Logo Auto-Medienportal.Net

Radurlauber legen im Schnitt 65 Kilometer am Tag zurück

Kaum ein Urlaubssegment wächst so dynamisch, wie der Radtourismus in Deutschland. 5,2 Millionen Bundesbürger haben 2016 einen Radurlaub unternommen, das sind 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Dies gab der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) heute bei der Vorstellung seiner Radreiseanalyse 2017 auf der Internationalen Tourismusbörse Berlin (–12.3.2017) bekannt. Verbesserungsbedarf sahen Fahrradreisende, die den Vergleich zu den Niederlanden haben, vor allem bei der Wegweisung und der Durchgängigkeit des Radwegenetzes.

Ein Drittel der Fahrradurlauber nutzt die Bahn für An- und Abreise. Das sind rund sechsmal mehr als bei anderen Zugreisenden. Das Flugzeug spielt als Anreise-Verkehrsmittel der Radreisenden mit knapp fünf Prozent fast gar keine Rolle. Und jeder fünfte Radtourist startet CO2-neutral gleich auf dem Rad. Damit ist der Fahrradtourismus eine der umweltverträglichsten Reiseformen überhaupt, betont der ADFC.

Für 2017 planen 84 Prozent der befragten Radurlauber eine oder mehrere Radreisen. Dabei wollen nur 36 Prozent ins europäische Ausland und drei Prozent nach Übersee. Die überwältigende Mehrheit – 61 Prozent – wollen in Deutschland bleiben. „Radurlauber geben ihr Geld nicht auf Mallorca aus, sondern hier bei uns in Deutschland. Der Radtourismus ist damit ein wichtiger Wachstumstreiber des Deutschlandtourismus“, sagt ADFC-Tourismusexperte Thomas Froitzheim.

Radurlauber sind im Schnitt 48 Jahre alt und legen am Tag immerhin 65 Kilometer zurück. Sieben bis acht Etappen umfasst die durchschnittliche Streckenfahrt – also eine Fahrt mit wechselnden Unterkünften. Im Schnitt dauern diese Reisen neun Tage, davon sind nach Erhebungen des Clubs sieben reine Fahrradtage.

Dass Radreisende tendenziell zu den Besserverdienenden gehören, ist seit Langem bekannt. Neu ist, dass im Vergleich zum Vorjahr deutlich mehr Frauen auf Radrouten unterwegs waren. Ihr Anteil stieg von 33,5 auf 42 Prozent. Als Hauptmotiv für die Wahl der Reiseform nennen die Radreisenden Naturerlebnis, sportliche Betätigung, Gesundheitsförderung und vor allem Entschleunigung.

Die meisten Radreisenden schwören auf ihr eigenes Rad. Sieben Prozent der Befragten sagen, dass ihnen der Transport des Fahrrads zu aufwändig oder zu teuer ist – und sie daher am Urlaubsort ein Mietrad genommen haben. Jeder fünfte Radreisende findet es wichtig, dass es am Urlaubsort auch Elektrofahrräder zur Miete gibt. Gute Qualität der Mieträder steht dabei ganz oben auf der Prioritätenliste.

In der Gunst der Radreisenden ganz vorn liegt zum dreizehnten Mal in Folge der Elberadweg. Er besticht nach Einschätzung von Experten durch seine enorme landschaftliche und kulturelle Vielfalt. Die aktuelle Top 10-Liste der beliebtesten Radfernwege in Deutschland lautet (in Klammern die Veränderung gegenüber dem Vorjahr):

1. Elberadweg (±0)
2. Weserradweg (±0) und RuhrtalRadweg (gleichauf, +1)
3. Rheinradweg (+3)
4. Donauradweg (±0) und Ostseeküsten-Radweg (gleichauf, +1)
5. MainRadweg (+3)
6. Mosel-Radweg (+1)
7. Bodensee-Radweg (+2)
8. Altmühltal-Radweg (+3)
9. Bodensee-Königssee Radweg (+5)
10. Oder-Neiße-Radweg (+3)

Bayern ist zum sechsten Mal in Folge die beliebteste Radreiseregion im Inland, gefolgt vom Münsterland und der Bodensee-Region. Beachtlich aufgeholt haben beispielsweise der Schwarzwald (+6) und das Ruhrgebiet (+3). Thomas Froitzheim: „An den Aufsteigern können wir sehen, dass sich Investitionen in eine hohe Wegequalität und in die Vermarktung auszahlen.“

Jeder zweite Radreisende nutzt das Smartphone zur Navigation, dabei liegen Google Maps und Komoot als meistgenutzte Apps ganz vorn. Essenziell für die Orientierung vor Ort ist aber nach wie vor die klassische Karte und vor allem die Wegweisung. Hier äußerten Befragte, die auch die Niederlande als Radreiseland kennen, Kritik. Aus dem Nachbarland sei man eine perfekte, omnipräsente Wegweisung und ein durchgängiges Radwegenetz analog zum Autoverkehrssystem gewohnt – dahinter bleibe Deutschland deutlich zurück. Eine Einschätzung, die auch der ADFC teilt. Er fordert „ein hochqualitatives Orientierungssystem“.

Die ADFC-Travelbike-Radreiseanalyse ist eine repräsentative Online-Befragung unter 7000 Bundesbürgern. Die Befragung wurde im Winter 2016 / 2017 zum 18. Mal durchgeführt – in diesem Durchgang erstmals mit dem E-Bike-Vermietungsnetzwerk Travelbike als Partner. Als Radreise wurde eine Urlaubstour definiert, die das Radfahren als eines der Hauptmotive hat und mindestens drei Übernachtungen umfasst. (ampnet/jri)

Mehr zum Thema: ,

Teile diesen Artikel:

Bilder zum Artikel
Radurlauber.

Radurlauber.

Foto: Auto-Medienportal.Net/ADFC/Marcus Gloger

Download:


Radurlauber.

Radurlauber.

Foto: Auto-Medienportal.Net/ADFC/Marcus Gloger

Download:


Radurlauber.

Radurlauber.

Foto: Auto-Medienportal.Net/ADFC/Jens Lehmkühler

Download:


Radurlauber.

Radurlauber.

Foto: Auto-Medienportal.Net/ADFC/Marcus Gloger

Download:


Radurlauber.

Radurlauber.

Foto: Auto-Medienportal.Net/ADFC/Marcus Gloger

Download: