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Automobilindustrie will betroffenen Städten bei Luftreinhaltung helfen

Mitten in die Empörung über Versuche mit Affen und Menschen hinein berichtet die deutsche Automobilindustrie heute von einer Initiative zur Luftreinhaltung. In erster Linie mit den Städten, die mit Stickoxidwerten von über 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (µg/m3) deutlich über dem Jahresgrenzwert von 40 µg/m3 liegen, soll gemeinsam geprüft werden, welche Maßnahmen auf den Weg gebracht, beschleunigt oder verstärkt werden können und welchen Beitrag die ‎Automobilindustrie dabei leisten kann.

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) führt dazu mit betroffenen Städten seit Ende vergangenen Jahres Gespräche. Matthias Wissmann, Präsident des VDA: „Dieses Engagement zeigt, Hersteller und Zulieferer nehmen ihre Verantwortung wahr. In der 2016 vom VDA initiierten Plattform Urbane Mobilität wurden bereits Projekte in mehreren Städten angestoßen. Darüber hinaus tragen die deutschen Hersteller mit der Umsetzung der Software-Updates, dem Angebot der Umstiegprämien für ältere Dieselfahrzeuge sowie der Beteiligung am Mobilitätsfonds der Bundesregierung einen entscheidenden Teil zur Lösung des Luftqualitätsproblems bei.“

Als ein Element dieser Initiative nennt der VDA die Unterstützung bei der Simulation und Evaluierung zusätzlicher Maßnahmen zur Luftreinhaltung, die z. B. in Hannover, Heilbronn, Kiel und Ludwigsburg vorbereitet wird.‎ Dadurch kann die Bewertung einzelner Maßnahmen im Rahmen der derzeit laufenden Erarbeitung von Green-City-Plänen durch die Städte unterstützt werden.

Weitere Themenfelder, auf die sich die Initiative stützt, sind die Elektromobilität, die Optimierung des Verkehrsmanagements sowie die Vernetzung und Digitalisierung. So wird z. B. mit Berlin oder Hamburg geprüft, wie die Elektrifizierung von Fahrzeugflotten beschleunigt werden kann. Zudem geht es um Projekte zur Verbesserung des Verkehrsflusses, beispielsweise mit einer Information der Autofahrer über die Zeit bis zur nächsten Grünphase („time to green“). Projekte zur Digitalisierung werden etwa mit Düsseldorf, Dortmund, Hamburg, Reutlingen oder Stuttgart diskutiert.

An den Standorten der Automobilindustrie spielen zudem – laut VDA – die Verbesserung der Mitarbeitermobilität und eine entsprechende Reduktion des Verkehrsaufkommens eine wichtige Rolle. So können zum Beispiel bereits heute die Belegschaften von Unternehmen der Automobilindustrie im Raum Stuttgart an Tagen mit Feinstaubalarm den Mitarbeiterausweis als ÖPNV-Fahrschein nutzen. Weitere Ansatzpunkte können die Nutzung von Apps zur erleichterten Bildung von Fahrgemeinschaften, der Ausbau flexibler Arbeitszeitmodelle („Home-Office“) oder das Angebot von Jobtickets sein.

Mit dieser Initiative will die deutsche Automobilindustrie die beim Nationalen Forum Diesel im vergangenen Jahr vereinbarten Maßnahmen wie Software-Updates, Umstiegsprämien und die Mitfinanzierung des Fonds „Nachhaltige Mobilität für die Stadt" durch BMW, Daimler und Volkswagen ergänzen. In der vom VDA initiierten Plattform Urbane Mobilität werden ebenfalls Projekte in mehreren Städten entwickelt, die auf eine Effizienzsteigerung im Verkehr und damit auf die Verringerung von Emissionen abzielen.

Insgesamt weist der VDA wieder auf die aktuellen Zahlen hin: Die Luftqualität in deutschen Städten wird immer besser. So sind die Stickoxidemissionen im Straßenverkehr in Deutschland seit 1990 trotz steigenden Verkehrsaufkommens um 70 Prozent gesunken. Und auch in jüngster Zeit sind die Fortschritte deutlich sichtbar. So gingen etwa im vergangenen Jahr die Stickoxidemissionen in den beiden hoch belasteten Städten Stuttgart und München zurück. Die Jahresgrenzwerte wurden weniger stark überschritten als im Jahr zuvor. Die Stundengrenzwerte wurden sogar erstmals komplett eingehalten. Gleiches gilt bei einer insgesamt deutlich besseren Luft auch für Berlin. (ampnet/Sm)


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