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Schloss Dyck 2018: Hitzeschlacht

Darauf wäre Joseph Fürst zu Salm-Reifferscheidt-Dyck nicht einmal im Traum gekommen. Seit 2006 bevölkern – stets am ersten August-Wochenende – unzählige Oldtimer den von ihm um 1800 angelegten englischen Landschaftspark rund um das Wasserschloss Dyck, gut 20 Kilometer südwestlich von Düsseldorf. 3000 dürften es Samstag und Sonntag gewesen sein. Aber Mensch und Maschine litten gleichermaßen unter den hochsommerlichen Temperaturen.

Rasenflächen verwandelten sich, wo Schuhe und Reifen drückten, in Sandplätze. Strohballen fielen als Sitzplätze weg: Feuer- sogar Waldbrandgefahr. Zehntausende pilgerten trotzdem auf das Gelände der dreizehnten Classic Days. Sie erleben eine in Deutschland einzigartige Mischung aus Old- und Youngtimerfestival, passendem Lifestyle, eingebettet in eine malerische Gartenlandschaft vor der Kulisse des barocken Wasserschlosses. Stilvolles Picknick direkt neben den Fahrzeugen inklusive. Aber vor allem: Auf dem mittlerweile berühmten Dreieckskurs können einige der automobilen Klassiker in Aktion bestaunt werden.

In diesem Jahr ging besonders das „Jagdgeschwader Hollywood“ rasant auf die Strecke. Quasi Frank Bullit (Steve McQueen) verfolgte mit einem grünen Ford Mustang Fastback einen Dodge Charger R/T. Gefolgt von einem 1967er Shelby GT 500 „Elenor“, der für den 2000er Kassenschlager „Nur noch 60 Sekunden“ mit Nicolas Cage auf den Rundkurs ging. Diesen berühmten Ponycars waren wiederum zwei US-Polizeifahrzeuge auf den Fersen, die mit ihren Sirenen das stilechte Bild abrundeten.

Die historische Abteilung von Ford nutzte die kurze Anfahrt für eine Punktlandung. Beinahe von der Autobahn an den Start der Schloss Dyck Strecke erinnerten die Kölner an 50 Jahre RS Modelle. Vom ersten dynamischen RS Modell – dem Escort RS 1600 aus dem Jahr 1968 – wurde ein weiter Bogen über den Sierra RS Cosworth und den Escort RS Cosworth bis hin zur dritten Generation des Ford Focus RS geschlagen.

Die Autostadt präsentierte unter dem Motto „Passion – Pace – Performance“ ausgefallene Renn- und Sportwagen sowie erstmals auch Motorräder aus der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Motorsportes. Roland Clement, Vorsitzender der Geschäftsführung, genoss sichtlich jede Runde auf einer NSU Spezialmax aus dem Jahr 1955. Gefolgt von dem Volkswagen Twin-Golf „Pikes Peak“, der bereits 1987, ausgestattet mit zwei 1,8 Liter-Vier-Zylindern aus dem Golf II GTI 16 V, versuchte, das „Race to the Clouds“ genannte Pikes Peak International Hill Climb zu gewinnen. Kombiniert über 600 PS waren nicht genug: Ein Defekt stoppte damals Jochi Kleint am Steuer, wenige Kurven vor dem Ziel. Das passierte ihm zurück am alten Arbeitsplatz, auf der Rundstrecke von Schloss Dyck, nicht. Der brachiale Sound aus beiden Aggregaten begeisterte die Zuschauer am Rand der Fahrbahn bei jedem seiner Einsätze.

Etwas ruhiger ging es an den beiden Standflächen der Autostadt „Classic Corner“ und an der „Sophoren-Allee“ zu. Hier konnte direkt neben den Rennboliden der Vergangenheit Bugatti 35 und Auto Union Type C das aktuelle Rekordfahrzeug des Konzerns bestaunt werden. Der Volkswagen I.D. R Pikes Peak gewann Ende Juni das diesjährige Pikes Peak International Hill Climb. In nur 7:57,148 Minuten sprintete der Karbon-Flitzer, pilotiert vom zweifachen Le-Mans-Sieger Romain Dumas, die 12,42 Meilen (19,99 Kilometer) hinauf. Damit pulverisierte der zukunftsweisende E-Racer die bisher magische Acht-Minuten-Barriere. Mit einem frischen, hausgemachten Eis der Autostadt-Restaurants – stilecht gereicht aus einem Volkswagen T2 – in der Hand, informierten sich die zahlreichen Besucher über die aktuellen Angebote der Wolfsburger Erlebniswelt.

So verging die Wartezeit bis zur nächsten Autogrammstunde wie im Fluge: Die Autostadt versammelte insgesamt viermal eine ganze Schar von Ausnahme-Rennfahrern wie Walter Röhrl oder Hans-Joachim Stuck, die ihre Unterschriften nicht nur in Bücher oder auf Postkarten sondern auch auf Modellautos, Lenkräder und andere Devotionalien setzen sollten. Gleich danach ging es für die Rennsport-Legenden zurück ins Cockpit. Im „Neuen Fahrerlager“ wartete bereits die orangefarbene Porsche-Flotte von „´72 Stagpower“ auf die Piloten. Ein Porsche 956, ein 962er sowie ein Porsche 914/6 und ein Carrera RSR ließen „The Spirit Of Jägermeister Racing“ als Gäste der Autostadt wieder aufleben. Unzählige Kameras und Handys schossen in die Höhe, um diesen Auftritt zu verewigen.

Volkswagen Classic schickte seinen „Gelb-Schwarzen-Renner“ auf die Rennstrecke. Das Sondermodell aus dem Jahr 1973 sorgte als Sportkäfer für manche Überraschung auf der Autobahn. Audi Tradition nutzte den 150. Geburtstag von August Horch für einen ganz besonderen Auftritt bei den Classic Days. Während drei Horchs aus den 1920er und 30er Jahren einen Sonderlauf auf der Rennstrecke absolvierten, funkelten weitere als „Jewels in the Park“ auf der Museumsinsel direkt vor Schloss Dyck um Wette. Darunter ein 1937er Horch 853. Als Sport Coupé mit einer Karosserie von Erdmann & Rossi aus Berlin blieb es ein Einzelstück. Es handelt sich dabei um den Wiederaufbau des Privatwagens des berühmten Rennfahrers Bernd Rosemeyer, der 1938 bei einer Rekordfahrt mit einem Rennwagen tödlich verunglückte.

Mercedes-Benz schickte neben den Klassikern aus den ersten Jahrzehnten des Automobilbaues vor allem ein DTM-Trio aus den 1990er Jahren auf die Strecke. Ein Audi V8 komplettierte den historischen Reigen, während ein Audi RS 5 DTM aus der aktuellen Saison den Abschluss dieses besonderen Laufes übernahm.

Deutlich gemächlicher ging es mit dem von der Autostadt restaurierten Golf-Bähnle der Wolfsburger Verkehrs-GmbH über das Gelände. Die Klappfenster auf Durchzug gestellt, konnten sich die Besucher für einen ersten Überblick kutschieren lassen – eine herrliche Erfrischung bei fast 40 Grad Celsius – obwohl die 25 Stundenkilometer nicht überschritten wurden. (ampnet/av)

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Classic Days Schloss Dyck 2018.

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Classic Days Schloss Dyck 2018: Christian Geistdörfer, Walter Röhrl und Hans-Joachim Stuck (v.l.n.r.).

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