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Auch Volkswagen im ersten Quartal 23 Prozent unter Vorjahr

Als „erheblich beeinträchtigt“ bezeichnet Frank Witter, Volkswagen Konzernvorstand für Finanzen und IT, die ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres. In der Covid-19-Pandemie seien die Auslieferungen an Kunden im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 23,0 Prozent auf 2,0 (2,6) Millionen Fahrzeuge zurückgegangen, die Umsatzerlöse sanken um 8,3 Prozent auf 55,1 (60,0) Milliarden Euro, das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen fiel deutlich um 81,4 Prozent auf 0,9 (4,8) Milliarden Euro. Die operative Umsatzrendite im ersten Quartal 2020 betrug 1,6 Prozent (6,4 beziehungsweise 8,1 vor Sondereinflüssen). Witter sieht den Konzern „weiterhin robust aufgestellt“.

Positives Operatives Ergebnis für Gesamtjahr

Der Volkswagen Konzern geht davon aus, dass die Auslieferungen an Kunden im Jahr 2020 in Folge der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie deutlich unter dem Wert des Vorjahres liegen werden. Herausforderungen ergeben sich zudem insbesondere aus der steigenden Wettbewerbsintensität, volatilen Rohstoff- und Devisenmärkten sowie aus verschärften emissionsbezogenen Anforderungen. Im Gesamtjahr werden die Umsatzerlöse deutlich unter denen des Vorjahres liegen. Insgesamt rechnet der Volkswagen Konzern mit einem im Vorjahresvergleich gravierend rückläufigen, aber positiven Operativen Ergebnis für das Jahr 2020.

Die F&E-Quote und die Sachinvestitionsquote im Automobilbereich werden in 2020 voraussichtlich über denen des Vorjahres liegen. Wegen der niedrigeren Kundennachfrage sowie weiterer Auszahlungen im Rahmen der Dieselkrise und von Liquiditätsabflüssen aus Mergers & Acquisitions-Aktivitäten wird für das Jahr 2020 mit einem unter dem Vorjahreswert liegenden Netto-Cash-flow gerechnet. Deswegen wird auch die Netto-Liquidität im Automobilbereich das Vorjahresniveau unterschreiten. Die Kapitalrendite (RoI) wird ergebnisbedingt unter dem Vorjahreswert und unter dem definierten Mindestverzinsungsanspruch an das investierte Vermögen in Höhe von 9 Prozent erwartet. Die Netto-Liquidität im Automobilbereich liegt per Ende März bei 17,8 Milliarden Euro. Ende Dezember 2019 belief sie sich auf 21,3 Milliarden Euro.

Marken und Geschäftsfelder

Die Marke Volkswagen setzte in den ersten drei Monaten dieses Jahres 765.000 (910.000) Fahrzeuge ab, ein Rückgang um 16,0 Prozent. Die Modelle Gol und Passat konnten entgegen dem Trend Zuwächse verzeichnen, auch der T-Cross war sehr beliebt. Die Umsatzerlöse waren mit 19,0 Milliarden Euro um 11,9 Prozent niedriger als im Vorjahr. Das Operative Ergebnis (im Vorjahr vor Sondereinflüssen) verringerte sich auf 481 (921) Millionen Euro.

Audi meldete für den Berichtszeitraum weltweit 268.000 (305.000) Fahrzeug-Verkäufe. Das chinesische Joint Venture FAW-Volkswagen veräußerte weitere 97.000 (130.000) Audi Fahrzeuge. Vor allem der Q3 und der e-Tron verzeichneten eine steigende Nachfrage. Die Umsatzerlöse verringerten sich auf 12,5 (13,8) Milliarden Euro. Das Operative Ergebnis sank auf 15 Millionen Euro (1,1 Milliarden Euro).

In den Finanzkennzahlen der Marke Audi sind die Marken Lamborghini und Ducati enthalten. Im Zeitraum Januar bis März 2020 setzte Lamborghini 2253 (2349) Fahrzeuge ab und Ducati 10.171 (13.806) Motorräder.

