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Automobilgeschäft weltweit uneinheitlich: China dick im Minus

Die internationalen Automobilmärkte zeichneten im Mai ein sehr gemischtes Bild: In Europa (EU28 & EFTA) und den USA wurde das Vorjahresniveau in etwa erreicht. Brasilien und Japan konnten Zuwächse verbuchen, China und Indien mussten jeweils einen zweistelligen Rückgang verzeichnen. Der russische Markt gab ebenfalls nach.

In Europa (EU28 & EFTA) wurden im Mai 1,4 Mio. Pkw neu zugelassen, so viele wie im Vorjahresmonat. Von den fünf größten Einzelmärkten zeigte Deutschland (+9 Prozent) die stärkste Dynamik. In Frankreich (+1 Prozent) stiegen die Neuzulassungen leicht, während Italien (-1 Prozent) das Vorjahresniveau knapp verfehlte. Die Märkte im Vereinigten Königreich (-5 Prozent) und in Spanien (-7 Prozent) mussten ebenfalls Rückgänge verbuchen. In den ersten fünf Monaten des Jahres wurden in Europa insgesamt 6,9 Mio. Pkw neu zugelassen, ein leichter Rückgang von 2 Prozent.

Der US-Light-Vehicle-Markt (Light Trucks und Pkw) konnte im Mai das Vorjahresniveau halten. Es wurden insgesamt 1,6 Mio. Neufahrzeuge verkauft. Während das Light-Truck-Segment, das mehr als zwei Drittel des US-Light-Vehicle-Marktes ausmacht, um 5 Prozent stieg, ging der Pkw-Absatz um 12 Prozent zurück. Im bisherigen Jahresverlauf liegt der Markt mit 6,9 Mio. verkauften Light Vehicles um 2 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

In China wurden im Mai 1,5 Mio. Pkw verkauft, 17 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Seit Jahresbeginn ist das Marktvolumen des chinesischen Pkw-Marktes um 15 Prozent auf 8,2 Mio. Neufahrzeuge zurückgegangen. Die deutschen Hersteller haben in diesem schwierigen Umfeld deutlich besser abgeschnitten als der Durchschnitt. Sie konnten sich der Gesamtentwicklung aber nicht vollständig entziehen: Sie haben von Januar bis April 6 Prozent weniger Neuwagen abgesetzt. Im Gesamtmarkt sorgt der schwelende Handelskonflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China weiterhin für Unsicherheit. Seit nunmehr elf Monaten ist der Pkw-Absatz im größten Einzelmarkt der Welt rückläufig. Für das Gesamtjahr 2019 geht der VDA deshalb in China nun von einem Marktvolumen von 22,3 Mio. Neufahrzeugen aus (-4 Prozent), bislang war eine Entwicklung auf Vorjahresniveau erwartet worden. Mittelfristig rechnet der VDA damit, dass der chinesische Pkw-Markt wieder auf einen Wachstumspfad einschwenken wird, das Potenzial ist weiterhin hoch.

In Indien wurden im Mai 239 300 Pkw abgesetzt. Der Rückgang belief sich auf 21 Prozent und ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass der Vorjahresmonat ein sehr hohes Niveau aufwies. Im bisherigen Jahresverlauf erreichte der indische Markt 1,3 Mio. Einheiten (-9 Prozent).

Der japanische Pkw-Markt ist im Mai um 6 Prozent gewachsen und erzielte ein Volumen von 327 400 Neufahrzeugen. In den ersten fünf Monaten wurden in Japan insgesamt 1,9 Mio. Pkw neuzugelassen (±0 Prozent).

Der russische Light-Vehicle-Markt hat im Mai sein Vorjahresniveau um knapp 7 Prozent verfehlt und erreichte ein Absatzniveau von 137 600 Light Vehicles. Im bisherigen Jahresverlauf wurden in Russland 677 600 neue Light Vehicles verkauft, 2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

In Brasilien hat der Light-Vehicle-Markt im Mai einen deutlichen Sprung auf 234 600 verkaufte Fahrzeuge gemacht (+20 Prozent). Die hohe Wachstumsrate ist jedoch hauptsächlich dem niedrigen Vorjahresniveau geschuldet: Im vergangenen Sommer sorgte ein Streik der Fernfahrer in der brasilianischen Wirtschaft und auf dem dortigen Automobilmarkt für stärkere Verwerfungen. Im laufenden Jahr wurden bislang 1,0 Mio. Fahrzeuge verkauft – 11 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. (ampnet/Sm)


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