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Toyota startet Qualitätsoffensive

In Tokio fand heute die erste Sitzung des neuen „Special Committee for Global Quality“ von Toyota statt. Das Komitee soll dafür sorgen, dass sich der Qualitätsstandard von Toyota weiter verbessert und bei möglichen Problemen schnell und im Sinne des Kunden gehandelt wird. Dazu hat Toyota-Chef Akio Toyoda so genannte Chief Quality Officers berufen, die die Interessen ihrer Märkte und Kunden im Konzern vertreten werden. Für Europa hat Didier Leroy, Executive Vice-President Toyota Motor Europe, diese Aufgabe übernommen.

Dieses Komitee wird sich jedoch nicht nur mit Qualitätsproblemen befassen, die einen Rückruf nötig machen könnten, sondern alle Unternehmens- und Produktionsprozesse von der Konstruktion bis zum Service auf ihre Qualität hin untersuchen. So sollen die regionalen Kundenbedürfnisse als Grundlage für Verbesserungsmaßnahmen dienen und Maßnahmen beschlossen werden, die zu einer transparenten, weltweiten Kommunikation beitragen.

So sind bei Rückrufen und sicherheitsrelevanten Entscheidungen die Chief Quality Officers der betroffenen Regionen und ihrer Mitarbeiter direkt in die Entscheidungsfindung einbezogen. Das garantiert einen schnelleren Informationsfluss und ermöglicht, lokal wie auch global schneller reagieren zu können. Weiter wurde beschlossen, die Möglichkeiten der Informationssammlung zu verstärken und zu verbessern. Zum Beispiel sollen Kundenbeschwerden schneller ausgewertet werden können. Dabei soll auch der Einsatz von verschiedenen technischen Mitteln wie z.B. Daten-Rekordern oder auch eine umfangreichere Selbstdiagnosefunktion in den Fahrzeugen helfen.

Neben der schnelleren Auswertung von Kundenbeschwerden möchte Toyota das Thema Sicherheit verstärkt kommunizieren. Dazu wird es gemeinsam mit den Händlern Fahrsicherheitsprogramme für Kunden geben, ergänzt durch entsprechende Informationen zu verschiedenen Sicherheitstechnologien und einer sicheren Fahrweise. Um das Vertrauen der Kunden zurück zu gewinnen, wird Toyota weltweit in allen Modellen ab 2010 ein „Brake-Override“-System (BOS) installieren, das automatisch die Motorleistung reduziert, wenn Gas- und Bremspedal gleichzeitig betätigt werden.

Schließlich wird Toyota ab Juli 2010 in Japan, Nord Amerika, Europa, Südostasien und China so genannte CF(Customer First)-Trainingszentren aufbauen, um Fachpersonal zur Qualitätssicherung auszubilden.

Wegen Problemen mit klemmenden Gaspedalen und bei den Bremsen verschiedener Modelle musste Toyota im Januar und Februar weltweit über 8,5 Millionen Autos zurückrufen. Die Marke galt einst als Musterbeispiel für Qualität. (ampnet/jri)

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