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VW-Konzern zeigt Stärke mit besserem Halbjahresergebnis

Unzufriedenheit klingt anders. Matthias Müller, Vorstandsvorsitzender des Volkswagen Konzerns, sagt in Wolfsburg bei der Erläuterung der Zahlen zum ersten Halbjahr: „Gerade angesichts der aktuellen Belastungen können wir mit dem Halbjahresergebnis zufrieden sein. Die Zahlen zeigen, dass unser operatives Geschäft solide ist. Das Operative Ergebnis des Volkswagen Konzerns vor Sondereinflüssen betrug in den sechs Monaten 7,5 (Vorjahr: 7,0) Milliarden Euro. Allerdings belasteten negative Sondereinflüsse aus der „Dieselthematik“ das Operative Ergebnis mit 2,2 (0,2) Milliarden Euro. Für die rechtlichen Risiken wurden zusätzliche Vorsorgen in Höhe von 1,6 Milliarden Euro gebildet.

Infolgedessen sank das Operative Ergebnis des Konzerns nach Sondereinflüssen auf 5,3 Milliarden Euro. Die operative Rendite ging im Konzern auf 4,9 (6,3) Prozent zurück; vor Sondereinflüssen lag sie bei 7,0 (6,4) Prozent. Der Umsatz des Konzerns lag in den ersten sechs Monaten mit 107,9 (108,8) Milliarden Euro leicht unter Vorjahresniveau.

Nicht enthalten im Operativen Ergebnis des Konzerns ist das anteilige operative Ergebnis der chinesischen Joint-Venture-Gesellschaften, das im genannten Zeitraum 2,4 (2,7) Milliarden Euro betrug. Diese Unternehmen werden At Equity konsolidiert und schlagen sich deshalb lediglich im Finanzergebnis nieder. Durch die gesunkenen Beteiligungserträge sowie durch Bewertungseffekte ging das Ergebnis vor Steuern im ersten Halbjahr auf 4,8 (7,7) Milliarden Euro zurück. Nach Steuern lag das Ergebnis bei 3,6 (5,7) Milliarden Euro.

Grundlage für das Halbjahresergebnis war nicht nur eine anhaltend positive Entwicklung der Marken Audi, Porsche und Skoda. Die Marke Volkswagen Pkw verbesserte sich beim Absatz gegenüber den ersten drei Monaten spürbar. Allerdings ging das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen auf 0,9 (1,4) Milliarden Euro zurück. Grund für diese Entwicklung waren Wechselkurs- und Mixeffekte sowie geringere Absatzmengen und höhere Vermarktungskosten infolge der Abgasthematik.

Audi erzielte ein Operatives Ergebnis vor Sondereinflüssen in Höhe von 2,7 (2,9) Milliarden Euro. Währungseffekte und weiter hohe Vorleistungen für neue Produkte und Technologien sowie für den Ausbau des internationalen Produktionsnetzwerks belasteten das Ergebnis. In den Finanzkennzahlen von Audi sind die Marken Lamborghini und Ducati enthalten.

Das Operative Ergebnis von Skoda stieg auf 685 (522) Millionen Euro, was einem Zuwachs von 31,2 Prozent entspricht. Der Anstieg war im Wesentlichen auf positive Volumen- und Mixeffekte sowie Produktkostenoptimierungen zurückzuführen.

Die Marke Seat steigerte das Operative Ergebnis um 40 Millionen auf 93 Millionen Euro. Dabei wurden negative Volumen- und Wechselkurseffekte durch Kostenreduzierungen und Mixverbesserungen kompensiert.

Das Operative Ergebnis der Marke Bentley ging um 75 Millionen auf minus 22 Millionen Euro zurück – vor allem wegen veränderter Marktbedingungen und Wechselkursverhältnisse.

Porsche verbesserte das Operative Ergebnis um 7,7 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Gründe waren gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Absatzanstieg sowie Wechselkurseffekte. Die Modelle Boxster, Cayman, 911 und Macan wurden verstärkt nachgefragt.
Bei Volkswagen Nutzfahrzeuge lag das Operative Ergebnis im 1. Halbjahr mixbedingt mit 299 (268) Millionen Euro über dem Vorjahreswert.

Scania konnte die rückläufige Nachfrage in Südamerika, der Türkei und Russland durch steigende Verkaufszahlen in Europa kompensieren. Dadurch verbesserte sich das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen auf 550 (503) Millionen Euro.

MAN konnte trotz des anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Umfelds in Südamerika das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen auf 186 (54) Millionen Euro verbessern. Dazu trugen auch die eingeleiteten strukturellen Veränderungen positiv bei.

MAN Power Engineering erzielte in den ersten sechs Monaten ein Operatives Ergebnis in Höhe von 103 (135) Millionen Euro.

Volkswagen Finanzdienstleistungen steigerte das Operative Ergebnis um 2,6 Prozent auf 995 Millionen Euro. Positiv wirkten Volumeneffekte: Weltweit nahm die Zahl der Neuverträge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15,2 Prozent auf 3,3 Millionen Kontrakte zu.

Der Volkswagen Konzern erwartet, dass abhängig von den konjunkturellen Rahmenbedingungen, der Wechselkursentwicklung sowie angesichts der Abgasthematik die Umsatzerlöse des Konzerns im Jahr 2016 um bis zu 5 Prozent unter Vorjahreswert liegen können. Neben der Abgasthematik liegen die Herausforderungen im intensiven Wettbewerb, in volatilen Wechselkurs- und Zinsverläufen sowie in schwankenden Rohstoffpreisen. Positive Effekte sind aus den Effizienzprogrammen aller Marken und aus den modularen Baukästen zu erwarten. Für das Operative Ergebnis des Konzerns vor Sondereinflüssen wird im Jahr 2016 mit einer operativen Rendite zwischen 5,0 und 6,0 Prozent gerechnet. (ampnmet/Sm)

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Fahnen der Konzernmarken vor dem Verwaltungshochhaus am VW-Stammsitz Wolfsburg.

Fahnen der Konzernmarken vor dem Verwaltungshochhaus am VW-Stammsitz Wolfsburg.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Volkswagen

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