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Überholunfall: Motorradfahrer mit hohem Risiko und wenig Chancen

Die Motorradsaison hat gerade erst begonnen, doch schon jetzt ist klar, dass in diesem Jahr wieder einige hundert Motorradfahrer sterben werden und tausende nur schwer verletzt überleben werden. 2009 verunglückten 651 Motorradfahrer auf Deutschlands Straßen tödlich, 9690 wurden schwer verletzt. Wie wenig Chancen ein Motorradfahrer beim Frontalcrash mit einem Auto – dem klassischen Überholunfall – hat, zeigt ein Versuch der Unfallforschung der Versicherer (UDV). Bei dem Crashtest fuhr ein Motorrad mit rund 90 km/h frontal in einen genau so schnellen entgegenkommenden Pkw.

Nach Auswertungen der UDV haben Motorradfahrer fünf Mal häufiger Überholunfälle mit Verletzten oder Getöteten, als alle anderen Verkehrsteilnehmer zusammen. An fast jedem dritten Überholunfall in Deutschland, bei dem es Tote gibt, ist ein überholender Motorradfahrer beteiligt. Dabei ist nach Recherchen in der Unfalldatenbank der UDV das Motorrad oft schneller als der Unfallgegner. Die Geschwindigkeitsdifferenz (Tempo beider Fahrzeuge zusammengenommen) beim Aufprall beträgt nicht selten 140 km/h und mehr. Rund 80 Prozent der Motorradfahrer und 60 Prozent der Unfallgegner konnten daher vor dem Aufprall nicht mehr rechtzeitig reagieren.

Die Technik von Auto und Motorrad können solche Unfälle nicht vermeiden oder abschwächen können, setzt Brockmann weniger auf die Technik und mehr auf den Menschen: „Das höchste Sicherheitspotenzial liegt beim Motorradfahrer selbst. Biker müssen lernen, ihr Risiko beim Überholen besser einzuschätzen“, so das Fazit von UDV-Leiter Siegfried Brockmann. Helfen könnte dabei ein Sicherheitstraining im Straßenverkehr, wie zum Beispiel die Aktion German-Safety-Tour.

Filmmaterial vom Crashtest der UDV sind auf www.youtube.de/unfallforschung zu sehen. (ampnet/jri)

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Crashtest der UDV.

Crashtest der UDV.

Foto: Auto-Medienportal.Net/UDV

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