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Fahrradtrend Gravel-Bike: Rennrad für Stock und Stein

Nicht nur im Automobilbau, sondern auch bei den Fahrrädern verwischen immer mehr die Gattungsgrenzen bzw. entstehen neues Crossover-Ideen. Jüngster Trend bei den Radsportlern: Wo die Straße aufhört, Feld- und Waldwege anfangen und das herkömmliche Rennrad kapituliert, dort tritt das Gravel-Bike auf den Plan. Es stellt gewissermaßen eine Kreuzung zwischen Rennrad und Mountainbike dar. Zudem bietet sich das Gravel-Bike als ideales Gefährt für einen weiteren Trend das Bikepacking an, dem sportlichen Reisen mit kleinem Gepäck.

So bringen die so genannten „Gravel“- (engl. = Kies) oder „Allroad“-Bikes zunächst einmal breitere Reifen mit. Sie eliminieren die Pannengefahr, die mit herkömmlichen, schmalen Reifen abseits der Straßen immer droht. Da breite Reifen mit weniger Luftdruck gefahren werden können und so eine größere Auflagefläche bieten, wird die Traktion auf loserem Untergrund erhöht. Zudem wahren sie aber – entgegen verbreiteter Vorstellungen – auch das sportlich-flotte Vorankommen, denn baugleiche Reifen rollen desto besser, je breiter sie sind. Das macht Gravel-Bikes quasi zum „Rennrad für mehr“, weshalb der Trend auch „Road plus“ genannt wird. Eine weitere Rolle spielen Entwicklungen wie schlauchlose Reifen. „So rollt der Reifen leichter. Kleineren Einstichen wirkt eine Dichtmilch entgegen, die man in den Reifen füllt“, erläutert Peter Krischio vom Reifenhersteller Schwalbe.

„Ein weiterer wichtiger Aspekt des Gravel-Bikes sind die vom Mountainbike übernommen Scheibenbremsen, die mittlerweile auch in der typischen Rennrad-Bremsgriffform erhältlich sind,“ erklärt Tobias Erhard vom Hersteller Sram, der hydraulische Scheibenbremsen mit mechanischer Schaltung oder elektronischer Funkschaltung anbietet. „Durch diesen Technologietransfer werden die klassischen, feststehenden Fahrradkategorien aufgeweicht – und der Fahrspaß des Rennrads in unwegsameres Gelände übertragen“, führt Stefan Scheitz von Sport Import aus, in Deutschland Vertreter des Felgenherstellers Stan’s No Tubes. „Plötzlich haben auch Straßenradsportler die Möglichkeit der Erkundungstouren im heimischen Wald.“

Einer der Vorläufer der Entwicklung ist laut Pressedienst Fahrrad das „Endurance“-Rennrad mit dezent breiteren Reifen, aber kürzerem Rahmen und höherem Lenker als bei klassischen Rennrädern. Gravel-Racer ermöglichen die Aufnahme von noch breiteren Reifen. Zwischen den einzelnen Gattungen der Räder mit Rennlenker verwaschen die Grenzen zusehends. Bisweilen erinnern Gravel-Bikes fürs Gröbere auch schon mal an ungefederte Mountainbikes (Gattung „Cross Country“). Kares Unterscheidungsmerkmal ist aber immer die Lenkerform.

Bereits in den Anfängen des Radsports wurden breitere Reifen verwendet, was angesichts damaliger Straßenbeläge auch nötig war. „Dies änderte sich erst in den 1980er Jahren mit dem Ansatz, durch schmalere, prallere Reifen eine höhere Geschwindigkeit generieren zu wollen“, sagt Marijke van Dijk vom niederländischen Sportradhersteller Koga. Die momentane Renaissance breiterer Reifen wurde vorrangig von Maßrahmenbauern und Kleinserienherstellern vorangetrieben.

Auch unter Reiseradlern findet sich schon immer ein Klientel, das wegen der vielen Griffpositionen lieber mit Rennlenkern unterwegs ist. Hier setzt zum Beispiel Hersteller Velotraum mit seinem Fahrradkonzept „Speedster“ an, das mit 26- und 27,5-Zoll-Bereifung unterschiedlicher Breite ausgestattet werden kann. Da nur wenig von der Fahrdynamik des Rennrads verloren geht und der Gewinn durch ein größeres Nutzungsspektrum deutlich überwiegt, stiegen in der Folge stiegen auch größere Firmen in die Produktion mit ein.

„Die Vielfalt momentan angebotener Road-Plus- und Rennräder, die einfach mehr können, schließt auch Varianten mit Gepäckträger und Nabendynamo-Lichtanlagen ein. So werden Gravel-Bikes auch oft als Alltags- oder Pendler-Räder und nicht mehr ausschließlich als Sportgerät genutzt“, weiß Christian Malik von Haibike aus Schweinfurt. Darum verfügt zum Beispiel das Haibike „Seet Alltrack“ über entsprechende Gewinde für Schutzbleche und Gepäck vorn und hinten. (ampnet/jri)

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Der neue Rennrad-Trend heißt „Gravel Racing“: eine etwas aufrechtere Sitzposition, breite Reifen für Naturstraßen, Scheibenbremsen und gerne auch ein 1x11-Antrieb.

Der neue Rennrad-Trend heißt „Gravel Racing“: eine etwas aufrechtere Sitzposition, breite Reifen für Naturstraßen, Scheibenbremsen und gerne auch ein 1x11-Antrieb.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Pressedienst Fahrrad

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Der neue Rennrad-Trend heißt „Gravel Racing“: eine etwas aufrechtere Sitzposition, breite Reifen für Naturstraßen, Scheibenbremsen und gerne auch ein 1x11-Antrieb.

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Gravel-Bikes eignen sich auch sehr gut für das so genannte Bikepacking, das Reisen mit wenig Gepäck.

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Foto: Auto-Medienportal.Net/Pressedienst Fahrrad

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Gravel-Bikes werden zunehmend auch im Alltag eingesetzt.

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Foto: Auto-Medienportal.Net/Pressedienst Fahrrad

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Für Gravel-Racer empfehlen sich breitere Reifen mit griffigem, aber nicht zu grobem Profil, das auch auf Asphalt gut rollt.

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Foto: Auto-Medienportal.Net/Pressedienst Fahrrad

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Für Gravel-Racer, wie die geländegängigen Rennräder genannt werden, empfehlen sich breitere Reifen mit griffigem, aber nicht zu grobem Profil, das auch auf Asphalt gut rollt.

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Foto: Auto-Medienportal.Net/Pressedienst Fahrrad

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Für Gravel-Racer empfehlen sich breitere Reifen mit griffigem, aber nicht zu grobem Profil, das auch auf Asphalt gut rollt.

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Foto: Auto-Medienportal.Net/Pressedienst Fahrrad

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Gravel-Bike-Reifen.

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Foto: Auto-Medienportal.Net/Schwalbe

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