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Auf dem Land geht private vor öffentlicher Mobilität

Vernachlässigt, ausgebremst und abgehängt – in der öffentlichen Wahrnehmung werden die Lebensverhältnisse im ländlichen Raum meist negativ bewertet. Besonders die Mobilität der Landbevölkerung gilt als verbesserungswürdig. Doch die Meinung der Menschen dort deckt sich mit diesem Bild nicht völlig, wie der aktuelle ADAC-Monitor „Mobil auf dem Land“ ermittelt hat.

Bei der repräsentativen Befragung zeigte sich, dass ein Großteil der auf dem Land lebenden Menschen mit seiner individuellen Mobilität durchaus zufrieden ist – das gilt vor allem für die Gruppe der Auto- und Motorradfahrer (Motorisierter Individualverkehr, MIV). Fast jeder Befragte nutzt das Auto oder Krad mindestens gelegentlich, der Großteil sogar sehr häufig.

Schlechter bestellt ist es um den Öffentlichen Verkehr (ÖV). Fast die Hälfte der Befragten nutzt ihn überhaupt nicht, nicht einmal jeder Zehnte ist Vielfahrer (Nutzung an 100 Tagen und mehr im Jahr). Auch flexible Mobilitätsangebote wie Rufbusse oder Anrufsammeltaxis spielen auf dem Land derzeit noch kaum eine Rolle. Anders als bei den anderen Verkehrsarten gibt es bei der Bewertung des ÖV eklatante Unterschiede zwischen den Bundesländern. So schneiden Bus und Bahn in den alten Bundesländern deutlich schlechter ab als in Ostdeutschland. Die zufriedensten ÖV-Nutzer finden sich laut ADAC-Untersuchung in Sachsen-Anhalt, dagegen landen Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz auf den hinteren Plätzen. Gründe für das schlechte Abschneiden des ÖV sind fehlende Direktverbindungen, unzureichende Taktung und die als zu lang empfundene Fahrdauer.

Ein Unterschied ist jedoch bei den Altersgruppen erkennbar: 30- bis 64-Jährige sind mit MIV und ÖV erkennbar unzufriedener als die Älteren und die Jüngeren.

Das Fahrrad spielt als dritte Mobilitätsart nur eine untergeordnete Rolle auf dem Land: Dies vor allem deshalb, weil wichtige Ziele damit nicht in akzeptabler Zeit erreicht werden können. Um den Radverkehr weiter zu fördern, müssten nach Ansicht der Befragten die Radwege ausgebaut und in Schuss gehalten werden.

Wenn es um die Erreichbarkeit wichtiger Ziele wie die Arbeitsstätte geht, sind Erwachsene über 18 Jahre deutlich zufriedener als junge Menschen. Deren Urteil, wie gut sie die Schule, das Kino oder Sporteinrichtungen erreichen, fällt entsprechend schlechter aus. Generell bewerten Jugendliche die Erreichbarkeit von Zielen, die ihnen besonders wichtig sind, mit Abstand am schlechtesten.

Insgesamt wurden knapp 3400 Interviews in Gemeinden mit maximal 150 Einwohnern pro Quadratkilometer geführt. (ampnet/jri)

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Schlechte Verbindungen und niedrige Taktung: Die Zufriedenheit mit dem Öffentlichen Verkehr im ländlichen Raum hält sich im ADAC-Monitor „Mobil auf dem Land“ in Grenzen.

Schlechte Verbindungen und niedrige Taktung: Die Zufriedenheit mit dem Öffentlichen Verkehr im ländlichen Raum hält sich im ADAC-Monitor „Mobil auf dem Land“ in Grenzen.

Foto: Auto-Medienportal.Net/ADAC

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ADAC-Monitor „Mobil auf dem Land“.

ADAC-Monitor „Mobil auf dem Land“.

Foto: Auto-Medienportal.Net/ADAC

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ADAC-Monitor „Mobil auf dem Land“.

ADAC-Monitor „Mobil auf dem Land“.

Foto: Auto-Medienportal.Net/ADAC

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