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Auch Jaguar Land Rover sieht die Zukunft elektrisch

Jaguar, noch immer Synonym für leistungsstarke Sportwagen und Luxuslimousinen, plant die Zukunft mit zwei Nullen. „Wir fühlen eine große Verantwortung für die Gesellschaft und die Umwelt, und deshalb streben wir an, mit unseren Sicherheitsassistenzsystemen die Zahl der Unfälle auf null zu bringen und gleichzeitig die Emissionen bei den Fahrzeugen deutlich zu verringern sowie den CO2-Ausstoß der Produktion auf null zu reduzieren“, erklärt Jaguar-Land-Rover-Vorstandschef Ralf Speth in einem Gespräch auf der Frankfurter IAA.

Um diese Ziele zu erreichen, setzt der Konzern auf die konsequente Elektrifizierung seiner Produkte. In den kommenden Jahren wird in allen neuen Modellreihen deshalb eine elektrifizierte Version angeboten. Auch der gerade in Frankfurt vorgestellte Land Rover Defender wird mit einer Plug-in-Hybrid-Variante auf den Markt kommen.

„Wir sind zuversichtlich, dass wir mit unseren Maßnahmen die Abgasziele erreichen. Allerdings weiß zurzeit niemand, wie sich die Elektromobilität weiterentwickeln wird. Aktuell sind die Kunden angesichts der Preise der batterieelektrischen Technologie und der Unsicherheit bei der Reichweite noch zurückhaltend. Doch wenn der Kunde noch mehr Reichweite möchte, benötigen wir eben große Batterien, und das schlägt sich im Preis nieder“, so Speth. „Außerdem muss die Infrastruktur in Zukunft ausgebaut und besser harmonisiert werden, damit die Elektromobilität eine größere Akzeptanz erzielt. Wir benötigen beim Laden und bei der Abrechnung mehr Komfort für den Kunden.“ Und: „Viele Menschen sind zwar an Elektromobilen interessiert, aber sie wollen klare Rahmenbedingungen und eine bedenkenlose Alltagstauglichkeit.“

Dennoch plant Jaguar Land Rover die elektrische Zukunft weiter und wird die nächste Generation des Topmodells XJ ausschließlich als Elektrolimousine auf den Markt rollen und neben den I-Pace als zweites batterieelektrisches Fahrzeug in die Modellpalette stellen. „Wir werden aber dort nicht haltmachen. Die Zukunft der Mobilität wird vor allem bei den Personenwagen mit Sicherheit elektrisch sein. Allerdings werden wir gleichzeitig eine Vielzahl von unterschiedlichen Technologien für die verschiedenen Transportaufgaben sehen,“ blickt Speth in die Zukunft. Für Jaguar ist die Brennstoffzellentechnologie allerdings keine Alternative für die Modellpalette. Auch die Entwicklung einer Feststoffbatterie, die schnelleres Laden und größere Reichweiten verspricht, wird, so der JLR-Chef, noch einige Jahre benötigen. „In den kommenden fünf Jahren sehe ich diesen Energiespeicher noch nicht reif für die Serie.“

Jaguar besitzt eine lange Motorsporttradition, und das wird auch so bleiben. Auch hier spielt die Elektromobilität die Hauptrolle. „Wir werden weiter in der Formel E fahren, und auch die I-Pace Trophy weiter veranstalten. Wir werden aber mit Sicherheit nicht in die Formel 1 zurückkehren und auch nicht in Le Mans starten.“

Sorgen bereitet Speth aktuell die ungeklärte Brexit-Problematik. „Wir sind vorbereitet, jedoch benötigen wir bis zu 20 Millionen Teile pro Tag für unsere Produktion. Wenn auch nur ein Teil fehlt, können wir nicht reibungslos produzieren. Allerdings sind wir nicht alleine betroffen, auch viele andere Unternehmen sind von In-time Lieferungen abhängig.“ (ampnet/ww)

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Ralf Speth.

Ralf Speth.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Jaguar Land Rover

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