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Spirit of Amarok: Der afrikanische Traum in Stadtoldenorf

Es ist ein Kampf zwischen Maschine, Gelände und Mensch, und die Entscheidung über Erfolg und Misserfolg hängt an kleinen Golfbällen, die, auf dünnen Stangen platziert, bei der leisesten Berührung aus ihrer Halterung fallen. Die Maschine ist ein gut zwei Tonnen wiegender und rund 5,2 Meter langer und zwei Meter breiter Volkswagen Amarok, das Gelände eine aufgelassene und zum Offroad-Park umgewidmete Bundeswehr-Hinterlassenschaft am Rande des Weserberglands, und die Menschen sind die in vier Wettbewerben qualifizierten Finalisten der Geländemeisterschaft „Spirit of Amarok“. 16 Zweier- Mannschaft kämpfen um zwei Plätze im Finale, das Ende September in Südafrika stattfindet.

„Viel Gefühl am Gasfuß“, wünscht Stefan Pfeiffer von Volkswagen Nutzfahrzeuge den Piloten vor dem Start. Nicht alle werden sich daran erinnern, und das zeigt sich bereits im ersten von insgesamt vier-Trial-Parcours auf dem zum Teil durch die Regenfälle aufgeweichten Gelände. An zwei Tagen müssen die Teilnehmer ihre Geschicklichkeit, Kraft beim Amarok-Ziehen und fahrerisches Können bei einer Tempoprüfung optimal einsetzen. Zwar gehört der Amarok trotz seiner beeindruckenden Abmessungen zu den wendigen Vertretern seiner Art, doch im Gelände stoßen die Piloten in den engen Hindernissen immer wieder an ihre Grenzen.

Das hier sind Prüfungen für Allrad-Fans, wobei aber längst nicht alle Teilnehmer über viel Erfahrung im Gelände verfügen. „Für uns ist das erst unser zweites Event im Gelände nach unserer Qualifikation in Beckum“, erklärt die Bad Kreuznacher Ärztin Nora Friesenbichler-Schulz, die zusammen mit ihrem Mann an den Start geht. „Wir wollen vor allem Spaß haben und die Veranstaltung genießen. Für uns ist das Abenteuer pur.“ Auf der anderen Seite steht das Team Vater und Sohn Müller. Die beiden kennen das Gelände genau, schließlich steht der Maschinenbaubetrieb der Familie nicht weit vom Offroad-Park entfernt, den sie mit ihrem Unimog schon oft durchpflügt haben. „Wir kennen zwar das Gelände, doch das hier ist aber etwas ganz anderes“, so Vater Müller über die kniffligen Übungen. „Aber natürlich hilft uns unser Gefühl für das Fahren im Gelände.“

Wie die meisten Teilnehmer haben Vater und Sohn über Facebook von dem Wettbewerb erfahren. „Insgesamt rund 3500 Interessenten haben sich so beworben“, erklärt Andreas Gottwald, Pressesprecher bei Volkswagen Nutzfahrzeuge. Nach dem Sieg in der Qualifikation gehörten die Müllers in Stadtoldendorf zu den Favoriten und lagen nach dem ersten Tag an der Spitze, die sie am zweiten Tag nicht verteidigen konnten und am Ende auf den fünften Platz fuhren.

Obwohl es immerhin um die Teilnahme an der „Amarok-Weltmeisterschaft“ geht, herrscht unter den Teams eine lockere Atmosphäre. Teams aus insgesamt zehn Ländern werden sich im Herbst auf der südlichen Halbkugel treffen. Man tauscht sich aus, diskutiert über die gemeinen blauen Bälle, die gemein engen Durchfahrten bei den Trial-Parcours, die Strecke bei der Geschwindigkeitsprüfung und genießt die rustikale Atmosphäre im Mammut-Offroadpark in der Nähe von Stadtoldendorf.

Am Ende wächst aber doch der Ehrgeiz bei den Teilnehmern parallel zum steigenden Schwierigkeitsgrad der Prüfungen. Zumal man anhand des Strafenkatalogs ziemlich genau nachrechnen kann, wieviel Punkte im matschigen oder sandigen Gelände versinken. Jeder fallende Ball zählt zehn, Anhalten zwei, Rückwärtsfahren fünf und das Umfahren der Stange 30 Punkte, und das ist nur ein Auszug aus dem Regelwerk. Entsprechend vorsichtig agieren die Teams in den Prüfungen.

Fingerspitzengefühl beim Dirigieren und der behutsame Umgang mit dem Gaspedal sind also gefragt, um den wuchtigen VW Amarok über den Parcours zu dirigieren. Zum Einsatz kommt der V6-TDI mit 224 PS. Insgesamt wurden vom Amarok bisher rund 550 000 Modelle abgesetzt, von denen 80 Prozent über Allrad verfügen. „Für uns ist diese Veranstaltung auch ein Marketing-Werkzeug“, erklärt Andreas Gottwald.

Volkswagen Nutzfahrzeuge schickt in diesem Jahr zum zweiten Mal Teams nach Südafrika, wo der Wettbewerb bereits Tradition hat. Ins Leben gerufen wurde die Meisterschaft von der südafrikanischen Rallye-Legende Sarel van der Merwe, der seit dem Jahr 2010 zum Tanz durch die Tore bittet. Im vergangenen Jahr scheiterten die deutschen Teilnehmer unter anderem, weil sie auf ungewohnte handgeschaltete Rechtslenker umsteigen mussten. In diesem Jahr sollen die beiden siegreichen Teams daher eine entsprechende Schulung für die ungewohnte Konfiguration bekommen.

Nach zwei anstrengenden Tagen stehen schließlich die Sieger fest. Die beiden Teams „Ambition“ (Attila Burk und Mischa Hageloch) und „Zahnfee“ (Martin Straßburger und Sebastian Orgis) fahren nach Südafrika, und die Dritt- bis Sechstplatzierten erhalten wegen der engen Punkteabstände Wildcards für die Qualifikationswettbewerbe im kommenden Jahr. Vielleicht klappt es dann mit dem afrikanischen Traum. Am Ende waren aber alle, unabhängig von ihrer Platzierung irgendwie Sieger. (ampnet/ww)

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Spirit of Amarok 2018.

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Foto: Auto-Medienportal.Net/Henning Steffen

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Spirit of Amarok 2018:: Martin Straßburger und Sebastian Orgis (links) sowie Attila Burk und Mischa Hageloch fahren nach Südafrika.

Spirit of Amarok 2018:: Martin Straßburger und Sebastian Orgis (links) sowie Attila Burk und Mischa Hageloch fahren nach Südafrika.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Henning Steffen

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Spirit of Amarok 2018: Die Teilnehmer der deutschen Qualifikation in Stadtoldendorf.

Spirit of Amarok 2018: Die Teilnehmer der deutschen Qualifikation in Stadtoldendorf.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Henning Steffen

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Spirit of Amarok 2018.

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