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Eine Provokation: Jetzt aber mal die Luft anhalten!

Jetzt haben wir den Salat. Das Auto das größte Umweltschwein? Von wegen, es sind die Tiere. Das behauptet jedenfalls die Firma ESU-Services aus dem schweizerischen Schaffhausen. Dieses Unternehmen fertigt Ökobilanzen an und lebt davon. „Wir haben gemerkt, dass es für Haustiere bisher noch keine wirklich gründliche Ökobilanz gab“, sagte Geschäftsführer Niels Jungbluth der Online-Ausgabe der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ), die das am 1. Januar 2019 veröffentlicht hat. Was ganz sicher wunderbar für Herrn Jungbluth war, denn mit Hilfe dieser Veröffentlichung wird womöglich sein Geschäft angekurbelt.

Auszug aus dem Originaltext der SZ: „In der Studie wurden alle relevanten Einflüsse auf die Umweltbilanz erfasst, darunter die Fütterung, die Behausung, Fäkalien, Pkw-Fahrten zum Gassigehen oder zum Tierarzt sowie Anschaffungen für und rund um das Haustier. Zum Einsatz kam die Methode der ökologischen Knappheit, bei der die verschiedenen Umweltbelastungen der Einfachheit halber in einem Indikator zusammengefasst werden, den Umweltbelastungspunkten (UBP)".

Zur Veranschaulichung haben die Studienautoren die Resultate mit der Umweltbelastung einer Autofahrt verglichen. Von den betrachteten Haustieren wiesen Pferde die mit Abstand schlechteste Umweltbilanz auf. Die Haltung eines Pferdes über ein Jahr hinweg entspricht gemäß den Berechnungen von Jungbluth und seiner Mitarbeiterin Jasmin Annaheim der Umweltbelastung einer 21 500 Kilometer langen Autofahrt. Das ist deutlich mehr als ein durchschnittliches Fahrzeug in Deutschland pro Jahr zurücklegt (gut 13 000 Kilometer). Die Ökobilanz eines Hundes entspricht einer jährlichen Autofahrleistung von 3700 Kilometern.

Geht’s noch? Sind die Umweltbewegten jetzt alle plemplem geworden? Der Quatsch mit den Stickoxiden geht ja inzwischen soweit, dass renommierte Lungenfachärzte sich öffentlich ans Hirn fassen, wenn Jürgen Resch, der selbsternannte edle Ritter Ivanhoe der Deutschen Umwelthilfe (DUH), wieder einmal behauptet, dass tausende Mitbürger jedes Jahr wegen unablässig eingeatmeten Dieselrußes sterben. Die Mediziner halten dagegen, dass bereits durch das Inhalieren des Rauches einer Zigarette bis zu 1000 Milligramm Stickoxide (pro Kubikmeter Luft) in die Lunge gesogen werden. Dieselautos werden dagegen gegeißelt, wenn sie den angeblich wissenschaftlich seriösen Grenzwert von 40 Mikrogramm Stickoxid pro Kubikmeter Luft beim Abgas überschreiten.

Und neuerdings gibt es eine Studie, die behauptet, dass es 120 000 vorzeitige Tote durch Feinstaub gebe. Diesmal ist nicht das Auto schuld, sondern die Landwirtschaft. Das glaubt das Max-Planck-Institut für Chemie (MPIC) in Mainz festgestellt zu haben. Die Zahl ist fast doppelt so hoch wie die Angaben der Europäischen Umweltagentur EEA aus dem Jahr 2017. Wobei zu berücksichtigen ist, dass all diese Zahlen, ob nun 60 000 oder 120 000, immer Berechnungen auf statistischen Modellen beruhen. Als Hauptverursacher des Feinstaubs machten die Forscher des MPIC insbesondere die Massentierhaltung aus. Weltweit verursache der Feinstaub laut Studie rund neun Millionen vorzeitige Todesfälle. Die Forscher hatten nach eigenen Angaben 40 Studien aus 16 Ländern ausgewertet.

Wer es immer noch nicht kapiert hat, jetzt ist es klar: Die Erde ist eine Scheibe. Wer über die Kante tritt fällt ins Bodenlose. Und die Frau wurde tatsächlich aus der Rippe des Mannes erschaffen. Oder Halbgott Moses, hat ohne Zweifel das Rote Meer geteilt und gilt seither für viele Millionen zurecht als übersinnlicher Magier, weil er dank dieser göttlichen Gabe angeblich trockenen Fußes ans andere Ufer laufen konnte. Wer den Käse glaubt, glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten. Nicht anders verhält es sich mit den Scheinheiligen, die heutzutage medial millionenfach verbreitet die Heilsbringer geben. Diese Herrschaften behaupten mit Hilfe von Studien die alleinige Wahrheit zu besitzen – und schaffen es tatsächlich, Heerscharen davon zu überzeugen, dass es etwas Gutes ist, was sie unters Volk streuen.

