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Das „Omarad“ wird geliftet: Renaissance der Tiefeinsteiger

Modern und sportlich – diese Attribute bringen Fahrradfahrer kaum mit einem Tiefeinsteiger in Verbindung. Die Räder mit dem tief gezogenen Rahmenrohr werden gerne als „Omarad“ verspottet. Doch von den Vorteilen kann jeder Radfahrer profitieren. Gerade durch die E-Mobilität kommt neuer Schwung in das Segment, wie der Pressedienst Fahrrad feststellt.

Anders als beim Diamant- und Trapezrahmen fehlt bei einem Tiefeinsteiger-Fahrrad das Oberrohr. Durch die Bauweise wird ein komfortabler tiefer Durchstieg ermöglicht und eine aufrechte Sitzposition bewirkt, die bei richtiger Körperhaltung Rücken, Nacken und Handgelenke entlasten kann. Die Räder erfreuen sich deshalb vor allem bei Seniorinnen großer Beliebtheit. Doch das Nutzerspektrum ist im Wandel. Das Image des verstaubten Omafahrrads wird durch eine moderne Formsprache mit kantigen Merkmalen abgelegt. Die Räder bekommen eine sportlichere Optik und die Hersteller vermarkten sie immer mehr als Unisex-Modelle. „Lange Zeit fehlte ein adäquates Produkt für Herren, die zwar einen tiefen Einstieg brauchten, aber kein passendes Rad fanden. Das ändert sich immer stärker, denn auch Männer haben den Wunsch, komfortabel zu fahren. Wir bieten deshalb schon seit Jahren unsere Tiefeinsteiger unter der Bezeichnung Forma an“, erklärt Volker Dohrmann vom Fahrradhersteller Stevens Bikes.

Weiteren Schwung bringt dazu die steigende Zahl an Elektromotoren. „Der Tiefeinsteiger hat stark von der Elektromobilität profitiert. Die Räder werden dank ihres Fahrkomforts jetzt auch für Wochenendtouren oder einen Ausflug ins Grüne stärker genutzt – selbst von jungen Leuten“, weiß Anja Knaus vom E-Bike-Hersteller Flyer. Vom tiefen Rahmen profitieren auch Eltern, die einen Kindersitz zum Kindertransport nutzen. „Anstatt kompliziert und umständlich das Bein über Sattel und Kindersitz zu schwingen, kann man bei einem Tiefeinsteiger einfach durchsteigen. Das wissen auch immer mehr junge Väter zu schätzen“, beobachtet Harald Troost vom Fahrradhersteller Koga.

Doch die neuen Einsatzzwecke stellen auch neue Herausforderungen an Material und Technik. Da nur das Unterrohr mit dem Steuerkopf verbunden ist, sei eine stabile Verbindung besonders wichtig, um die Haltbarkeit zu verbessern und Rahmenversagen zu vermeiden. Gerade bei Pedelecs, wo noch stärkere Kräfte wirken, ist eine stabile Bauweise besonders wichtig. „Die Fahrstabilität kann man relativ schnell selbst herausfinden. Wenn man zur Probefahrt zwei beladene Packtaschen mitnimmt und während der Fahrt etwas am Lenker wackelt, scheidet sich schnell die Spreu vom Weizen“, gibt der Fahrradsachverständige Dirk Zedler einen Tipp.

2003 begann die Erfolgsgeschichte des schweizerischen Herstellers Flyer mit dem Tiefeinsteiger „C-Serie“, dem ersten E-Bike mit Lithiumionen-Akku. Die Räder (ab 2999 Euro) sind noch heute im Angebot der Schweizer. „Der tiefe Durchstieg, die komfortable Sitzposition und der leicht entnehmbare Akku am Sitzrohr sind Markenzeichen, die aktuell immer noch gefragt sind. So auch beim neuen „Gotour 5“ (ab 3.499 Euro). Der neu entwickelte Rahmen hat einen längeren Radstand, was die Laufruhe und somit die Fahrstabilität erhöht. Der tiefe Schwerpunkt des Rahmens sorgt für eine optimale Fahrsicherheit.

Riese & Müller präsentiert das vollgefederte E-Bike „Homage“ (ab 4999 Euro) in einer Neuauflage, während Koga für 3099 Euro das Tiefeinsteigermodell „E-Nova RT“ anbietet, bei dem Schalt- und Bremszüge sowie die Beleuchtungskabel im Rahmen integriert sind. Das schützt vor Witterungseinflüssen und schafft andererseits eine aufgeräumte Optik. Bei Stevens fährt für knapp 6000 Euro der E-Tiefeinsteiger „E-14 Forma“ mit elektronisch angesteuerte Schaltnabe von Rohloff vor. Der Akku ist in das Unterrohr des neu entwickelten Rahmens integriert. Speziell für Komfortsuchende entwickelte Winora das „Yucatan iR8“. Der kantige Rahmen verleiht dem Rad eine sportliche Optik. Herzstück ist jedoch der Yamaha-Motor mit Automatikfunktion. Mithilfe der Sensoren erkennt der Fahrassistent die Trittfrequenz des Fahrers und unterstützt so automatisch in der richtigen Stufe. Sobald der Fahrer weniger in die Pedale tritt, regelt das System die Unterstützung zurück. Das Fahrrad mit Riemenantrieb ist für 2999 Euro zu haben. (ampnet/jri)

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Riese & Müller Homage.

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Foto: Auto-Medienportal.Net/Pressedienst Fahrrad/Roland Baege

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Längst keine Alters- oder Geschlechterfrage: Tiefeinsteiger-Fahrräder.

Längst keine Alters- oder Geschlechterfrage: Tiefeinsteiger-Fahrräder.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Pressedienst Fahrrad/Flyer

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Längst keine Alters- oder Geschlechterfrage: Tiefeinsteiger-Fahrräder.

Längst keine Alters- oder Geschlechterfrage: Tiefeinsteiger-Fahrräder.

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E-Tiefeinsteiger Flyer Gotour.

E-Tiefeinsteiger Flyer Gotour.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Pressedienst Fahrrad/Paul Masukowitz

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Koga E-Nova RT.

Koga E-Nova RT.

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Winora Yucatan iR8.

Winora Yucatan iR8.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Pressedienst Fahrrad/Winora

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