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Nissan Leaf erzeugt virtuelle Geräusche

Nissan hat 500 ausgesuchten Testfahrern die Möglichkeit gegeben, den Leaf auf dem Testgelände im japanischen Oppama zu erproben. Seit das Zero-Emission-Fahrzeug im Rahmen der Eröffnung der neuen Nissan-Konzernzentrale im August 2009 erstmals gezeigt wurde, wurde der Leaf mit Blick auf den Produktionsstart im Oktober 2010 kontinuierlich weiter verbessert.

Unter den seitdem umgesetzten Innovationen befindet sich das weltweit erste System zur Erzeugung virtueller Geräusche. Es soll neben dem Leaf auch im Hybrid Fuga (Japanstart im Herbst) zum Einsatz kommen und bei langsamer Fahrt sowie beim Rangieren Fußgänger und Menschen mit Sehbehinderung warnen. Denn der Leaf ist wie alle Elektrofahrzeuge absolut lautlos unterwegs.

Für die Entwicklung des künstlichen Sounderzeugers studierten die Nissan-Techniker das Verhalten sehbehinderter Verkehrsteilnehmer und konsultierten sowohl kognitive Psychologen als auch Experten für Psychoakustik. Letztere untersuchen, ob ein spezifischer Laut oder eine Tonabfolge beim Empfänger automatisch eine klar definierte Reaktion auslöst.

In Abhängigkeit von Geschwindigkeit und Modus (Beschleunigung oder Bremsung) erzeugt das Soundsystem höhere oder niedrigere Töne. Besonders auf sich aufmerksam macht der Leaf beim Startvorgang – so ist sichergestellt, dass auch ein blinder Passant gewarnt wird, wenn sich ein Leaf in seiner Nähe in Bewegung setzt. Beim Einlegen des Rückwärtsgangs wird zur Unterscheidung ein regelmäßig unterbrochener Ton erzeugt.

Oberhalb von 30 km/h schaltet sich das System automatisch ab – denn ab dieser Geschwindigkeit erzeugen die Reifen ein von außen gut wahrnehmbares Abrollgeräusch. Verzögert das Fahrzeug wird das System unterhalb von 25 km/h erneut aktiviert. Die Insassen bekommen von diesen Vorgängen nichts mit, da die virtuelle Geräuschkulisse nicht in den Innenraum abstrahlt.

Das neue Fußgängerschutzsystem von Nissan erfüllt die Richtlinien des vom japanischen Ministerium für Land, Infrastruktur und Transportwesen im Januar 2010 veröffentlichten Reports über „Maßnahmen zum Umgang mit leisen Hybridautos und ähnlichen Fahrzeugen“. Es wird über einen Computer und einen im Instrumententräger integrierten Synthesizer geregelt; die elektronisch erzeugten Töne gelangen über einen im Motorraum installierten Lautsprecher nach außen.

Der Leaf geht im Dezember 2010 zunächst in Japan, den USA, Portugal und den Niederlanden an den Start; im Februar 2011 folgen Großbritannien und Irland. In Deutschland sollen die ersten Exemplare Ende 2011 ausgeliefert werden. (ampnet/nic)

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Elektroauto Nissan Leaf bei Testfahrten in Oppama/Japan.

Elektroauto Nissan Leaf bei Testfahrten in Oppama/Japan.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Nissan

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