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Wissmann am Tag des Fahrverbots-Urteils: Es geht auch ohne Verbote

„Die ambitionierten Vorgaben zur Luftqualität in den deutschen Städten können auch ohne Fahrverbote erreicht werden,“ erklärte Matthias Wissmann, Präsident des Verbands der Autoindustrie (VDA) heute zum Auftakt des 20. Technischen Kongresses des VDA in Berlin. Wissmann unterstrich damit am Tag der Urteilsverkündung des Bundesverwaltungsgerichts zu Fahrverboten die Position der Automobilindustrie.

Zum Beweis führte er die Entwicklung der Stickoxid-Emissionen in der Vergangenheit. „Die NO2-Jahresmittelwerte sind 2017 in vielen Städten deutlich gesunken. Insgesamt sind die Stickoxidemissionen des Straßenverkehrs heute um 70 Prozent geringer als im Jahr 1990“, sagte Wissmann. Mittelfristig werde die Luftqualitätsfrage durch die zunehmende Flottendurchdringung von Fahrzeugen mit neuen Abgasstandards gelöst. „Kurzfristig reduzieren die auf dem Diesel-Gipfel vereinbarten Maßnahmen, an denen sich die deutsche Automobilindustrie maßgeblich beteiligt, die NO2-Emissionen in Städten“, betonte Wissmann

Der VDA-Präsident: „Die deutsche Automobilindustrie arbeitet kontinuierlich daran, die CO2-Emissionen ihrer Fahrzeugflotten weiter zu senken. Wir sind gut vorangekommen: Seit 2006 sind die CO2-Emissionen der neu zugelassenen Pkw in Deutschland bereits um 27 Prozent zurückgegangen. Einen erheblichen Beitrag zur CO2-Reduktion leistet dabei der moderne Diesel-Pkw. Zusätzlich entwickeln und fertigen unsere Hersteller Hybrid- und Elektrofahrzeuge. Außerdem forscht die deutsche Automobilindustrie an erdölunabhängigen ‚E-Fuels‘, die bei ihrer Produktion genau so viel CO2 binden, wie sie bei ihrer Verbrennung wieder abgeben.“

Um ähnlich große Fortschritte bei der CO2-Reduktion wie bisher zu erzielen, müsse der Markt für E-Fahrzeuge Fahrt aufnehmen. „Das ist eine gemeinsame Aufgabe für Politik und Industrie; unsere Unternehmen leisten dafür die Grundvoraussetzung: Bis zum Jahr 2020 verdreifachen sie ihr Angebot von Elektrofahrzeugen auf über 100 Modelle. Im Jahr 2025 werden Elektroautos voraussichtlich einen Anteil von 15 bis 25 Prozent an den Pkw-Neuzulassungen haben.“

Der Wettlauf um die Führungsrolle für das autonome und vernetzte Fahren der Zukunft sei ebenfalls in vollem Gange. „Wir sind froh, dass die Politik uns auf dem Weg in ein neues Technologiezeitalter begleitet. Der Koalitionsvertrag sieht neue rechtliche Rahmenbedingungen vor: sowohl für vollautonome Fahrzeuge der Stufe 5 als auch für neue Mobilitätsdienstleistungen. Darüber hinaus werden auch bei der Planung der Telekommunikationsnetze die neuen Mobilitätstechnologien mitgedacht. Um nicht abgehängt zu werden, brauchen wir einen flächendeckenden und dynamisch verfügbaren, leistungsstarken Mobilfunk“, forderte der VDA-Präsident.

Mit über 800 Teilnehmern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik ist der Technische Kongress, der am 27. und 28. Februar 2018 in Berlin stattfindet, das bedeutendste Technologie-Symposium der Automobilindustrie in Europa. Zahlreiche hochrangige Vertreter der Branche diskutieren die zentralen Themen rund um die Mobilität der Zukunft. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen die Themenblöcke „Umwelt, Energie und Elektromobilität“ sowie „Fahrzeugsicherheit und Elektronik“. Das wichtigste Branchentreffen der Automobilindustrie wird zudem von 33 Ausstellern begleitet. (ampnet/Sm)

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Matthias Wissmann.

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Foto: Auto-Medienportal.Net/Manfred Zimmermann

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