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VW-Chef Winterkorn tritt zurück

Volkswagens Konzernchef Prof. Dr. Martin Winterkorn ist heute nach einer Sitzung des Aufsichtsratpräsidums in Wolfsburg zurückgetreten. Damit zog er die Konsequenzen aus der vor wenigen Tagen bekannt gewordenen Manipulation von Abgaswerten bei Tests in den USA. VW hat in weltweit rund elf Millonen seiner Dieselautos und von Konzernmarken Software eingebaut, die erkennt, ob gerade ein Messzyklus auf dem Prüfstand gefahren wird oder sich das Auto normal auf einer Straße bewegt. Winterkorn, so beteuerte Aufsichtsratsvorsitzender Berthold Huber nach der Sitzung, treffe an der Affäre keinerlei Schuld. Man respektiere aber seine Entscheidung.

„Ich bin bestürzt über das, was in den vergangenen Tagen geschehen ist. Vor allem bin ich fassungslos, dass Verfehlungen dieser Tragweite im Volkswagen-Konzern möglich waren", sagte Winterkorn. Er übernehme als Vorstandsvorsitzender dafür die Verantwortung. „Ich tue dies im Interesse des Unternehmens, obwohl ich mir keines Fehlverhaltens bewusst bin", betonte er. Volkswagen brauche einen Neuanfang – auch personell. Mit seinem Rücktritt mache er den Weg dafür frei. „Mein Antrieb war es immer, dem Unternehmen, vor allem unseren Kunden und Mitarbeitern zu dienen. Volkswagen war, ist und bleibt mein Leben", sagte der 68-Jährige.

Noch gestern hatte Martin Winterkorn einen Rücktritt abgelehnt. Der Vorstandsvorsitzende von Europas größtem Autobauer hatte sich erst im Frühjahr im Machtkampf gegen VW-Patriarch Ferdinand Piëch behauptet. Der Aufsichtsrat wollte eigentlich auf seiner Sitzung am Freitag dieser Woche Winterkorns Vertrag bis Ende 2018 verlängern. Nun wird dort über seine Nachfolge entschieden. Als aussichtsreichster Kandidat gilt Porsche-Boss Matthias Müller. (ampnet/jri)

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Prof. Dr. Martin Winterkorn.

Prof. Dr. Martin Winterkorn.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Volkswagen

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