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Nur in China brummt das Truckgeschäft

Nach einem beispiellosen Einbruch im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie im ersten Halbjahr haben sich die internationalen Märkte für schwere Nutzfahrzeuge (über sechs Tonnen) zu Beginn der zweiten Jahreshälfte unterschiedlich entwickelt. Der westeuropäische Markt erreichte laut Verband der Automobilindustrie (VDA) im Juli nach extrem schwachen Vormonaten zwar das Vorjahresniveau, allerdings mit geringen absoluten Zahlen. In den USA gingen die Truck-Verkäufe deutlich zweistellig zurück. Der Absatz in China verzeichnete einen Zuwachs im oberen zweistelligen Bereich. In Brasilien legten die Neuzulassungen ebenfalls zu.

In Westeuropa blieb die Zahl der Neuzulassungen im Juli mit 18.600 schweren Lkw konstant. Allerdings war der Vorjahresmonat im Nachgang der verpflichtenden Einführung des neuen Tachographen zur Jahresmitte 2019 schwach, die Vergleichsbasis damit also sehr gering. Von Januar bis Juli 2020 wurden auf dem westeuropäischen Markt insgesamt 124.500 schwere Nutzfahrzeuge abgesetzt, 37 Prozent weniger als in den ersten sieben Monaten des Vorjahres.

VDA-Präsidentin Hildegard Müller sagte: „Die Auswirkungen des Coronavirus‘ und ein deutlicher zyklischer Abschwung haben den Nutzfahrzeugmärkten einen schweren Schlag versetzt. Die vergleichsweise moderate Marktentwicklung im Juli dürfen wir nicht fehlinterpretieren: Wir sind noch lange nicht über den Berg und gehen für das Gesamtjahr von einem Rückgang von 35 Prozent aus.“

Die Verkäufe auf dem US-Truckmarkt sind im Juli um 32 Prozent zurückgegangen, es wurden insgesamt 32.400 Neufahrzeuge abgesetzt. Seit Jahresbeginn ist der Markt damit um 30 Prozent auf knapp 214.300 Fahrzeuge geschrumpft. Im Heavy-Duty-Segment über 15 Tonnen reduzierte sich der Absatz um 39 Prozent. Das Medium-Duty-Segment (sechs bis 15 Tonnen) gab um knapp 19 Prozent nach.

In China verzeichnet das Lastwagengeschäft im bisherigen Jahresverlauf eine hohe Dynamik. Im Juli stieg das Absatzvolumen um 78 Prozent auf 152.200 Einheiten und legte damit den vierten Monat in Folge zweistellig zu. Die wesentliche Triebfeder ist – neben der landesweiten Einführung der neuen Abgasnorm China VI zum 1. Juli und damit zusammenhängenden vorgezogenen Käufen – insbesondere ein staatliches Flottenerneuerungsprogramm, das bis Jahresende in Kraft bleibt. In den ersten sieben Monaten wurden in China bereits mehr als eine Million schwere Nutzfahrzeuge abgesetzt (+28 Prozent auf 1,04 Millionen Einheiten).

Der brasilianische Lkw-Markt hat im Juli ebenfalls zugelegt. Dort wurden 9000 Fahrzeuge abgesetzt (plus sechs Prozent). In den ersten sieben Monaten liegt der Absatz in Brasilien mit 44.900 Einheiten jedoch noch knapp 15 Prozent im Minus. (ampnet/jri)

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Schwerer Baustellen-Lkw (Mercedes-Benz Arocs).

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Foto: Auto-Medienportal.Net/Daimler

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