Logo Auto-Medienportal.Net

WRC 2014: Wieder ein Doppelsieg für VW

Wieder ein Doppelsieg für Volkswagen in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC): Sébastien Ogier holte sich am Wochenende den Gesamtsieg bei der Rallye Polen. Auf einem sensationellen zweiten Platz beendete VW-Youngster Andreas Mikkelsen den siebten WM-Lauf. Hyundai erreichte mit Platz drei erstmals das Podest.

Der schärfste Konkurrent für den amtierenden Weltmeister Sébastien Ogier kam erneut aus den eigenen Reihen. Allerdings war es nicht sein ärgster Verfolger in der WM-Gesamtwertung Jari-Matti Latvala. Der Mann der Stunde war Andreas Mikkelsen. Mit seinem neuen Beifahrer Ola Floene zeigte Mikkelsen, dass er in die Liga der Top-Fahrer gehört.

Eine Stallorder gab es beim Team Volkswagen erneut nicht. Gleich zu Beginn der Rallye übten Mikkelsen/Floene enormen Druck auf Ogier aus. Die Führung wechselte ständig. Dahinter lieferten sich Mads Ostberg (Citroën) und der dritte VW-Pilot Jari-Matti Latvala einen heißen Kampf um den dritten Podestplatz – bis zur 14. Wertungsprüfung (WP). Nach einem Abflug musste Ostberg seinen DS-3-WRC abstellen. „Ich habe zunächst einen Stein erwischt, der viele Kollegen ebenfalls in Schwierigkeiten gebracht hat. Dabei wurden Lenkung und Bremse beschädigt. Das habe ich leider erst in der nächsten Kurve gemerkt. Beim Einlenken hat mein Auto nicht reagiert, der Überschlag war unvermeidbar“, beschrieb der Norweger seinen Crash. Sein Teamchef Yves Matton zeigte Verständnis für seinen Piloten. „Für Mads war es Pech, dass bei seinem Unfall der Überrollkäfig beschädigt wurde. Deswegen konnte er leider nicht neu starten. Bis dahin hat er gezeigt, dass er zu den Schnellsten gehört. Kris Meeke hatte danach, den Auftrag, unbedingt ins Ziel zu kommen. Diesen Auftrag hat er perfekt erledigt. Er hat auch das Beste aus der Situation gemacht, als er durch seine Startposition benachteiligt war“, sagte Matton nach dem Zieleinlauf.

Auch Jari-Matti Latvala im Polo R WRC bekam nach einem Steintreffer auf den Stoßdämpfer Probleme, bevor ein zweiter Treffer den Dämpfer gänzlich zerstörte und durch das Blech der Motorhaube des Polo jagte.

Notdürftig nach der WP repariert, humpelte der Polo mit der Nummer zwei zum Servicepark. Dort wirbelten die Volkswagen-Mechaniker um Latvalas Auto. Nach 30 Minuten war das World-Rallye-Car wieder Einsatzbereit und Jari-Matti brannte erneut zwei Bestzeiten in den polnischen Kies. „Es ist bewundernswert. Schon am Donnerstag hat Jari nicht so richtig sein Tempo gefunden und schien etwas gefrustet. Dann der Rückschlag mit dem Dämpfer – selbst davon hat er sich nicht unterkriegen lassen und ist motiviert wieder Bestzeiten gefahren“, zollten drei polnische Fans Respekt.

Unterdessen konnte Sébastien Ogier seinen Vorsprung wieder ausbauen. Das war ein paar kleinen Fehlern von Mikkelsen geschuldet. Doch anstatt ein hohes Risiko zu gehen, setzte Mikkelsen, wie ein alter Hase, auf Strategie, um sich Punkte zu holen und den zweiten Gesamtrang abzusichern. Hinter ihm und Sieger Ogier holte sich Thierry Neuville im Hyundai Platz drei.
„Insgesamt bin ich mit dem Wochenende zufrieden. Natürlich haben uns die Bremsprobleme am Donnerstag und Freitag ein wenig Zeit gekostet. Aber die Ingenieure haben das Problem gelöst. Und letztendlich wäre ich wohl auch ohne Probleme nur Dritter geworden“, konstatierte Neuville. Sein team-Kollege Juho Haänninnen hatte „am Samstagmorgen ein Problem mit der Lenkung, das Lenkrad hatte nicht die korrekte Mittelposition. Dadurch wusste ich nie so genau, wo die Vorderräder gerade hinzeigen. Dadurch habe ich viel Zeit verloren. Am Sonntag hatte ich dann keine Chance gegen Jari-Matti Latvala, den fünften Rang zu verteidigen.“ Hyundai-Teamchef Michel Nandan war dennoch zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. „Zum ersten Mal haben wir alle drei Autos ins Ziel gebracht, das ist für die Moral der gesamten Mannschaft sehr wichtig. Und der dritte Platz von Thierry Neuville ist natürlich das Sahnehäubchen. Bei der nächsten Rallye in Finnland werden wir ein paar neue Teile im Auto haben. Damit sind wir hoffentlich noch dichter an der Spitze dran“, so Nandan.

Jari-Matti Latvala beendete die Rallye auf Platz fünf. Damit haben sich alle Volkswagen-Piloten im Vergleich zu ihren ersten Auftritten in Polen im Jahr 2009 gesteigert. Denn vor fünf Jahren gab es für alle Drei – Ogier auf Citroën, Latvala auf Ford und Mikkelsen auf Skoda – keinen einzigen Zähler.

Mit einem Durchschnittstempo von 136 km/h auf WP-9 entpuppte sich der Lauf in Polen als der schnellste der bisherigen Saison. Zwei WP mussten wegen zu tiefer Furchen im weichen, lehmigen Sand abgesagt werden. Durch den Abflug von Mads Ostberg und einen Reifensachaden bei Kris Meeke im zweiten Citroën konnte Volkswagen seinen Vorsprung in der Herstellerwertung mit nun 262 Zählern (Citroën 115) weiter Ausbauen. In der Fahrerwertung führt Ogier (166) vor Latvala (116) und Mikkelsen (83). (ampnet/tw)

Mehr zum Thema: , ,

Teile diesen Artikel:

Bilder zum Artikel
Volkswagen Polo R WRC von Andreas Mikkelsen.

Volkswagen Polo R WRC von Andreas Mikkelsen.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Volkswagen

Download:


Volkswagen Polo R WRC von Andreas Mikkelsen.

Volkswagen Polo R WRC von Andreas Mikkelsen.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Volkswagen

Download:


Volkswagen Polo R WRC von Sébastien Ogier.

Volkswagen Polo R WRC von Sébastien Ogier.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Volkswagen

Download:


Sébastien Ogier.

Sébastien Ogier.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Volkswagen

Download: