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Gedämpfte Freude in Wolfsburg über positive Zahlen

Vorsichtige Töne beim Volkswagen Konzern. Trotz des Zugewinns an Marktanteilen geht Volkswagen davon aus, dass die Fahrzeugmärkte in vielen Weltregionen schneller als bislang erwartet zurückgehen werden. Vor diesem Hintergrund erwartet der Konzern nun, dass die Auslieferungen an Kunden im Jahr 2019 nur auf dem Niveau des Vorjahres liegen werden. Bislang war das Unternehmen von einem leichten Anstieg ausgegangen.

Von Januar bis September stiegen die Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,9 Prozent auf 186,6 (174,6) Milliarden Euro. Das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen stieg deutlich um 11,2 Prozent auf 14,8 (13,3) Milliarden Euro. Ursächlich dafür waren vor allem Verbesserungen im Mix sowie bei der Fair-Value-Bewertung auf Derivate. Das Ergebnis vor Steuern steigt um 16,9 Prozent auf 14,6 Milliarden Euro; die operative Umsatzrendite beträgt 7,3 (6,2) Prozent.

„Die Entwicklung in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres stimmt uns zuversichtlich, dass wir unsere Jahresziele 2019 erreichen werden“, sagte Frank Witter, Konzernvorstand für Finanzen und IT. „Die kontinuierliche Verbesserung unserer Ertragskraft ist eine wesentliche Voraussetzung, um unsere laufende Transformation aus eigener Kraft zu stemmen.“

Ausblick bestätigt

Die Umsatzerlöse des Volkswagen Konzerns werden um bis zu 5 Prozent über dem Vorjahreswert liegen. Für das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen wird mit einer operativen Umsatzrendite zwischen 6,5 und 7,5 Prozent gerechnet. Für den Konzern wird eine operative Umsatzrendite am unteren Ende des kommunizierten Korridors erwartet.

Netto-Liquidität belastet

Die Netto-Liquidität im Automobilbereich liegt per Ende September bei 19,8 Milliarden Euro, obwohl sie infolge der erstmaligen Anwendung des Bilanzierungsstandards IFRS 16 um 5,3 Milliarden Euro belastet wurde. Ende Dezember 2018 belief sie sich auf 19,4 Milliarden Euro. Der Netto-Cashflow des Automobilbereichs lag mit 8,6 Milliarden Euro um 5,1 Milliarden Euro über dem niedrigen Vorjahreswert, die Forschungs- und Entwicklungskosten in den ersten neun Monaten mit 10,7 Milliarden Euro um 8,6 Prozent ebenfalls höher. Die F&E-Quote betrug 6,8 (6,6) Prozent. Die Sachinvestitionen im Konzernbereich Automobile lagen bei 8,2 (7,9) Milliarden Euro. Die Sachinvestitionsquote im Automobilbereich ist damit auf 5,2 (5,3) Prozent leicht gesunken.

Marken und Geschäftsfelder

Die Marke Volkswagen Pkw setzte in den ersten neun Monaten dieses Jahres 2,8 (2,8) Millionen Fahrzeuge ab. Eine gestiegene Nachfrage verzeichneten vor allem die Modelle T-Roc, Tiguan, Touareg und Atlas. Die Umsatzerlöse legten im Vergleich zum Vorjahr um 4,7 Prozent auf 65,4 Milliarden Euro zu. Das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen stieg auf 3,2 (2,3) Milliarden Euro. Belastungen aus dem geringeren Absatz von Volkswagen Pkw Modellen und Wechselkursen konnten durch Verbesserungen im Mix und in der Preispositionierung kompensiert werden. Aus der Dieselthematik ergaben sich in den ersten neun Monaten Sondereinflüsse in Höhe von -0,7 Milliarden Euro.

Audi im Rückwärtsgang

Der Absatz der Marke Audi belief sich im Zeitraum Januar bis September 2019 auf weltweit 900 (1107) Tausend Fahrzeuge. Die Umsatzerlöse gingen auf 41,3 (44,3) Milliarden Euro zurück, was besonders aus der neuen Zuordnung von Mehrmarken-Importeuren zum Konzern resultierte. Belastungen aus dem WLTP-bedingt geringeren Volumen, Modellan- und -ausläufen, höheren Vorleistungen für neue Produkte und Technologien sowie Personalkostensteigerungen führten dazu, dass das Operative Ergebnis auf 3,2 (3,7) Milliarden Euro zurückging. In den Finanzkennzahlen der Marke Audi sind die Marken Lamborghini und Ducati enthalten.

Skoda verkauft 15,3 Prozent mehr

Die Marke Skoda steigerte ihren Absatz im Berichtszeitraum auf 805 Tausend Fahrzeuge, ein Plus von 15,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Umsatzerlöse waren mit 14,8 Milliarden Euro um 17,6 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Mit 1,2 Milliarden Euro war das Operative Ergebnis um 92 Millionen Euro höher als im Vorjahr.

Auch Seat wächst zweistellig

In den ersten neun Monaten 2019 setzte die Marke Seat 517 Tausend Fahrzeuge ab; das waren 11,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Umsatzerlöse konnten mit 8,8 Milliarden Euro den guten Wert der Vorjahresperiode um 14,0 Prozent übertreffen. Das Operative Ergebnis nahm volumen- und mixbedingt um 4,2 Prozent auf 248 Millionen Euro zu, Kostensteigerungen wirkten hingegen belastend.

Bentley auf Wachstumskurs

Der Absatz der Marke Bentley stieg im Berichtszeitraum auf 7 224 (6 654) Fahrzeuge. Die Umsatzerlöse legten auf 1,3 (1,1) Milliarden Euro zu. Das Operative Ergebnis verbesserte sich auf 65 (-137) Millionen Euro.

Porsche-Ergebnis hält Niveau

Porsche Automobile setzte von Januar bis September 2019 weltweit 205 Tausend Fahrzeuge ab und übertraf damit den Vergleichswert des Vorjahres um 7,7 Prozent. Die Umsatzerlöse betrugen 18,7 (17,5) Milliarden Euro. Das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen lag mit 3,2 (3,2) Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahres.

Volkswagen Nutzfahrzeuge im Plus

In den ersten neun Monaten 2019 belief sich der Absatz von Volkswagen Nutzfahrzeuge auf weltweit 344 (337) Tausend Fahrzeuge. Die Umsatzerlöse waren mit 8,8 Milliarden Euro um 2,1 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Gestiegene Fix- und Entwicklungskosten für neue Produkte führten dazu, dass das Operative Ergebnis um 20,9 Prozent auf 497 Millionen Euro sank.

Scania und MAN besser als 2018

Im Berichtszeitraum stieg der Absatz von Scania Vehicles and Services auf 76 (69) Tausend Fahrzeuge. Die Umsatzerlöse erhöhten sich auf 10,4 (9,3) Milliarden Euro. Das Operative Ergebnis verbesserte sich auf 1,2 (0,9) Milliarden Euro. MAN Nutzfahrzeuge setzte in den ersten drei Quartalen dieses Jahres 104 Tausend Einheiten ab und übertraf damit den Vergleichswert 2018 um 6,8 Prozent. Die Umsatzerlöse beliefen sich auf 9,2 (8,6) Milliarden Euro. Das Operative Ergebnis war mit 297 (222) Millionen Euro besser als im Vorjahr.

Durchatmen bei Power Engineering

Power Engineering erwirtschaftete von Januar bis September 2019 Umsatzerlöse in Höhe von 2,9 (2,5) Milliarden Euro. Das operative Ergebnis ging aufwands- und mixbedingt auf 91 (142) Millionen Euro zurück.

Finanzer verdienen gut

In den ersten neun Monaten 2019 verbesserte sich das Operative Ergebnis der Volkswagen Finanzdienstleistungen infolge des Geschäftswachstums und wechselkursbedingt um 6,2 Prozent auf 2,0 Milliarden Euro. (ampnet/Sm)

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Foto: Auto-Medienportal.Net/Volkswagen

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