Skoda setzte im Berichtszeitraum 237.000 Fahrzeuge ab, 13,7 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Modelle Scala und Kamiq wurden stark nachgefragt. Die Umsatzerlöse beliefen sich auf 4,8 (4,9) Milliarden Euro. Das Operative Ergebnis fiel mit 307 Millionen Euro um 103 Millionen Euro geringer aus als im Vorjahr.

Seat lag beim Absatz in den ersten drei Monaten 2020 bei 140.000 Fahrzeugen, ein Minus von 20,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der für Audi gefertigte A1 ist darin enthalten. Die SUV-Modelle Arona, Ateca und Tarraco erfreuten sich besonderer Beliebtheit. Die Umsatzerlöse verfehlten mit 2,6 Milliarden Euro den Vergleichswert des Vorjahres um 16,2 Prozent. Das Operative Ergebnis ging im Wesentlichen volumenbedingt auf - 48 (89) Millionen Euro zurück.

Bentley verzeichnete im Berichtszeitraum einen Absatz in Höhe von 3302 (2584) Fahrzeugen. Die Umsatzerlöse legten auf 620 (456) Millionen Euro zu. Das Operative Ergebnis verbesserte sich auf 56 (49) Millionen Euro, was auf Volumen- und Mixeffekte zurückzuführen war.

Porsche setzte im Zeitraum Januar bis März 2020 weltweit 56.000 Fahrzeuge ab, das waren 1,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Umsatzerlöse lagen bei 5,4 (5,2) Milliarden Euro. Das Operative Ergebnis verringerte sich auf 529 (829) Millionen Euro.

Volkswagen Nutzfahrzeuge berichtete für das erste Quartal weltweit 99.000 (129.000) Fahrzeuge. Die Umsatzerlöse sanken um 18,9 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. Infolge des Absatzrückgangs nahm das Operative Ergebnis auf 14 (291) Millionen Euro ab. Die ab diesem Jahr geltenden CO2-Lenkungsabgaben, ungünstigere Wechselkurse sowie gestiegene Fix- und Entwicklungskosten belasten das Ergebnis.

Kostenoptimierungen und Mixeffekte wirken

Im ersten Quartal 2020 belief sich der Absatz von Scania Vehicles and Services auf 19.000 (24.000) Fahrzeuge. Die Umsatzerlöse gingen auf 3,0 (3,4) Milliarden Euro zurück. Das Operative Ergebnis von Scania Vehicles and Services lag bei 256 (370) Millionen Euro.
MAN Nutzfahrzeuge setzte im Berichtszeitraum 28.000 Einheiten ab, ein Minus von 17,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Umsatzerlöse gaben auf 2,6 (3,0) Milliarden Euro nach. Das Operative Ergebnis verringerte sich auf – 83 (115) Millionen Euro.

Power Engineering erwirtschaftete in den ersten drei Monaten 2020 Umsatzerlöse in Höhe von 922 (891) Millionen Euro. Das Operative Ergebnis war geschäftsmodellbedingt von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie noch wenig beeinflusst und stieg volumen- und mixbedingt auf 16 (9) Millionen Euro.

Im ersten Quartal 2020 wurden im Finanzierungs-, Leasing-, Service- und Versicherungsgeschäft der Volkswagen Finanzdienstleistungen 1,9 (1,9) Millionen neue Verträge abgeschlossen (–1,4 Prozent). Am Ende des Berichtszeitraums belief sich der Gesamtvertragsbestand auf 21,6 Millionen Kontrakte, ein Plus von 6,5 Prozent gegenüber dem Stand vom Jahresende 2019. Das Operative Ergebnis verbesserte sich in den ersten drei Monaten 2020 auf 654 (638) Millionen Euro. (ampnet/Sm)

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Foto: Auto-Medienportal.Net/Volkswagen

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