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Germanwings beflügelt Billigfliegermarkt

Das Geschäft mit den günstigen Flugtickets legt weiter zu. Im Sommer 2014 haben die Fluggesellschaften im Niedrigpreissegment 722 Strecken in und ab Deutschland bedient. Das ist ein Plus von rund 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Allerdings bleibt der Marktanteil im Vergleich zum traditionellen Flugbetrieb mit 32 Prozent weitgehend stabil. Germanwings und der einst schon abgeschriebene Flughafen Tegel dominieren die Entwicklung weiterhin mit deutlichen Steigerungen. Die Berliner Flughäfen verzeichnen insgesamt sogar die meisten Günstigflieger-Passagiere. Europaweit kann Ryanair seine Marktführerschaft trotz stagnierender Werte behaupten. Dies geht aus dem aktuellen „Low Cost Monitor 2/2014“ (LCM) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) hervor.

64 Verbindungen mehr als im Vorjahr boten die 22 verzeichneten Airlines mit Günstigflügen ab Deutschland an. Spitzenreiter der Flugziele ist weiterhin n Italien mit 119 Verbindungen, dicht gefolgt von Spanien mit 115 Verbindungen. Algerien ist als neues Flugziel zum Angebot hinzugekommen.

Während Airberlin Angebote zurückfährt, wächst Germanwings kräftig. Die Lufthansa-Tochter bot in diesem Sommer 63 Prozent mehr Flüge an. Mit insgesamt 2000 Starts pro Woche nähert sich die Fluglinie, die zahlreiche innerdeutsche und europäische Verbindungen der Lufthansa übernommen hat, immer weiter dem Umfang des Low-Cost-Segments von Airberlin (2200 Starts) an. Die Berliner Fluggesellschaft kann aber trotz des schrumpfenden Angebots ihren Spitzenplatz mit 43 Prozent aller Günstigflüge behaupten. Insgesamt vereinen die sieben größten Anbieter von Billigflügen (Airberlin, Germanwings, Ryanair, Easyjet, Vueling, Wizz und Norwegian) in diesem Sommer 93 Prozent des deutschen LC-Marktes auf sich. Die über alle Strecken und Buchungszeiten ermittelten Durchschnittspreise lagen zwischen 70 und 140 Euro brutto und damit höher als im Vorjahr (50 bis 130 Euro).

Im ersten Halbjahr 2014 nutzten auf den 26 internationalen und regionalen Verkehrsflughäfen in Deutschland knapp 31 Millionen Passagiere Low-Cost-Verbindungen, was einem Anteil von 32 Prozent bei insgesamt 96 Millionen Fluggästen entspricht. Am Flughafen Berlin-Tegel gab es erneut ein deutliches Plus von 30 Prozent bei den Flügen. Er weist mit 985 Flügen pro Woche das größte Angebot auf. Zusammen hatten Berlin-Tegel und Berlin-Schönefeld mit fast 8,6 Millionen Passagieren in diesem Sektor das höchste Aufkommen aller Flughäfen in Deutschland.

Auch die Flughäfen Hamburg und Köln/Bonn konnten ihr Passagieraufkommen steigern, beispielsweise durch den Ausbau der Angebote von Easyjet und Norwegian. Im Gegensatz dazu gab es starke Rückgänge auf abgelegenen Flughäfen wie Weeze oder Hahn aufgrund von Reduzierungen bei Ryanair. Wegen seiner ausgeprägten Drehkreuzfunktion im klassischen Linienverkehr spielt der verkehrsreichste Flughafen Deutschlands, Frankfurt, weiterhin nur eine untergeordnete Rolle im Bereich Low Cost.

Großbritannien bleibt mit mehr als 10 000 Starts pro Woche das größte Billigflugland in Europa. Auf den weiteren Plätzen folgen Spanien, Italien und Deutschland. Europaweit kommt der Flughafen Barcelona auf die meisten Billigflüge (1804 Starts). Berlin-Tegel landet im europäischen Vergleich auf Platz sieben.

Ryanair behält weiter seine Spitzenposition trotz stagnierender Werte: Mehr als 2700 Strecken bedient die irische Airline und kommt auf rund 12 000 Flüge pro Woche. Um zwei Prozentpunkte sinkt der Marktanteil im Vergleich zum Vorjahr auf 23 Prozent. Der Konkurrent Easyjet schafft es dahinter auf 20 Prozent. Direkten Wettbewerb unter den Low-Cost-Fluggesellschaften gibt es kaum. Nur elf Prozent aller Verbindungen werden durch mehrere Airlines bedient. (ampnet/jri)

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Flugzeug von Germanwings am Flughafen Köln/Bonn.

Flugzeug von Germanwings am Flughafen Köln/Bonn.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Flughafen Köln/Bonn

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