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VW schiebt die Produktion im Stammwerk wieder an

Mit Beginn der Frühschicht hat Volkswagen heute im Stammwerk in Wolfsburg die Produkion wieder angeschoben. Erstes gebaute Auto nach der Corona-bedingten Pause war ein Golf. Die Baureihe wird wegen der allgemein gesunkenen Pkw-Nachfrage mit reduzierter Kapazität und langsamerer Taktzeit gefertigt. Rund 8000 Mitarbeiter kehren damit an ihren Arbeitsplatz zurück. Ab Mittwoch werden auch die Modelle Tiguan und Touran sowie der Seat Tarraco wieder gebaut.

In der Folgewoche soll die Produktion im Mehrschichtbetrieb weiter hochlaufen. Gleichzeitig haben auch rund 2600 Lieferanten, ein großer Teil davon aus Deutschland, die Fertigung für das Stammwerk von Volkswagen wieder aufgenommen. Die Maßnahmen zum Schutz der Belegschaft wurden erheblich ausgeweitet.

Bis Ende der Woche sollen rund 1400 Neufahrzeuge das Werk verlassen. In der nächsten Woche soll die Produktion dann auf mehr als 6000 Fahrzeuge im Mehrschicht-Betrieb hochgefahren werden. Das entspricht circa 40 Prozent der Produktion vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Die Fahrzeuge können nun auch über den Handel wieder zu den Kunden rollen. Rund 70 Prozent der Autohäuser haben bereits wieder geöffnet.

Wolfsburg ist nach Zwickau das zweite Fahrzeugwerk der deutschen Volkswagen-Standorte, das die Produktion nach der Unterbrechung Mitte März wieder hochfährt. Am Montag vergangener Woche war bereits im slowakischen Bratislava die Produktion angelaufen und ist im Umfang von der Verfügbarkeit von Teilen, der staatlichen Auflagen in Deutschland und Europa sowie der Entwicklung in den Vertriebsmärkten abhängig.

Die Wiederaufnahme der Autoproduktion erfolgt unter Einhaltung eines 100-Punkte-Plans zum Gesundheitsschutz. Die Mitarbeiter sind angehalten, jeden Morgen zuhause ihre Körpertemperatur zu messen und eine Gesundheits-Checkliste durchzugehen, ehe sie möglichst bereits in Arbeitskleidung zur Arbeit fahren. Laufwege im Werk sind umgelenkt, um Begegnungen zu vermeiden, für Wege und Besprechungen sind an vielen Stellen Abstandsmarkierungen auf dem Boden angebracht. Dort, wo der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann, gilt Maskenpflicht. Oftmals kommen mobile Plexiglas-Trennwände zum Einsatz. Material wird vielfach nicht mehr von Mitarbeiter zu Mitarbeiter übergeben, sondern abgelegt. Die Teams bekommen zusätzliche Zeit, ihre Werkzeuge zu reinigen. Die Reinigungsintervalle der Wasch- und Teamräume werden erhöht, im Werk Wolfsburg wurden mehrere hundert zusätzliche Handwasch-Gelegenheiten installiert. Das Unternehmen wandelt Besprechungsräume zu Büroarbeitsplätzen, die Gleitzeit in den Büros ist ausgeweitet, und wenn möglich, wird weiterhin im Home-Office gearbeitet.

Der Hygiene- und Gesundheitsplan gilt auch für die weltweit mehr als 40.000 Lieferanten und Logistik-Partnern von VW. Das Werk Wolfsburg wird bei normalem Betrieb täglich von 2600 Lieferanten aus 71 Ländern – davon ein großer Anteil aus Deutschland – mit etwa 21.000 verschiedenen Teilen versorgt, die auf rund 2.000 Lkw und 100 Bahnwaggons ins Werk kommen. Täglich verlassen rund 180 Doppelstockwaggons sowie rund 185 Autotransporter das Werk. (ampnet/jri)

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Produktion bei Volkswagen unter Corona-Bedingungen.

Produktion bei Volkswagen unter Corona-Bedingungen.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Volkswagen

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