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Nissan-Krise: Uchida zeigt mit Rotstift auf Europa

Nissan macht Schluss mit seinen ambitionierten Expansionsplänen und wird Standorte und damit auch Überkapazitäten abbauen. 20 Prozent weniger Einheiten wollen die Japaner bis 2023 produzieren. Die Zahl der Modelle schrumpft von 69 auf 55. Die Werksauslastung soll im gleichen Zug auf 80 Prozent ansteigen. Der härteste Einschnitt ist die geplante Schließung des Werks in Barcelona, die eine Abkehr von Europa bedeutet.

Durch die Umsetzung des Plans will Nissan bis zum Ende des Geschäftsjahres 2023 eine Gewinnmarge von fünf Prozent und einen nachhaltigen globalen Marktanteil von sechs Prozent erreichen. Das schließt die anteiligen Beiträge seines 50-prozentigen Joint Ventures in China mit ein.

Der japanische Hersteller will sich künftig auf die Märkte Japan, China und Nordamerika konzentrieren und verspricht sich von der Allianz mit Renault und Mitsubishi eine Sicherung der Asean-Region. Als einziges Werk in den Asean-Staaten soll das Werk in Thailand übrig bleiben. Das Werk in Indonesien soll geschlossen werden. Aus Südkorea will sich Nissan zurückziehen und Datsun nicht mehr in Russland anbieten.

In den Fokus des Managements rückt auch die verstärkte Produktion von Elektrofahrzeugen, von denen jährlich mehr als eine Million Einheiten bis 2023 abgesetzt werden sollen. Dazu werden in den kommenden 18 Monaten zwölf neue Modelle auf den Markt gebracht. 60 Prozent sind als Elektrifizierungsgrad der Neuwagenverkäufe angepeilt.

Der seit dem 1. Januar amtierende Nissan-Chef Makoto Uchida verfolgt mit der Strategie eine Besinnung auf reine Netto-Umsätze und die stärksten Marktregionen. Indirekt stellte er in einer Pressemitteilung die Wettbewerbsfähigkeit in Europa, und damit auch die angeschlagene Zusammenarbeit mit Renault, in Frage. (ampnet/deg)




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Makoto Uchida.

Makoto Uchida.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Nissan

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