Wie gefährlich ist Carsharing? Rund 20 Euro kostet es, eine Stunde zum Beispiel in einem BMW 1er durch den Stadtverkehr zu fahren. Im sogenannten Free-Floating ohne feste Mietstation wird die Fahrt minutengenau abgerechnet. Wer also schnell fährt, spart Geld. Unfallforscher warnen nun vor einer gefährlichen Entwicklung: Ihrer Meinung nach verleiten die zeitbasierten Mietmodelle der Carsharing-Betreiber zum Rasen und erhöhen damit die Unfallgefahr. Das berichtet „Auto Bild“ in der morgigen Ausgabe 41/2017.
„Natürlich können zeitbasierte Modelle dazu verführen, dass man schneller fährt, als man sollte“, sagt Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der Versicherer. Auch eine Sonderauswertung der Berliner Polizei zu 18- bis 24-jährigen Autofahrern, die häufig auch Mietwagen nutzen, zeigt: Im letzten Jahr stiegen in dieser Gruppe die Unfälle mit „nicht angepasster Geschwindigkeit“ um fast ein Drittel. „Wir erkennen eine Tendenz, dass Raser vermehrt Carsharing-Autos für ihre abenteuerlichen Touren nutzen“, sagt Arnold Plickert, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Nordrhein-Westfalen. Bevor man den eigenen Wagen zu Schrott fahre, miete man sich lieber einen fremden.
Problematisch findet die GdP auch, dass Carsharing-Anbieter nur wenig über ihre Neukunden wissen. Eine Art Schufa als Auskunftsinstrument über Punkte in Flensburg wäre sinnvoll. Bis dahin sind die Verleiher auf Hinweise der Polizei angewiesen. DriveNow-Sprecher Niklas Merk: „Werden uns Fahrer wegen Fehlverhaltens gemeldet oder von der Polizei wegen Verstößen auf-gegriffen, werden die Fahrer sofort gekündigt.“ (ampnet/jri)
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