So unterschiedlich die Konzepte bei den Hybridfahrzeugen in der World Endurance Championship (WEC) auch sind, die Autos liegen in den Rennen dicht beieinander. In Silverstone trennten Audi und Porsche gerade einmal fünf Sekunden mit einem ebenfalls dicht dahinter folgenden Toyota. In Spa waren es nach sechs Stunden 13 Sekunden. Davon kann die Formel-1-, was die Spannung betrifft, derzeit nur träumen. Und so verspricht auch das heutige und morgige 24-Stunden-Rennen von Le Mans in diesem Jahr besonders viel Spannung. Im Qualifying haben sich schon einmal die drei Porsche vor die sieggewohnte Audi-Armada am Start eingefädelt.
Es gibt im Prototypenfeld Diesel- und Benzinhybridkombinationen, Allrad und Frontantrieb (Nissan) sowie vor allem unterschiedliche Konzepte für die Zwischenspeicherung der elektrischen Zusatzenergie. Audi setzt auf ein Massenschwungrad, Porsche nutzt eine Batterie und Toyota setzt auf einen Kondensator. Für Audi bleibt der TDI die erste Wahl. Seine Effizienz konnten die Ingenieure gegenüber dem Siegerauto vom vergangenen Jahr nochmals steigern. Bei 15 PS mehr verbraucht er 2,8 Prozent weniger Kraftstoff. Wegen des vorgeschriebenen kleineren Tanks rechnet Audi damit, vermutlich eine Runde eher an die Box zu müssen als Porsche.
Während Porsche maximal acht Megajoule pro Runde rekuperieren und wieder abgegeben möchte, hat Vorjahressieger Audi die Kapazität von zwei auf vier Megajoule verdoppelt. Nissan kommt auf zwei Megajoule. Das auch andere Faktoren als die gespeicherte Zwischenenergie rennentscheidend sein können, hat Audi im vergangenen Jahr bewiesen. Zum Sieg reichten zwei Megajoule. Vor allem der Aerodynamik schreiben die Entwickler eine hohe Bedeutung zu – und damit einem Punkt, der schon von Beginn der Autohistorie an eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung schneller und effizienter Autos spielt. (ampnet/jri)
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