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Ratgeber: Mit dem E-Bike durch den Winter

Durchfahren oder Einlagern? Wer mit seinem Fahrrad gern im Winter fährt, kann dies selbstverständlich auch mit dem E-Bike tun. Aus technischer Sicht sind sie auch für den Einsatz bei strengen Temperaturen gemacht. Allerdings sollte man einige Besonderheiten beachten.

Aufgrund der niedrigeren Temperaturen kann der Akku im Winter unter Umständen nicht mehr seine volle Leistung abrufen. Da der Stormspender erst einmal auf Temperatur gebracht werden muss, verbraucht er schon ab dem Start mehr Energie als bei warmen Bedingungen. Dadurch verringert sich die Reichweite gegenüber einer Fahrt im Sommer, warnt der Pressedienst Fahrrad daher zu entsprechender Vorsicht bei Langstreckenfahrten zu dieser Jahreszeit.

Marijke von Dijk, Marketingmanagerin beim niederländischen Radspezialisten Koga, rät, Akkus immer bei Raumtemperatur zu laden und sie erst bei Fahrtantritt an das Rad zu stecken. Während der Fahrt kann zudem eine spezielle Neopren-Hülle (z. B. „Akku Cover“ von Fahrer Berlin für 39 Euro) über den Akku gezogen werden, die ihn auf Temperatur hält und auch vor Nässe oder Streusalz schützt.

Bei längeren Pausen in Innenräumen hilft es, den Akku vom Rad mitzunehmen, damit er nicht auskühlt. Die elektrischen Kontakte sollte man dann vor Feuchtigkeit zu schützen. Dabei hilft beispielsweise die „Electric Cap“ (ab 14,50 Euro), ebenfalls von Fahrer Berlin. Die Kappe wird als Abdeckung über die Anschlusskontakte gesteckt. Für den Schutz des Lenker-Displays vor Dreck und Kälte bietet der Accessoires-Spezialist mit dem „Remote Unit Cover“ ebenfalls noch ein kleines Helferlein an (ab 14,50 Euro).

Sind die elektronischen Teile geschützt, kann man sich Kette und Schaltung widmen. „Ein E-Bike unterscheidet sich bei der Durchführung der Pflege von Antriebskomponenten kaum von einem herkömmlichen Fahrrad. Aufgrund der höheren technischen Belastung auf die Antriebskomponenten sollte allerdings ein höheres Augenmerk auf die Pflege gelegt werden“, meint Tom Specht, Sprecher der Schweinfurter Winora Group. Das „Ice Wax 2.0“ von Pedro’s (14,90 Euro für 100 Milliliter) etwa sorgt für eine lange Pflege gerade bei kalten Temperaturen und ist zudem biologisch abbaubar. „Gute Pflegemittel gewährleisten eine Schutzwirkung über mehrere Monate. Streusalz kann den Komponenten aber trotz guter Schmierung zusetzen. Deshalb darf man im Winter auch gerne einmal nacharbeiten“, erklärt Daniel Gareus vom Markenvertreiber Cosmic Sports.

Mehr und mehr E-Bike-Hersteller setzen auf einen wartungsarmen Carbonriemenantrieb. Der Carbonriemen braucht kein Öl und ist nicht so anfällig gegenüber Schmutz. Zudem hält er laut Marktführer Gates zwei- bis dreimal so lang wie eine Kette. Speziell bei E-Bikes mit Mittelmotoren sind die Ketten hohen Belastungen ausgesetzt. Der Riemenantrieb läuft hier reibungsloser und verschleißt auch bei kälteren Temperaturen nicht so schnell.

Für den Winterfahrer zusätzlich denkbar ist eine Zentralgetriebeschaltung in Kombination mit einem Hinterradnabenmotor. Anders als beim Mittelmotor ist durch diese Kombination die Kraft des Fahrers von der Motorunterstützung am Hinterrad entkoppelt und der Verschleiß an den Komponenten geringer. Zudem ist durch den gekapselten, kompakten Aufbau des Zentralgetriebes die Schaltung komplett geschützt vor Witterungseinflüssen wie Salz, Regen oder Matsch und kommt ohne Wartung durch den Winter. Ähnliches gilt für den Hinterradnabenmotor. Für Alltagsradler und E-Biker mit hoher Kilometerleistung bietet sich deshalb eine Getriebeschaltung an.