Solche Studien kommen im wissenschaftlichen Mäntelchen daher und besitzen deswegen einen enormen Glaubwürdigkeitsbonus. Ob zu Recht ist bei Licht betrachtet ziemlich strittig. Doch so genau schaut ja kaum jemand hin, denn schließlich geht es vor allem darum, mit vermeintlich griffigen Thesen Botschaften zu verbreiten, von denen sich die Absender Vorteile erhoffen. Beispielsweise den Vorteil, erst mit Hosianna beklatscht und dann gewählt zu werden. Oder um durch die möglichst häufige Verbreitung durch solche Studienergebnisse fette staatliche Fördergelder kassieren zu können. Da passt es super, dass die Medien mitspielen, indem sie diese per Schlagzeile verbreiten.

Es gibt eine weitere Studie, wonach Kühe Kreaturen sind, die streng genommen gar nicht geboren werden dürften. Veganer, Vegetarier und Tierschützer sind sich einig: Die Kuh ist wegen ihrer methanhaltigen Rülpser und Fürze ein Klimakiller. Vielleicht der schlimmste. Tatsächlich ist Methan ein Treibhausgas. Aber wie schlimm ist die Kuh für das Klima wirklich? Jedes Mal, wenn eine Kuh oder ein Ochse rülpst, stößt er oder sie Methan aus. In wissenschaftlichen Kreisen ist klar, dass die tierischen Fleischlieferanten auf 100 Jahre hochgerechnet dem Klima 25 Mal mehr einheizen als Kohlendioxid (CO2).

Was also machen? Sollen wir uns in unsere Wohnungen auf immer einschließen und nie wieder auf die Straße trauen, weil dort der sofortige Atemtod droht? Doch auch in unseren vier Wänden droht der Sensenmann. Jedenfalls dann, wenn wir nicht lüften und sich das beim Ausatmen angesammelte CO2 so stark konzentriert, dass kein Sauerstoff mehr übrigbleibt. Ein Mensch atmet täglich etwa 20 000 mal und bewegt dabei rund zwölf Kubikmeter Luft. Dazu geistert eine Studie durchs Internet, deren Herkunft unklar ist. Danach stößt der Mensch bei jedem Ausatmen angeblich 0,04 Gramm CO2 aus. Im Sitzen kommt das durchschnittlich 15 Mal vor, wenn wir gehen, atmen wir in etwa 22 Mal in der Minute aus. Marschieren wir einen Kilometer mit durchschnittlich 4 km/h, dauert das 15 Minuten, wir atmen dabei 330 Mal. Jetzt haben wir bereits 12,2 Gramm CO2 ausgeatmet. Wenn wir joggen, muss sich unser Körper viel stärker anstrengen, bei gleichen Bedingungen emittiert ein Läufer rund 50 Gramm CO2 pro Kilometer Wegstrecke. Und wenn nun fünf Männer einen Kilometer joggen, emittieren sie auf dieser Strecke mehr CO2 (250 g/km) als ein 200 PS starker und mit fünf Männern besetzter Mitsubishi Pajero 3.2 Diesel mit Automatik (221g CO2/km).

Sollen also die sieben Milliarden Menschen auf der Erde am besten dauerhaft die Luft anhalten, um damit sicher die Welt zu retten? Merkt eigentlich keiner, dass wir bei allem richtigen und wichtigen Umweltschutz längst das vernünftige Augenmaß verloren haben und nur noch von Interessengruppen an der Nase herumgeführt werden?

Es scheint, als würden wir nach wie vor zu Zeiten der alten Ägyptern vor 5000 und mehr Jahren leben. Jedenfalls von den Erkenntnissen und den Götzen her, die sich Menschen gerne schaffen, um sie danach sogleich anzubeten. Weil sich im damaligen Ägypten noch keiner erklären konnte, was über den Köpfen am Himmel so abläuft, wurde von schlauen und machthungrigen Pharaonen zum Beispiel der Sonnengott Re wie überhaupt die ganze Götter- und Sagenwelt erschaffen, die für das zumeist dumm gehaltene Volk hauptsächliche Orientierungspunkte waren. Wer sich nicht danach richtete, wurde ausgegrenzt. Das ist bis heute so. Wer gegen den Strich der angeblichen Erkenntnis bürstet, wird zum Beispiel vom DUH-Chefideologen Jürgen Resch sogleich als Leugner betitelt. Wie jüngst die CDU, die Resch griffig als „Christliche Diesel Union“ bezeichnete. (ampnet/hk)

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Harald Kaiser.

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Foto: Auto-Medienportal.Net/Harald Kaiser

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