsphase war eine Herausforderung. Die Pandemie scheint die Wende zur Elektromobilität sogar zu beschleunigen.“
Zuvor kamen bereits die Frühbucher mit der First Edition zum Zuge. Sind alle 30.000 Exemplare abgerufen worden?
„Der Großteil der Kunden hat bestellt – deutlich über 20.000, und zwar ohne den ID 3 je live gesehen oder gefahren zu haben. Das ist ein großer Vertrauensbeweis. Viele Prebooker freuen sich jetzt auf die erste Probefahrt, die in circa einer Woche möglich sein wird. Dann werden sicher auch die letzten First-Edition schnell Ihren Kunden finden.“
Sie beginnen mit sechs, zeitlich versetzt sieben vorkonfigurierten ID 3-Modellen. Warum?
„Die Auswertung des Prebookings hat gezeigt, dass der wesentliche Teil unserer Kunden besonderen Wert auf hohe Reichweite und entsprechende Sonderausstattungen. Diese sieben Konfigurationen umfassen die am meisten nachgefragten Kundenwünsche und Anforderungsprofile. Das hat viele Vorteile: Wir können die Komplexität in der Produktion gering halten und so möglichst schnell vielen Kunden ihren Traum vom ID 3 erfüllen.“
Wird der Kunde später auch vollkommen frei konfigurieren können?
„Bisher haben wir weder vom Handel, noch von Kunden gehört, dass zum jetzigen Zeitpunkt der unbedingte Wunsch nach einer völlig freien Konfigurationsmöglichkeit besteht. Wenn das Werk Zwickau voll hochgefahren ist, planen wir aktuell die Öffnung von mehr Konfigurationsmöglichkeiten. Allerdings wird man auch dann seinen ID 3 in maximal zehn Clicks fertig konfiguriert haben. Die beliebten vorkonfigurierten Modelle werden wir aber definitiv beibehalten, dann gepaart mit einer schnelleren Lieferbarkeit.“
Der ID 3 ist nach über 40 Jahren und dem letzten Käfer der erste Volkswagen mit Heckantrieb. Wie ist Ihre Erfahrung damit?
„Mein erstes Auto war ein Käfer. Und jetzt fahre ich ID 3. Es ist klar, warum wir dem wieder einen Heckantrieb gegeben haben: das unglaubliche Drehmoment der E-Maschine aus dem Stand bekommt man so am besten auf die Straße – da drehen bei keinem Wetter die Vorderräder durch. Außerdem sorgt der Heckantrieb für eine gleichmäßige Gewichtsverteilung, die zu absolutem Fahrspaß bei hoher Fahrdynamik führt.“ (ampnet/av)
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