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Tesla Model 3: Das Auto vom Popstar

Es war eine typische Tesla-Veranstaltung, bei der Elon Musk am Freitagabend die ersten 30 Exemplare des Hoffnungsträgers Model 3 übergab: Wie ein Popstar trat der Firmenchef auf, unter frenetischem Jubel der versammelten Anhängerschaft rollte er auf die Bühne. Die hatte man vor dem Tesla-Werk im kalifornischen Fremont aufgezimmert.

Im kommenden Jahr sollen hier bis zu 500 000 Einheiten vom Band rollen. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg: Ganze 50 Exemplare des neuen Modells gibt es bis heute, 30 von ihnen wurden nun an die ersten Kunden ausgeliefert. Diese Kunden sind durchgängig Werksangehörige – was für Tesla ein nicht unerheblicher Vorteil ist, falls noch Kinderkrankheiten auftreten. Ein Trick, mit dem Tesla der Öffentlichkeit und den Aktionären suggerieren will, man habe den Zeitplan im Griff. Bis die Presse das neue Modell einem regulären Testprogramm unterziehen kann, dürfte noch viel Zeit verstreichen.

Dem Hype um das neue E-Mobil tut das einstweilen keinen Abbruch. Eine halbe Million Vorbestellungen will Musk entgegengenommen haben, jede von ihnen mit einer Anzahlung von 1000 Dollar garniert. Wer heute einen Model 3 bestellt, dürfte vor Ende 2018 kaum beliefert werden. Doch er kann sich in der Zwischenzeit damit brüsten, Teil einer Bewegung zu sein, mit der die automobile Landschaft revolutioniert wird. Denn mit diesem Auto attackiert Tesla endgültig im Massenmarkt.

Als Lockvogel dient dabei der niedrige Einstandspreis: Nur 35 000 Dollar soll der Model 3 in seiner Basisversion kosten. Dafür bekommt man eine 4,69 Meter lange Fließhecklimousine mit einem geräumigen Innenraum und immerhin 425 Litern Stauraum. Das Cockpit ist dabei extrem minimalistisch gestaltet – ein polarisierendes Design, das Ästheten durchaus zu begeistern vermag.

Hinten gibt es übrigens keine große Heckklappe, sondern lediglich eine kleine Ladeluke; in Europa hat es das bei Fließhecklimousinen seit den frühen 80er-Jahren nicht mehr gegeben. Das Leergewicht des Model 3 liegt bei rund 1,6 Tonnen, was in Anbetracht der schweren Akkus bemerkenswert niedrig ist.

Mit den Basis-Akkus kommt der Model 3 immerhin rund 350 Kilometer weit. Das Aufladen dauert an einer Haushaltssteckdose pro 50 km Reichweite zwar eine Stunde, an den Tesla-eigenen, beim Model 3 kostenpflichtigen Schnelladesäulen geht es allerdings bedeutend schneller. Die Fahrleistungen können sich sehen lassen: Von 0 auf 100 km/h braucht der kleine Tesla weniger als sechs Sekunden, abgeregelt wird bei 208 km/h. Bei derartigen Geschwindigkeiten entleeren sich die Batterien allerdings im Zeitraffer.

Wer noch mehr Leistung und etwas Luxus will, landet schnell bei deutlich höheren Preisen. Ein größerer Batteriesatz mit 500 Kilometern Reichweite und marginal besseren Fahrleistungen schlägt mit 9000 Dollar zu Buche, Ledersitze und ein Glasdach gibt es nur als Teil des 5000 Dollar teuren Premium-Pakets. Das selbstbewusst „Autopilot" genannte System zum autonomen Fahren gibt es in zwei Stufen (5000 oder 8000 Dollar) und 19-Zoll-Räder kosten ebenso Aufpreis wie jegliche Farbe, die nicht schwarz ist. Entsprechend hochgerüstet kostet ein Model 3 an die 60 000 Dollar.

Dafür bekommt man schon beinahe den großen Model S, und tatsächlich hat es Musk in Fremont nicht versäumt, auch die Werbetrommel für seine kurzfristig verfügbaren Typen Model S und Model X zu rühren. Vielleicht legt sich der eine oder andere Vorbesteller ja zur Überbrückung einen klassischen Tesla zu. Das dürfte die Markenbindung stärken – und darauf ist Tesla angewiesen, wenn nächstes Jahr die deutschen Premium-Hersteller mit einer neuen Generation vollelektrischer Fahrzeuge auf den Markt kommen.

Technisch werden die deutschen Modelle Tesla vermutlich in den Schatten stellen. Doch an den Glamour-Faktor der Amerikaner werden sie nicht herankommen: Dass Audi-Chef Rupert Stadler von seinen Kunden im Stil eines Popstars gefeiert wird, ist auch im kommenden Jahr wenig wahrscheinlich. (ampnet/jm)

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Tesla Model 3.

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Foto: Auto-Medienportal.Net/Tesla

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