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Kommentar: Schöne neue Zeit

Heute berichtet meine brave Lokalzeitung von einer „Greenpeace“-Aussage, die deutsche Industrie schlafe immer noch, während andere Hersteller schon ab 2025 nur noch Elektroautos anbieten wollen. Die Umweltaktivisten beziehen sich dabei offenbar auf Pressemeldungen von Volvo und Jaguar Land Rover. Beide hatten verkündet, dass es ab 2025 in jeder Modellreihe Elektroantrieb geben werde. Niemand wird Greenpeace Dummheit unterstellen wollen. Also kann nur Berechnung dahinterstehen, wenn der Verein besonders gern Medien mit seiner Interpretation solcher Meldungen auf eine falsche Fährte führt.

Wer heute von Elektroantrieb spricht, meint batterieelektrische Antriebe, also batterieelektrische und Hybrid-Antriebe. Wie aber der Name schon sagt, gehören zum Hybridantrieb zwei Motoren, ein Elektro-Motor – und einer der verteufelten Verbrenner. Natürlich entwickeln beide Unternehmen ihre Benzin- und Dieselmotoren weiter. Sie wollen schließlich auch bei ihren Hybridantrieben Produkte anbieten können, die im Sinne der Umwelt auf der Höhe der Zeit sind. Bei Volvo, bei Jaguar, bei Land Rover und bei allen anderen Massenherstellern wird der Verbrenner noch lange nicht am Ende sein – wenn auch nicht unbedingt befeuert mit Treibstoffen aus Erdöl.

Wie Greenpeace sich die Zukunft vorstellt, hat der Verein gerade Ende August festgestellt: „Ab dem Jahr 2035 kann Verkehr in Deutschland ohne Öl auskommen und so einen deutlichen Beitrag zum Klimaschutz sowie für bessere Luft leisten. Innerhalb von 18 Jahren kann die Bundesregierung Bahn- und Radverkehr sowie das Angebot gemeinsam genutzter E-Autos soweit ausbauen, dass danach alle Wege in Deutschland ohne klimaschädliche Verbrennungsmotoren zurückgelegt werden.“ Das war die Zusammenfassung eines „Mobilitätsszenarios“ des Wuppertal Instituts im Auftrag von Greenpeace.

Wir sollen also ein Volk von Rad- und Bahnfahrern werden, dem der Besitz eines eigenen Autos offenbar verwehrt werden soll. In der schönen neuen Greenpeace-Welt hat der Verbrennungsmotor also keinen Platz, es sei denn, in einem Hybridantrieb. Und was ist mit den nicht klimaschädlichen Verbrennungsmotoren? (ampnet/Sm)

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Peter Schwerdtmann

Peter Schwerdtmann

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