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Im Rückspiegel: Vor 20 Jahren kam der Bestseller von Skoda auf den Markt

Mit dem Octavia legte Skoda vor 20 Jahren den Grundstein für den Erfolg der Marke nach der Öffnung Osteuropas. Die 1996 erstmals vorgestellte Limousine – der Combi genannte Kombi folgte zwei Jahre später – entwickelte sich in zwei Jahrzehnten zu einem weltweiten Verkaufsschlager und ist bis heute das bestverkaufte Modell des tschechischen Autoherstellers.

Rund ein Jahr nachdem Skoda Teil des Volkswagen-Konzerns geworden war, begann 1992 die Entwicklung der komplett neuen Modellreihe. Sie basierte auf einer zu dieser Zeit völlig neuen Plattform, die parallel zur Konzeption des Octavia auf Konzernebene entwickelt wurde. Im Skoda-Entwicklungszentrum in Mladá Boleslav konstruierten die Ingenieure mit Hilfe modernster CAD-Technik (Computer Aided Design; rechnerunterstützes Konstruieren) die Karosseriestruktur. Besonderes Augenmerk legten die Entwickler auf die aktive und passive Sicherheit. Unter anderem bot die Marke neben Frontairbags erstmals auch die damals neuartigen Seitenairbags an. Ein Merkmal des überdurchschnittlich großen Kompaktmodells war die große Heckklappe, die die Limousine zum „Liftback“ machte. Sie ermöglichte einen ausgezeichneten Zugang in den 528 Liter großen Kofferraum, der sich durch Umlegen der Rückbank auf bis zu 1328 Liter vergrößern ließ.

Im ersten Modelljahr 1996 konnten die Kunden zwischen zwei Vier-Zylinder-Benzinern und einem Turbodiesel wählen. Einstiegsmotorisierung war der 1,6 MPI mit 55 kW / 75 PS, der darüber positionierte 1,8 20 V brachte es auf 92 kW / 125 PS, während der Diesel 1,9 TDI es auf 66 kW / 90 PS und einen durchschnittlichen Normverbrauch von 5,1 Litern Diesel auf 100 Kilometer brachte. Nach und nach wurde das Motorenangebot ausgebaut.

Im März 1998 feierte auf dem Genfer Automobil-Salon der erste Octavia Combi seine Weltpremiere, Verkaufsstart war im Mai 1998. Insbesondere in Europa entwickelte sich diese Karosserieversion schnell zum Bestseller. Im Jahre 1999 debütierte der Octavia Combi mit Allradantrieb.

Die Typbezeichnung Octavia knüpft an das gleichnamige Modell an, das Skoda in den Jahren von 1959 bis 1964 in rund 364 000 Einheiten produzierte. Die lateinische Bezeichnung Octavia bedeutet „die Achte“, denn es handelte sich um das achte Modell der „Neuzeit“ mit Einzelradaufhängung seit dem Debüt dieser Technik im Jahre 1933.

Für die neue Octavia-Baureihe errichtete das Unternehmen im Werk Mladá Boleslav eine moderne neue Produktionsstraße in einer 37 500 Quadratmeter großen Halle, gefolgt von einer neuen Lackiererei für bis zu 1800 Fahrzeuge pro Tag. Am 3. April 1996 nahm die neue Fertigungsstraße den Betrieb auf. Die Kapazität des Stammwerks stieg um 90 000 Einheiten auf 350 000 Fahrzeuge jährlich – und Skoda wurde zum größten Industrieunternehmen in Tschechien.

Im November 2010 lief das letzte Fahrzeug der ersten Baureihe im Werk Vrchlabí vom Band, die es auf 970 000 Limousinen und über 470 000 Kombis brachte. Da war schon längst die zweite Modellgeneration in Produktion gegangen, von der zwischen 2004 und 2013 insgesamt 1,6 Millionen Limousinen und 900 000 Kombis verkauft wurden. Im Octavia II debütierten Technologien wie direkteinspritzende Benzinmotoren und das Direktschaltgetriebe (DSG).

Seit November 2012 wird der Octavia III gefertigt. Ende März 2016 verließ das einmillionste Fahrzeug dieser dritten Modellgeneration das Skoda-Stammwerk Mladá Boleslav.

Insgesamt stellte die tschechische Traditionsmarke seit 1996 insgesamt fünf Millionen Octavia her. Neben dem Werk in Mladá Boleslav wird das Modell mittlerweile auch in China, Indien, Russland und Kasachstan produziert. (ampnet/jri)

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Am 4. April 1996 präsentierte Skoda internationalen Medienvertretern den Octavia.

Am 4. April 1996 präsentierte Skoda internationalen Medienvertretern den Octavia.

Foto: Skoda

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Skoda Octavia I (links) und Octavia III.

Skoda Octavia I (links) und Octavia III.

Foto: Skoda

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