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Rescuedays in Bad Kreuznach: Auch Retten will gelernt sein

Die Bezeichnung "Feuerwehr" trifft nur die halbe Wahrheit für das, was die 1,3 Millionen ehrenamtlichen und etwa 40 000 hauptberuflichen Mitarbeiter dieser Rettungs-Branche in Deutschland und deren rund fünf Millionen Kollegen in Europa tagtäglich zu tun haben. Denn neben der Brandbekämpfung nimmt ihre Aufgabe, als Retter nach schweren Verkehrsunfällen Verletzte so schnell, aber auch so schonend wie möglich zu bergen und unter Umständen Eingeklemmte aus deformierten Wracks zu befreien, einen mindestens gleich großen Umfang ein. Um das dazu notwendige Knowhow zu erlernen, kamen am zweiten Oktoberwochenende 700 Floriansjünger zu den sogenannten Rescuedays in die Kur- und Weinstadt Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz.

Was sich so einfach anhört, gerät immer mehr zum hochkomplizierten Hightech-Verfahren: Wenn nach einem schweren Verkehrsunfall die Karosserie eines beteiligten Autos derart deformiert ist, dass sich Türen nicht mehr öffnen lassen und Retter die Verkehrsopfer nicht auf Anhieb bergen können, wird es schwierig. Zwar gibt es längst entsprechende Werkzeuge mit denen Karossen aufgeschnitten oder verklemmtes Blech gespreizt werden kann. Doch mit zunehmendem technischen Fortschritt wachsen auch die Probleme für die Helfer. Nicht ausgelöste Airbags und Gurtstrafferanlagen zum Beispiel können die Einsatzkräfte gefährden. Hochfeste Materialien wie Stahl mit unterschiedlichen Härtegraden bereiten den Geräten manchmal erhebliche Schwierigkeiten. Beim Opel Astra sind zum Beispiel fünf verschiedene Stahlsorten verbaut.

Damit die Feuerwehrmänner und -frauen vor Ort wissen, womit sie es zu tun haben, gibt es für sie sogenannte Rettungsdatenblätter mit entsprechenden Informationen. Opel/Vauxhall stellt dazu beispielsweise aktuell mehr als 4000 fahrzeugspezifische Rettungsdatenblätter in 24 Sprachen zur Verfügung.

"Grau, teurer Freund, ist alle Theorie" lässt Goethe Mephisto im Faust verkünden. Damit auch die Praxis zu ihrem Recht kommt, veranstaltet Weber Rescue Systems, Weltmarktführer für hydraulische und pneumatische Rettungssysteme aus Güglingen bei Heilbronn unter der Bezeichnung "Rescue Days" regelmäßig dreitägige Schulungen für Rettungskräfte. Mittlerweile gilt diese Veranstaltung als Weltweit größte Trainingsveranstaltung im Bereich der Technischen Hilfeleistung, an der bis jetzt weit mehr als 6000 Feuerwehrleute teilgenommen haben. Vom 7. Bis zum 9. Oktober fanden die Rescuedays seit 2003 zum 14. Mal statt, diesmal in Bad Kreuznach.

Rund 700 Teilnehmer aus über 15 Ländern waren in die eine knappe halbe Autostunde südlich des Rheingaus gelegene Kurstadt gekommen, um sich von 100 in- und ausländischen Ausbildern aus Berufsfeuerwehren, Freiwilligen Feuerwehren und Rettungsdiensten sowie Notärzten informieren zu lassen. Mit schwerem Gerät rückten sie 120 Übungsfahrzeugen, 30 Nullserienfahrzeugen und 15 LKW-Fahrerhäusern zu Leibe. Eine Vielzahl unterschiedlicher Unfallsituationen waren vorbereitet worden, auf denen jeweils verschiedene Maßnahmen ausprobiert werden mussten. Zusätzlich gab es Theorievorträge.

Die 30 Nullserienfahrzeuge stellte Sponsor Opel zur Verfügung, der auch selbst für öffentliche und nicht-öffentliche Feuerwehren sowie für andere Rettungsorganisationen (z um Beispiel das THW), kostenfreie Seminare zum Thema „Technische Unfallhilfe an Opel - Neufahrzeugen“ anbietet. An den für alle Teilnehmer kostenlosen Veranstaltungen melden sich pro Jahr im Schnitt 1000 Interessierte aus 80 Feuerwehren an. Die Nachfrage ist so stark, dass 2017 und 2018 bereits ausgebucht sind und schon jetzt Anmeldungen für 2019 entgegen genommen werden. Was dort geboten wird, zeigt ein anschaulicher Videoclip im Internet auf https://www.youtube.com/watch?v=GE-oO_J6rYU&feature=youtu.be. Auch von den bisherigen Rescuedays gibt es bei Youtube bewegte Bilder, die einen sehr informativen Einblick in die Veranstaltung erlauben. Nur diejenigen, die es schüttelt, wenn fabrikneu aussehende Opel-Modelle mutwillig auseinandergeschnitten werden, sollten auf das Zuschauen verzichten. (ampnet/hrr)

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2. Rescuedays bei Weber.

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Foto: Weber

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