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Transportgewerbe: Bei aller Technik hängt das meiste vom Fahrer ab

Transportunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz müssen sich auf einen immer schneller wandelnden Markt einstellen, um den Anforderungen der heutigen Zeit gerecht zu werden. Um ihr Unternehmen zukunftssicher zu führen, spielt neben den Betriebskosten auch der verantwortungsvolle Umgang mit endlichen Ressourcen eine große Rolle. Die Fahrzeug- und Zulieferindustrie kann dafür die technischen Voraussetzungen liefern. Immer sparsamere Motoren, intelligente Telematik-Lösungen und rollwiderstandsoptimierte Reifen sorgen für immer geringere Verbräuche. Im Mittelpunkt steht dabei aber der Mensch. Dies zeigte die fünfte Expertenrunde „Driving Ahead“, zu der Goodyear eingeladen hatte. Denn auch der Fahrer kann durch eine entsprechende Fahrweise aktiv zur Reduzierung der Betriebskosten und Schonung der Umwelt beitragen.

„Trotzdem scheut mancher Transporteur die Investitionen, vor allem vor dem Hintergrund des steigenden Kostendrucks“, erläuterte Dieter Schoelling, Director Commercial D-A-CH bei Goodyear. „Jedoch tragen diese Maßnahmen nicht nur zur nachhaltigen Wirtschaftlichkeit eines Transportunternehmens, sondern auch zur Schonung sich verknappender Ressourcen bei – von der auch kommende Generationen profitieren sollen.“

Für Rüdiger Elflein, Geschäftsführer der Elflein Spedition & Transport GmbH mit Sitz in Bamberg, ist das bedeutendste Zukunftsthema für die Transportbranche in den nächsten fünf bis zehn Jahren die Erreichung der CO2-Emmissionsziele, die in den UN-Klimakonferenzen festgelegt wurden. Maßnahmen wie die Abgasnormen Euro V, Euro VI oder kleinere Veränderungen an den Fahrzeugen werden seiner Meinung nach nicht ausreichen, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Hier kämen schon in Kürze Neuerungen auf die Branche zu, zum Beispiel elektrische Antriebe oder Hybridfahrzeuge.

Auch Andreas Normann, geschäftsführender Gesellschafter der Mathias Normann GmbH aus Bendorf, sieht das Speditionsgewerbe in der Pflicht: „Jeder bekommt die Auswirkungen des Klimawandels zu spüren. Auch in unserer Branche muss dafür ein Bewusstsein geschaffen werden und zwar nicht nur auf Managementebene, sondern bis hin zum Fahrer, der die zur Verfügung stehenden Systeme wie Fahrerassistenz und Telematik sinnvoll nutzen sollte.“

Wichtig ist es den Diskussionsteilnehmern dabei, den Menschen stets im Fokus zu haben. „Die Mitarbeiter sollen gern bei uns arbeiten. Nur so können wir sie langfristig ans Unternehmen binden und dem Fahrermangel begegnen“, betonte Andreas Normann. Die Fahrzeughersteller und Zulieferer sind nach Ansicht von Maximilian Gruber, Geschäftsführer der gleichnamigen Spedition aus Österreich, sehr innovativ und forschen und testen viel. Jedoch wird seiner Einschätzung nach der Fahrer bei diesen Aktivitäten zu wenig eingebunden. Er müsse schließlich am Ende mit den neuen Technologien zurechtkommen und sie beherrschen

Um Ressourcen zu schonen, setzen Unternehmen auf ein ganzes Bündel an Maßnahmen. Die Spedition Elflein zum Beispiel optimiert die Fahrzeugtechnik, wo immer es möglich ist. Sie drosselt die Geschwindigkeit der Fahrzeuge, verwendet einen möglichst hohen Anteil an Euro-VI-Motoren, baut Spoiler an und fährt Zweiachser statt Dreiachser, wenn es das Ladungsgewicht erlaubt. „Zudem engagieren wir uns in Zukunfts- und Forschungsprojekten“, sagt Rüdiger Elflein. „So setzen wir derzeit 23 Lang-Lkw ein, die rund 15 bis 20 Prozent Ressourcen einsparen und damit zur Senkung von Kraftstoffverbrauch und Emissionen beitragen. Und wir haben uns kürzlich über ein Projekt informiert, bei dem die Elektrifizierung des Straßengüterverkehrs auf bestimmten Strecken getestet wird. Eine sehr spannende Sache!“

Auch bei der Spedition Gruber aus dem österreichischen Unternberg setzt man auf ein ganzes Maßnahmenpaket. Im Mittelpunkt stehen dabei die relativ große Anzahl von neuen Fahrzeugen im Fuhrpark und eine sukzessive Umstellung auf Elektroantrieb. Auch über die Reifen versucht man dort, CO2 einzusparen und die Kosten zu senken.

Alle Diskussionsteilnehmer sehen durch die richtige Auswahl und Wartung der Reifen Potential zur Einsparung von CO2 und Kraftstoff. Zudem wird der Reifen selbst als Ressource gesehen, dessen Leben man zum Beispiel durch Runderneuern und Nachschneiden verlängern kann. „Wir verwenden Premiumprodukte mit guter Laufleistung“, sagt der österreichische Transportunternehmer Gruber. „Außerdem setzen wir wo immer möglich runderneuerte Reifen ein und lassen sie nachschneiden.“ Auch die Wartung spielt eine große Rolle beim verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen Kraftstoff und Reifen. Der richtige Luftdruck ist dabei entscheidend. Und hier ist auch der Fahrer in der Verantwortung, auf den Zustand seiner Reifen zu achten. Beim Unternehmen Normann wird er dabei unterstützt mit einer Reifendrucküberwachung, die ihn automatisch über eine Meldung im Cockpit warnt, wenn der Druck zu niedrig ist. Auch die Spediteure Elflein und Gruber planen in naher Zukunft den Einsatz automatisierter Überwachungssysteme mittels eines Sensors.

Bei dem im Frühjahr 2015 gestarteten Goodyear-Dialogforum „Driving Ahead“ handelt es sich um eine Gesprächsinitiative für einen regelmäßigen, intensiven fachlichen Austausch über zukunftsrelevante Trends und Innovationen des Transportwesens im D-A-CH-Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz). Die teilnehmenden Transportunternehmen qualifizieren sich automatisch für den „Driving Ahead Zukunftspreis“, den Goodyear im nächsten Jahr erstmals verleihen wird. (ampnet/jri)

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Gesprächsrunde des Goodyear-Zukunftsforums „Driving Ahead“ (von links): Dieter Schölling (Director Commercial Tires Replacement D-A-CH Goodyear Dunlop), Werner Bicker, (Herausgeber und redaktioneller Gesamtleiter Euro-Transport-Media-Verlags- und Veranstaltungsgesellschaft), Maximilian Gruber (Geschäftsführer Gruber Transporte), Andreas Normann (Geschäftsführer Mathias Normann GmbH) und Rüdiger Elflein (Geschäftsführer  Elflein Spedition & Transport GmbH).

Gesprächsrunde des Goodyear-Zukunftsforums „Driving Ahead“ (von links): Dieter Schölling (Director Commercial Tires Replacement D-A-CH Goodyear Dunlop), Werner Bicker, (Herausgeber und redaktioneller Gesamtleiter Euro-Transport-Media-Verlags- und Veranstaltungsgesellschaft), Maximilian Gruber (Geschäftsführer Gruber Transporte), Andreas Normann (Geschäftsführer Mathias Normann GmbH) und Rüdiger Elflein (Geschäftsführer Elflein Spedition & Transport GmbH).

Foto: Goodyear

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