Global steigende Nachfrage nach Lastwagen

Die internationalen Märkte für schwere Nutzfahrzeuge sind im bisherigen Verlauf des Jahres kräftig gewachsen. Die großen Einzelmärkte China, USA, Westeuropa und Indien wiesen in den ersten sieben Monaten Steigerungsraten zwischen 2,6 Prozent (Westeuropa) und 45,4 Prozent (Indien) auf. Dies gab der veranstaltende Verband der Automobilindustrie (VDA) im Vorfeld der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover im kommenden Monat bekannt.

China bleibt weiterhin der mit Abstand größte Markt für schwere Nutzfahrzeuge. Mit einem Zuwachs von acht Prozent auf rund 858 000 Fahrzeuge wurde der Rekordabsatz aus den ersten sieben Monaten des Vorjahres nochmals übertroffen. Allerdings erwartet der Branchenverband in der zweiten Jahreshälfte – auch aufgrund des hohen Vorjahresniveaus – eher eine Abkühlung der Nachfrage.

Der westeuropäische Markt wuchs auf 176 000 Fahrzeuge. Unter den Volumenmärkten zeigte Italien die höchste Dynamik (plus zehn Prozent). Auch Frankreich (+7,0 %), Spanien (+5,0 %) und Deutschland (+1 %) verzeichneten positive Wachstumsraten. Anders sieht es in Großbritannien aus: Nachdem dort der Absatz schwerer Nutzfahrzeuge bereits 2017 zurückgegangen war, setzte sich dieser Trend im laufenden Jahr fort (-8,0 %).

Der US-Truckmarkt hat, nach einem guten Jahresergebnis 2017, nochmals deutlich an Dynamik gewonnen. Mit gut 266 000 schweren Nutzfahrzeugen lag der Absatz seit Jahresbeginn um 18 Prozent über dem Niveau von 2017. Im Heavy-Duty-Segment (über 15 Tonnen) waren es sogar über 30 Prozent.

Die Erholung der brasilianischen Volkswirtschaft führte zu einer deutlich höheren Lkw-Nachfrage. Zwischen Januar und Juli 2018 wurden im Land rund 51 Prozent mehr schwere Lkw abgesetzt als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Auch der Streik der Fernkraftfahrer Ende Mai konnte den positiven Trend nicht ändern. Gleichwohl liegt der Absatz noch um gut 60 Prozent unter dem Rekordniveau von 2011.

In Indien boomt der Absatz von schweren Lkw: In den ersten sieben Monaten wurden 219 000 Lkw über sechs Tonnen verkauft – ein neuer Höchststand. (ampnet/jri)