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In der Cloud stecken viele Milliarden Euro Einsparungen

Der Volkswagen Konzern treibt die Integration seiner Fabriken in die „Volkswagen Industrial Cloud“ voran. Wenn in der Endausbaustufe die Daten sämtlicher 124 Werke standardisiert ausgewertet werden können, erwartet der Konzern, dass Kostensenkungen von mehreren Milliarden Euro pro Jahr aus der „Cloud“ fallen. 2019 bildeten Standorten Chemnitz, Wolfsburg und Polkowice (Polen) der Marke Volkswagen Pkw den Anfang. Jetzt sollen 15 weitere Werke folgen.

In einem ersten Schritt hat der Konzern 15 verschiedene Anwendungen definiert, die nun als Apps standardisiert für alle Werke zur Verfügung stehen. Schwerpunkte liegen unter anderem im Bereich der vorausschauenden Wartung der Maschinen oder der Reduzierung von Nacharbeiten an Fahrzeugen durch künstliche Intelligenz (KI). Allein durch die Implementierung der ersten 15 Anwendungen wird eine Kostensenkung von rund 200 Millionen Euro bis 2025 erwartet.

Daten von mehreren hunderttausend Maschinen und Anlagen werden im sogenannten „Brown-Field“-Ansatz von Sensoren erfasst und von standardisierten Apps in der Cloud analysiert. Jede Maschine, Anlage und jedes System werden manuell angeschlossen und bei älteren Anlagen zum Teil auch noch mit Sensoren versehen. In der Endausbaustufe dürfte die täglich ausgewertete Menge an Informationen in der Größenordnung des Datenvolumens einer mittleren deutschen Kleinstadt liegen. Derzeit sind rund 220 Experten im Konzern mit dem Projekt befasst – die Zahl soll bis Ende 2020 auf rund 500 steigen.

Volkswagen will die Produktivität seiner Werke von 2016 bis zum Jahr 2025 um 30 Prozent erhöhen. „Unsere Industrial Cloud ist ein ganz entscheidender Hebel, um dieses Ziel zu erreichen“, so Gerd Walker, Leiter Produktion Volkswagen Konzern. In diesem Jahr sollen Werke der Marken Audi, Seat, Skoda, Volkswagen Pkw, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Porsche und der Komponente angebunden werden. Dazu gehören die deutschen Standorte Braunschweig, Emden, Hannover, Ingolstadt, Kassel, Leipzig, Neckarsulm, Salzgitter, Zuffenhausen, Zwickau sowie Martorell (Spanien), Palmela (Portugal), Györ (Ungarn), Mladá Boleslav und Vrchlabi (beide Tschechien).

Die Lösungen und Applikationen, die Volkswagen derzeit entwickelt, sollen im Rahmen eines offenen Ökosystems für andere Unternehmen zugänglich sein und gemeinsam weiterentwickelt werden. In diesem Zusammenhang gibt es keinen Fokus auf den Automobilsektor. (ampnet/Sm)

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Foto: Auto-Medienportal.Net/Volkswagen

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