Irmscher in Remshalden hat Grund zum Feiern: Die Firma feiert ihr 50-jähriges Bestehen und im März wurde das 500 000ste Fahrzeug umgebaut. Beide Ereignisse feiert der Opel-Tuner mit dem Sondermodell Vivaro „Liner 68“, einem optisch wie leistungsmäßig „flotten“ Campingbus.
Der modifizierte Kühlergrill und die tiefgezogene Frontschürze prägen die Frontpartie des Liner 68. Dazu gibt es Seitenschweller, ein Farbdesign im Irmscher-Look und einen Heckspoiler. Das Vivaro-Fahrwerk ist komplett überarbeitet und um rund 35 Millimeter tiefergelegt. Dazu passen 20-Zoll-Räder im „Heli Star“-Design mit Reifen von Pirelli. Wer so schnell aussieht, darf es dann auch gerne sein. Deshalb bietet Irmscher eine Leistungssteigerung von 145 PS auf 175 PS an. Innen gibt es das ab Werk erhältliche Irmscher-„Tourer Paket“. Es zeichnet sich durch feine Lederapplikationen und Velourteppiche aus.
Im Innern sind die von Irmscher selbst entwickelten Modulmöbel I-Flex untergebracht, farblich in Rot und Hellgrau gehalten. Sie bieten neben zahlreichen Staufächern auch eine mobile Küche mit zweiflammigem Edelstahl-Kocher (herausnehmbar), Spüle und Kühlbox. Die Frisch- und Abwasserkanister fassen je 25 Liter. Mit an Bord ist auch ein Tisch.
Pfiffig ist die Stauraumlösung, die aus einem Taschensystem für Bekleidung besteht und von innen wie von außen zugänglich ist. Das Basissystem lässt sich im Handumdrehen in ein Bett mit Polstern in Orange für zwei Personen verwandeln. Irmscher verspricht, dass der Rückbau in zehn Minuten erledigt sei. So steht der Vivaro wieder in seinem urspünglichen Zustand zur Nutzung für den Transport von Gütern oder Personen bereit.
Das I-Flex-System wiegt etwa 80 Kilogramm und wird mit Zurrgurten gesichert und befestigt. Es soll auch für andere Transporter neben dem Opel Vivaro verfügbar sein, etwa für den Ford Transit oder den VW T5/T6. Der Einzelpreis soll rund 4000 Euro betragen.
Seinem Namen entsprechend ist der Irmscher Vivaro „Liner 68“ auf 68 Exemplare limitiert. Bestellt werden kann er bei jedem Irmscher-Opel-Partner oder bei Irmscher direkt. Je nach Motorisierung und Ausstattung kostet das Basisfahrzeug ab etwa 30 000 Euro. Irmschers Ausbau ist für rund 12 000 Euro zu haben. Für die Topversion mit 175 PS-Maschine sind rund 45 000 Euro fällig.
Das sportliche Engagement des Familienunternehmens Irmscher reicht zurück bis ins Jahr 1965. Damals gewann Firmengründer Günther Irmscher sen. auf einem NSU Prinz TT die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft. Zwei Jahre später siegte er damit auch bei der Rallye Tour d’Europe und gründete 1968 die Irmscher Automobilbau GmbH & Co. KG. In einer Doppelgarage wurden die ersten Fahrzeuge für den Rennsport umgerüstet. Das Unternehmen mit Sitz in Remshalden entwickelte sich im Laufe der Jahre zum wohl größten Individualisierungs- und Tuning-Partner von Opel. Zahlreiche Renn- und Rallye-Versionen von Serienfahrzeugen mit dem Blitz am Kühlergrill begründeten den guten Ruf der Firma. In Rallyefahrzeugen von Irmscher waren Piloten wie der zweifache Rallye-Weltmeister Walter Röhrl, Jochi Kleint, Achim Warmbold oder Sepp Haider bei nationalen und internationalen Rallyes unterwegs.
Irmscher ist spezialisiert auf die Individualisierung von Serienfahrzeugen nach Kundenwunsch: Angeboten werden Anbauteile wie Spoiler oder Seitenschweller, aber auch Felgen und Innenraumveredelungen aus Aluminium oder Holz. Dazu zählen etwa Lenkräder, Konsolenverkleidungen oder Schaltknäufe. Aber auch der kleinen Details nehmen sich die Remshaldener an, wie Türpins oder Pedalerie beweisen, die das Tüpfelchen auf dem „I“ darstellen. Damit die Leistung auch der Optik entspricht, bietet Irmscher zudem Leistungssteigerungen sowie angepasste Abgassysteme an. (ampnet/gp)
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