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Forschungsprojekt AKTIV: Auf dem Weg zum vernetzten Verkehr

Auch ein Ergebnis der Forschungsinitiative AKTIV: Mit Verkehrsmanagement lassen sich die Kapazitäten unserer Straßen um zehn Prozent erhöhen und die Stauwahrscheinlichkeit um 15 Prozent senken. Dazu müssten alle am Verkehr Beteiligten sich miteinander vernetzen und Informationen austauschen. Das wäre die ideale Basis für ein intelligentes Verkehrsmanagement. Wie sich diese Vision in die Tat umsetzen lässt, zeigt das von der PTV AG, Karlsruhe, geleitete Teilprojekt „Verkehrsmanagement“, dessen Ergebnisse am Mittwoch, 23. Juni 2010, in Mendig präsentiert wurden.

„Wir entwickeln ein Netzwerk, in dem Verkehrsmanagement-Systeme eng mit Informations- und Assistenzfunktionen im Fahrzeug sowie mit Infrastruktureinrichtungen zusammenarbeiten“, erklärt Projektleiter Dr. Michael Ortgiese, Vice President Research & Innovation bei PTV. Beim Verkehrsmanagement von morgen können Fahrzeuge und Schilderbrücken miteinander „sprechen“. Ein neuartiges Informationsnetzwerk zwischen Fahrer, Fahrzeugen und seiner Umgebung soll das ermöglichen. Neue Technologien werden dabei Verkehrs- und Informationszentralen, straßenseitige Infrastruktureinrichtungen und intelligente Fahrzeuge miteinander verbinden.

Die PTV aus Karlsruhe erforscht dies gemeinsam mit zahlreichen Partnern. Seit fast 30 Jahren beschäftigt sich das Unternehmen mit der Optimierung von Verkehr. Für AKTIV liefert PTV Technologien für die Sammlung und Aufbereitung von Verkehrsinformationen, für die optimierte Nutzung des Straßennetzes sowie für die Bereitstellung von Daten an die dynamische Navigation bei kooperativen Fahrzeug-Infrastruktur-Systemen.

„Völlig neu ist der Ansatz, dass beim Verkehrsmanagement der Informationskreislauf um die Komponente Infrastruktur, wie Schilderbrücken, Ampeln oder Baustelleneinrichtungen, mit einbezogen wird“, verdeutlicht Ortgiese. Kommunikationsboxen am Straßenrand oder in Schilderbrücken, die so genannten Road Side Units (RSU), sammeln Daten von passierenden Fahrzeugen. Verkehrsinformationen lassen sich zukünftig auf diesem Weg auch direkt ins Fahrzeug übertragen und von Fahrerassistenzsystemen weiterverarbeiten. Dies ist beispielsweise in Baustellen besonders wertvoll, da Informationen schneller bereitstehen und der Verkehr dadurch sicherer wird.

Eine Anwendung im vernetzten Verkehr ist die adaptive Navigation. Das Navigationssystem verwertet einerseits klassische Daten von Verkehrszentralen und Verkehrsdiensten. Es erhält über die Vernetzung ständig Informationen zu Fahrzeugaufkommen und Reisegeschwindigkeiten anderer Verkehrsteilnehmer und kann zudem strategische Routenempfehlungen berücksichtigen. In der virtuellen Verkehrsbeeinflussungsanlage bereitet eine Verkehrszentrale die im Netzwerk erzeugten Fahrzeugdaten und Daten von stationären Einrichtungen, wie Induktionsschleifen oder Sensorsysteme, zu Verkehrsmanagementstrategien auf. Die Anweisungen werden dann sowohl über Schilderbrücken und RSU als auch über eine zentrale Dienste-Plattform an die Fahrzeuge übermittelt.

Alle zur Verfügung stehenden Informationen wurden in der von PTV konzipierten zentralen Datendrehscheibe zusammengeführt. Strategische Empfehlungen wie auch aktuelle Verkehrsinformationen münden in ein abgestimmtes Maßnahmen- und Informationspaket. Der Fahrer soll letztlich einheitliche Informationen auf Schilderbrücken und Navigationsgeräten vorfinden. Nur dann wird er den Empfehlungen Folge leisten und so zu einer optimalen Nutzung unseres Verkehrsnetzes beitragen.

Es wird ein kooperatives System mit folgenden Elementen entwickelt: Der Netzoptimierer wählt unter Berücksichtigung der aktuellen Verkehrslage eine geeignete Verkehrsmanagement-Strategie aus, die besagt, wie sich die Fahrzeuge optimal durch das Netz bewegen können. Nach der Verteilung der Daten und Informationen durch die Informationsplattform zeigt die Adaptive Navigation die günstigste Route durch das Netz. Auf der Stecke stabilisiert die virtuelle Verkehrsbeeinflussungsanlage den Verkehrsfluss. Der Baustellenloste leitet den Fahrer gefahrlos durch Baustellen. Und sollte es auf der Autobahn einmal nicht weiter gehen, optimieren intelligente Ampeln den Verkehrsfluss auf den Umleitungsstrecken. (ampnet/Sm)

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Das Fahren von Motorrädern  zwischen stehenden Fahrzeugkolonnen bei Stau auf Autobahnen ist in Deutschland nicht erlaubt, aber gängige Praxis.

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Foto: Auto-Medienportal.Net/ADAC

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