Detroit 2016: Wissmann bricht eine Lanze für den Diesel

Die deutsche Automobilindustrie wird sich trotz des Gegenwinds besonders aus den USA nicht von ihrer Dieselstrategie verabschieden. Das unterstrich heute der Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA) Matthias Wissmann bei einer Presskonferenz zum Auftakt der North American International Auto Show (NAIAS), die noch bis zum 24. Januar läuft. „Wir halten am Diesel fest“, sagte Wissmann. Der Diesel könne seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten. „Und zwar ganz legal und ohne Tricks.“

Der Diesel sei allerdings nicht das „Ende des automobilen Alphabets“, unterstrich Wissmann, um anschließend auf die Elektromobilität abzuheben. Jedes fünfte in den USA verkaufte Elektroauto stamme aus deutscher Produktion; 2015 seien insgesamt 23 000 E-Autos abgesetzt worden. „Der US-Markt ist für die deutschen Hersteller von Elektroautos der weltweit wichtigste und größte. Unser Absatz liegt hier deutlich höher als in Deutschland“, sagte Wissmann. „Wir sehen uns als eine Lead-Nation bei der strategischen Zielsetzung, durch E-Mobilität die CO2-Emissionen aus dem Verkehr weiter zu reduzieren.“

Bislang werden neun von zehn in den USA abgesetzten Personenwagen und Light Trucks (SUV, Vans, Pick-ups) von klassischen Benzinmotoren angetrieben. Insgesamt erreichten die deutschen Hersteller im vergangenen Jahr einen Absatz von 1,4 Millionen Einheiten, zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Sie wuchsen also weniger stark als der US-Markt, der um sechs Prozent zulegte. Das liegt – so der VDA-Präsident – an der US-Entwicklung weg vom Pkw-Segment, in dem die deutschen Hersteller stark sind. Hier konnten sie ihren Marktanteil von 12,3 Prozent halten. Bei den Light Trucks legten die deutschen Herstelle um 14 Prozent zu, so dass sie Ihren Marktanteil mit acht Prozent (Vorjahr 8,3 Prozent) fast halten konnten. (ampnet/Sm)