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ZF will den Wandel der Mobilität weiter antreiben

Die ZF Friedrichshafen AG hat ihren Umsatz im Geschäftsjahr 2018 erneut gesteigert. Der Konzernumsatz wuchs – bereinigt um Wechselkurseinflüsse und M&A-Aktivitäten – um rund sechs Prozent auf 36,9 (Vorjahr: 36,4) Milliarden Euro. Das bereinigte EBIT betrug 2,1 (Vj.: 2,3) Milliarden Euro. Die bereinigte EBIT-Marge lag bei 5,6 (Vj.: 6,4) Prozent. Ende Dezember beschäftigte ZF weltweit 148 969 (Vj.: 146.148) Mitarbeiter. Für 2018 erwartet das Unternehmen einen Konzernumsatz zwischen 37 Milliarden und 38 Milliarden Euro.

„Wir gestalten den schnell fortschreitenden Wandel der Mobilitätsindustrie, um unseren Kunden überzeugende Systemlösungen für die Mobilität der nächsten Generation zu bieten. Unsere Ergebnisse zeigen, dass wir für die Herausforderungen der Zukunft gut aufgestellt sind“, sagte der Vorsitzende des Vorstands der ZF Friedrichshafen AG, Wolf-Henning Scheider, am Donnerstag bei der Bilanzvorlage in Friedrichshafen.

Das Unternehmen hat seine Ausgaben für Forschung und Entwicklung im vergangenen Jahr um rund elf Prozent gesteigert. Bereinigt um Änderungen in der Rechnungslegung hat ZF insgesamt 2,5 (Vj.: 2,2) Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung ausgegeben. Das entspricht einer Forschungs- und Entwicklungskostenquote von 6,7 Prozent.

Im boomenden Bereich der Mobilitäts- und Fahrdienstleistungen („Mobility/Transport as a Service“) schafft ZF neue Angebote wie den „e.GO People Mover“. Dieser elektrisch angetriebene, künftig auch autonom fahrende Kleinbus wird im Herbst in ersten Testflotten in Aachen und Friedrichshafen unterwegs sein. Vor wenigen Wochen hat ZF zudem die Mehrheitsbeteiligung an „2getthere“ bekanntgegeben, einem niederländischen Anbieter autonomer elektrischer Personentransportsysteme.

„Die Beteiligung war ein wichtiger Schritt für uns, denn 2getthere verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung im Markt für den autonomen Personentransport und außerdem über eine einmalige Engineering- und Software-Kompetenz“, betonte Scheider. Mit den fahrerlosen Transportsystemen von 2getthere wurden in zahlreichen Großstädten, Häfen und Flughäfen weltweit bisher mehr als 14 Millionen Personen rein elektrisch, zuverlässig und profitabel befördert. Aufgrund der langjährigen Erfahrung liegt die Verfügbarkeit der Mobilitätssysteme von 2getthere bei über 99,7 Prozent.

Auch bei etablierten Produkten – wie dem Acht-Gang-Automatikgetriebe für Pkw – geht die Entwicklung weiter. In dieser Woche hat ZF mit der BMW AG einen Liefervertrag für das weiterentwickelte Acht-Gang-Automatikgetriebe geschlossen. Dies umfasst auch Hybridgetriebevarianten. Der Vertrag stellt den größten Auftrag für die Lieferung von Automatikgetrieben in der Geschichte von ZF dar und bestätigt die Bedeutung der Hybridtechnik für die individuelle Mobilität der Zukunft.

Seinen ersten Serieneinsatz bei einem Hersteller erfährt in diesem Jahr der elektrische Zentralantrieb von ZF für Pkw. Stark nachgefragt wird die bereits erfolgreich im Markt etablierte elektrische Portalachse für Stadtbusse, für die ZF zahlreiche Neuaufträge von Busherstellern gewinnen konnte.

Ein weiterer bedeutender Schritt von ZF ist die geplante Akquisition von Wabco. ZF hatte vergangene Woche bekanntgegeben, Wabco – einen weltweit führenden Zulieferer von Bremsregelsystemen, Technologien und Dienstleistungen zur Verbesserung der Sicherheit, Effizienz und Vernetzung von Lkw, Bussen und Anhängern – für 136,50 US-Dollar je Aktie zu übernehmen. Dies entspricht einem Gesamtwert von etwa sieben Milliarden US-Dollar. Schneider: „Die geplante Übernahme ist Bestandteil unserer ZF-Strategie und erweitert die Kompetenz des Unternehmens erstmals auf das Bremsen von Nutzfahrzeugen.“ Wabco beschäftigt rund 16 000 Mitarbeiter weltweit und hat im Vorjahr einen Umsatz von 3,2 Milliarden Euro erwirtschaftet. Der Abschluss der Übernahme wird Anfang nächsten Jahres erwartet.

Um auf Marktanforderungen schneller reagieren zu können, hat ZF ein „Dual Operating System“ eingeführt, das unterschiedliche Geschwindigkeiten und Organisationsmodelle erlaubt. In diesem Zuge wurde die frühere Division Aktive & Passive Sicherheitstechnik in die drei Divisionen Passive Sicherheitstechnik, Aktive Sicherheitstechnik sowie Elektronik und Fahrerassistenzsysteme (ADAS) aufgeteilt. Hinzu kommen System- und Projekthäuser, die divisionsübergreifend Themen wie automatisiertes Fahren oder Elektromobilität vorantreiben.

Seine Schulden aus der TRW-Akquisition hat ZF unterdessen weiter abgebaut. „Wir haben im abgelaufenen Geschäftsjahr die Bruttoverschuldung um 1,4 Milliarden Euro auf 5,0 Milliarden Euro reduziert und damit die finanzielle Unabhängigkeit unseres Unternehmens weiter gestärkt“, sagte ZF-Finanzvorstand Dr. Konstantin Sauer. „Mit einer Eigenkapitalquote von 28 Prozent steht ZF auf einem soliden wirtschaftlichen Fundament.“ Ende 2017 hatte die Eigenkapitalquote noch 24 Prozent betragen.

In Anbetracht der erwarteten Marktentwicklungen und unter Annahme konstanter Wechselkurse erwartet ZF für 2019 einen Konzernumsatz in der Größenordnung zwischen 37 und 38 Milliarden Euro. ZF strebt eine bereinigte EBIT-Marge zwischen 5,0 und 5,5 Prozent sowie einen um Unternehmenskäufe und -verkäufe bereinigten Free Cashflow von rund einer Milliarde Euro an. (ampnet/Sm)

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ZF-Forum in Friedrichshafen.

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Autonomes Fahren nach Level 3: Versuchsfahrzeug vor der ZF-Zentrale.

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