Logo Auto-Medienportal.Net

Daimler im Dialog: Vernetztes Fahren und Datenschutz

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin der Justiz a.D., betonte in ihrer Keynote am Vorabend des bis heute dauernden „Daimler Sustainability Dialogue 2014“, dass das Recht auf Privatsphäre und informationelle Selbstbestimmung auch bei der Mobilität der Zukunft gewahrt bleiben muss. „Der Autofahrer muss auch im vernetzten Auto seine informationelle Selbstbestimmung behalten. Angesichts komplexer Datenverarbeitungs- und Datenübermittlungsvorgänge im und aus dem Auto heraus muss es klare gesetzliche Regelungen zur Stärkung des Datenschutzes und der Verantwortlichkeiten der Beteiligten geben“, sagte sie.

Leutheusser-Schnarrenberger ist Mitglied in dem von Google ins Leben gerufenen „Löschbeirat“, der Kriterien für das gezielte Entfernen von Google Suchergebnissen im Internet festlegt. Zu den datenschutzbezogenen Grenzen von Innovation und Fortschritt diskutierte sie mit Dr. Wieland Holfelder, Engineering Director & Site Lead bei Google Germany, und Dr. Christine Hohmann-Dennhardt, Vorstandsmitglied der Daimler AG, Integrität und Recht, sowie Forschungsvorstand Prof. Dr. Thomas Weber.

Wieland Holfelder, der das Entwicklungszentrum von Google in München leitet, sprach über die Grundvoraussetzungen für die vernetzte Mobilität: „Der Erfolg von sicheren, vernetzten und autonomen Fahrzeugen wird in allererster Linie davon abhängen, dass wir sichere und datenschutzfreundliche Plattformen für die Kommunikation und die Speicherung der dazu inhärent benötigten Daten haben.“ Dr. Christine Hohmann-Dennhardt erkärte, dass bei Daimler Datenschutzstandards auch für die Zukunft berücksichtigt werden: „Unsere Kunden können sich darauf verlassen, dass in unseren Fahrzeugen Datensicherheit und Datenschutz hohe Priorität genießen. Dieser Grundsatz gilt ganz besonders im Hinblick auf neue Entwicklungen der Technik.“ Entscheidend für die Wahrung des Datenschutzes sei für den Autokonzern die frühzeitige Auseinandersetzung mit dem Thema: „Bei der Entwicklung des voll vernetzten Fahrzeugs haben wir das Thema Datenschutz von Anfang an im Fokus. Das Auto der Zukunft wird mehr und mehr zum digitalen Begleiter, das bedeutet gleichzeitig, dass es nicht nur verkehrs- und betriebssicher, sondern auch datensicher sein muss“, so Prof. Dr. Thomas Weber, Entwicklungschef von Mercedes-Benz.

Die neuen Dienste können den Fahrer entlasten, die Sicherheit erhöhen und darüber hinaus zu einer effizienten Mobilität beitragen, indem sie den Verkehrsfluss optimieren, waren sich alle einig. Für Daimler steht bei der Nutzung von vernetzten Diensten die Selbstbestimmung des Kunden im Vordergrund. Er muss selbst entscheiden können, ob und für welchen Zweck seine Daten genutzt werden dürfen. Eine Voraussetzung für die Akzeptanz des vernetzten und autonomen Fahrens sei der sichere und verantwortungsvolle Umgang mit Daten. Daher begleite Daimler die Entwicklungen auf diesen neuen Technologie- und Innovationsfeldern mit hohen Standards zu Datenschutz und Datensicherheit. Eine wichtige Funktion bei der Datensicherheit kommt dem Daimler Vehicle Backend zu – das ist ein Server, der eine sichere Verbindung zwischen Fahrzeug und Außenwelt gewährleistet und personenbezogene Daten anonymisiert, so dass sie nicht dem einzelnen Fahrer zuzuordnen sind. Eine solche Anwendung ist zum Beispiel der Verkehrsinformationsdienst „Live Traffic“, der auf Basis der so genannten „Floating Car Data“ Staumeldungen in Echtzeit bereitstellt.

Bei den Veranstaltungen des Daimler Sustainability Dialogue lädt das Unternehmen seit 2008 Stakeholder ein, um über aktuelle Nachhaltigkeitsthemen zu diskutieren. Ein Schwerpunkt ist 2014 der Datenschutz im Kontext des vernetzten Fahrens. Über 100 Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, NGOs, Verbänden, Gewerkschaften und Kommunen treffen sich dazu im Mercedes-Benz-Museum. Ziele der Veranstaltung sind Austausch und Wissens-Transfer, das Definieren von Handlungsfeldern sowie die gemeinsame Bearbeitung aktueller Nachhaltigkeitsfragen. In Arbeitsgruppen diskutieren die Teilnehmer Schwerpunkt-Themen aus Bereichen wie Umwelt, Personal, Gesellschaft und Kommunikation. Die Unternehmensvertreter von Daimler greifen die Aussagen der externen Teilnehmern auf, um die vereinbarten Ziele voranzutreiben und berichten auf der Folgeveranstaltung über die erreichten Fortschritte. (ampnet/jri)

Mehr zum Thema: ,

Teile diesen Artikel:

Bilder zum Artikel
„Daimler Sustainability Dialogue 2014“: Zum Thema vernetztes Fahren und Datenschutz diskutierten Forschungsvorstand Prof. Dr. Thomas Weber, Dr. Christine Hohmann-Dennhardt (Vorstand Integrität und Recht), Konzernsprecher Jörg Howe, die ehemalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und Dr. Wieland Holfelder, Engineering Director & Site Lead bei Google Germany (von links).

„Daimler Sustainability Dialogue 2014“: Zum Thema vernetztes Fahren und Datenschutz diskutierten Forschungsvorstand Prof. Dr. Thomas Weber, Dr. Christine Hohmann-Dennhardt (Vorstand Integrität und Recht), Konzernsprecher Jörg Howe, die ehemalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und Dr. Wieland Holfelder, Engineering Director & Site Lead bei Google Germany (von links).

Foto: Auto-Medienportal.Net/Daimler

Download: