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Volkswagen fährt knapp 14 Milliarden Euro Gewinn ein

Volkswagen setzt weiter auf den Wandel zur Elektromobilität. Bis Ende 2022 sollen an 16 Standorten weltweit batterieelektrische Fahrzeuge produziert werden. Das kündigte Konzernchef Matthias Müller heute auf der Jahrespressekonferenz des Konzerns in Berlin an. Derzeit werden an drei Standorten Elektroautos produziert, bereits in zwei Jahren sollen es neun weitere Werke sein. Nicht nur deswegen hat der weltgrößte Autokonzern allen Grund, zuversichtlich in die Zuunft zu blicken. Allen Diesel-Schwierigkeiten zum Trotz hat Volkswagen im vergangenen Jahr bei nahezu allen wesentlichen Kennzahlen Rekordwerte erzielt und einen Gewinn von fast 14 Milliraden Euro eingefahren.

„Wir haben in den vergangenen Monaten alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Roadmap E zügig und entschlossen umzusetzen“, erklärte Müller. Volkswagen hatte im vergangenen Herbst mit seiner „Roadmap E“ angekündigt, bis zum Jahr 2025 bis zu drei Millionen E-Autos pro Jahr zu bauen und 80 neue elektrifizierte Konzernmodelle auf den Markt zu bringen. Zu den acht E-Autos und Plug-in-Hybriden, die der Konzern bereits im Programm hat, kommen bereits im laufenden Jahr neun weitere neue Fahrzeuge hinzu – davon drei reine E-Fahrzeuge. Dies bedeute aber nicht die Abkehr von konventionellen Antrieben. Der Diesels sei – auch mit Blick auf den Klimaschutz – Teil der Lösung, nicht das Problem, betonte der Vorstandsvorsitzende. Auch die Digitalisierung ist ein Schwerpunktthema für den Autobauer.

2017 verkaufte das Unternehmen weltweit 10,7 Millionen Autos der Konzernmarken – mehr als je zuvor. Dazu zählen auch die Verkäufe der chinesischen Joint Ventures mit 4,2 Millionen Fahrzeugen und einer Steigerung von 5,1 Prozent. Auch der Konzernumsatz stieg 2017 auf eine Bestmarke. „Die Umsatzerlöse des Konzerns lagen mit 230,7 Milliarden Euro um 6,2 Prozent über dem Vorjahreswert, damit haben wir einen neuen Rekordwert erzielt“, erläuterte Finanzvorstand Frank Witter. Die größten prozentualen Zuwächse bei Umsatz und Ergebnis erzielten die Marken Skoda und Seat.

Das Operative Ergebnis fiel sowohl vor als auch nach Sondereinflüssen so gut aus wie nie zuvor – es betrug vor Sondereinflüssen 17 Milliarden Euro, nach Sondereinflüssen 13,8 Milliarden Euro. Die Belastungen aus der Dieselthematik schlugen sich mit einem Minus von 3,2 Milliarden Euro auf das Operative Ergebnis nieder. 2016 waren es noch doppelt so viel gewesen. Es handelte sich im Wesentlichen um Aufwendungen für die Rückkauf- bzw. Nachrüstprogramme für Diesel in Nordamerika sowie auf höheren Rechtsrisiken. Trotz der Milliardenabflüsse lag die Nettoliquidität Ende 2017 mit 22,4 Milliarden Euro weiter auf einem sehr soliden Niveau.

Das Ergebnis vor Steuern stieg auf 13,9 Milliarden Euro und übertraf den Vorjahreswert um 6,6 Milliarden Euro, nach Steuern belief sich der Gewinn auf 11,6 (5,4) Milliarden Euro. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung eine Dividende je Stammaktie von 3,90 Euro und je Vorzugsaktie von 3,96 Euro vor.

Anders als bei den Auslieferungen ist im Umsatz und im Operativen Ergebnis des Konzerns das Geschäft der chinesischen Joint Ventures nicht enthalten. Sie erzielten 2017 ein anteiliges Operatives Ergebnis von 4,7 Milliarden Euro, nach knapp fünf Millarden Euro im Vorjahr. Zudem wurde mit dem chinesischen Hersteller Anhui Jianghuai Automobile (JAC) ein weiteres Gemeinschaftsunternehmen vereinbart, das Elektrofahrzeuge entwickeln, produzieren und vertreiben wird. Der Konzern plant außerdem, künftig in China produzierte Fahrzeuge zu exportieren – zunächst auf die Philippinen und später in weitere südostasiatische Märkte. (ampnet/jri)

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