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Lada: Wie es weitergehen könnte

Die extremen Abgasvorschriften in der EU fordern ein Opfer: Die russische Marke Lada zieht sich, wie im April zuerst von der Webseite sputniknews.com berichtet wurde, vom europäischen Markt zurück. Doch es gibt Ideen, wie es weitergehen könnte. Der deutsche Importeur in Buxtehude hat sich noch eine Kleinserie von 1000 Exemplaren des dreitürigen Lada 4×4 gesichert, wie Vertriebschef Max Schmidt diese Woche auf Facebook bestätigte. Der Allradler ist bekannter unter seiner ursprünglichen Modellbezeichnung Niva.

Die Jahresbestellung wird bis Ende Mai 2019 produziert und an die betroffenen Importeure verteilt. Lada Deutschland wird den 4×4 allerdings anschließend in Eigenregie abgasseitig modifizieren, um das Modell auch 2020 noch anbieten zu können. Der Importeur wird in Deutschland als eigenständiger Hersteller geführt.

Dabei dürfte der 4×4 allerdings seine Sonderstellung als absoluter Preisbrecher verlieren. Derzeit kostet er in einer mit speziellem Korrosionsschutz optimierten Variante 11 990 Euro, die stilistisch modifizierte Version Urban kostet 13 290 Euro. Außerdem gibt es aktuell noch eine fünftürige, deutlich geräumigere Variante, die jeweils 1500 Euro teurer ist. Die CO2-Vorgaben der EU werden jedoch zu einem heftigen Preisaufschlag führen. Laut Schmidt dürfte sich der Preis beim 4×4 um geradezu unglaubliche 6400 Euro erhöhen, um der EU-Strafsteuer Genüge zu tun.
Der 4×4 ist aktuell nach WLTP-Norm mit einem Verbrauch von 9,8 Litern pro 100 Kilometer zertifiziert; dieser Wert, die sich im Realbetrieb übrigens leicht unterbieten lässt, korreliert mit einem CO2-Ausstoß von 226 Gramm pro Kilometer.

Hintergrund: Die EU-Verordnung dient der Bevorzugung von Elektroautos, deren Schadstoffausstoß mit null beziffert wird, und von Plug-In-Hybriden, die aufgrund eines besoneren Messverfahrens mit absurd niedrigen Verbrauchswerten zertifiziert werden, die sich nur im Kurzstreckenverkehr und mit vollgeladener Batterie erzielen lassen.

Insider vermuten noch einen weiteren Grund hinter dem Rückzug der russischen Marke vom westeuropäischen Markt: Seit Januar 2017 gehört Russlands größter Autohersteller und Marktführer zur Renault-Gruppe – und moderne Lada-Typen wie Vesta und X-Ray, aber auch der 4×4, kommen der Renault-Billigmarke Dacia ins Gehege, die ein ähnliches Segment bedient.

Für Lada-Freunde bietet das Dacia-Programm wenig Trost: Zwar kostet der SUV Duster im Einstieg nur 11 490 Euro, die Allradvariante kostet jedoch mindestens 15 600 Euro – und im Gelände kommt man mit ihr auch nicht sehr weit.

Vielleicht greift ja auch die russische Politik noch einmal ein. Denn unter den neu erhältlichen Geländewagen genießt der Lada 4×4 Kultstatus wie sonst nur ein Jeep Wrangler oder ein Mercedes-Benz G-Modell. Und die Limousine Vesta ist in ihrem Segment durchaus konkurrenzfähig. Es wäre schade, wenn sich die Russen diktieren ließen, daß dieses Aushängeschild verschwindet. (ampnet/jm/GTspirit.de)

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Lada 4x4 Urban.

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Lada X-Ray.

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Lada Vesta SW Cross.

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