Für den richtigen Grip auf Schnee und Eis können E-Bikes genau wie Fahrräder mit Winter- und Spike-Reifen ausgestattet werden. „S-Pedelecs, die bis 45 km/h schieben, sind allerdings ein Sonderfall: Sie zählen zur Gruppe der Kleinkrafträder. Deshalb müssen die Reifen in Deutschland eine Mindestprofiltiefe von einem Millimeter aufweisen und Spike-Reifen sind nicht zugelassen“, erklärt Doris Klytta, Marketingmanagerin bei Schwalbe. Mit dem „Marathon GT 365“ (39,90 Euro pro Reifen) bietet der Reifenspezialist etwa einen Ganzjahresreifen (auch für E-Bikes und S-Pedelecs) mit speziellem Compound, der auch bei Matsch und Schnee Sicherheit gewährleistet. Damit ist ein Umrüsten auf einen Spike-Reifen (außer auf Eis) kaum mehr notwendig.

Um das E-Bike im Winter sicher zu steuern, bedarf es wie beim Fahrrad etwas Training. Auf Schnee oder bei Regen reagiert das Elektrorad beispielsweise beim Beschleunigen oder bei schnellen Kurvenfahrten anders als bei trockenen Bedingungen. Die höheren Geschwindigkeiten der E-Bikes tragen dazu bei, dass es schneller als gewöhnlich zu brenzligen Situation kommen kann. Deshalb sollte man sich lieber vorsichtig an die neuen Bedingungen herantasten. Ein einfacher Tipp ist, den Sattel etwas niedriger einzustellen. Dadurch erreicht der Fahrer den Boden schneller, was mehr Sicherheit verleiht.

Wer im Winter lieber gar nicht mit dem E-Bike fahren möchte, der sollte sich über das richtige Einlagern schon vorab Gedanken machen. Entnehmbare Akkus können direkt am Rad oder in der warmen und trockenen Wohnung gelagert werden. E-Bikes sollten, wie alle Fahrräder, möglichst an trockenen, überdachten Orten wie einem Keller, Hauseingang oder in einem Gartenschuppen abgestellt werden.

Premiumlösungen wie beispielsweise die „Bike Box“ von WSM (ab ca. 1000 Euro) finden mittlerweile immer öfter Platz im Vorgarten oder auch vor Mietshäusern. Grundsätzlich empfehlen wir immer das E-Bike über den Winter nicht auf offener Straße stehen zu lassen. Wer keinen trockenen Lagerplatz hat, für den empfiehlt sich die Abdeckung mit einer geeigneten Plane. Der Akku sollte hierbei idealerweise entfernt werden“, sagt Markus Riese, Gründer und Geschäftsführer von Riese & Müller.

Der Akku sollte immer mit mindestens 50 Prozent Restwert geladen sein, bevor das Rad in den Winterurlaub geht. Da er auch bei Nichtgebrauch etwas Strom abbaut, sollte der Ladezustand über die Wintermonate immer wieder einmal kontroilliert werden, denn ein tiefentladener Akku muss im schlimmsten Fall getauscht werden – und das kann teuer werden. (ampnet/jri)

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E-Bike fahren im Winter.

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Foto: Auto-Medienportal.Net/Pressedienst Fahrrad

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E-Bike fahren im Winter.

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E-Bike fahren im Winter.

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E-Bike fahren im Winter: Bei Schnee empfiehlt sich die Umrüstung auf  Spikesreifen.

E-Bike fahren im Winter: Bei Schnee empfiehlt sich die Umrüstung auf Spikesreifen.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Pressedienst Fahrrad

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E-Bike mit Spikesreifen.

E-Bike mit Spikesreifen.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Pressedienst Fahrrad

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E-Bike fahren im Winter: Neoprenhüllen schützen Batterien und Motor vor Nässe und Streusalz. Zudem hält ein warmer Akku länger.

E-Bike fahren im Winter: Neoprenhüllen schützen Batterien und Motor vor Nässe und Streusalz. Zudem hält ein warmer Akku länger.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Fahrer Berlin

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