WRC Argenentinien: Doppelsieg für Volkswagen

Großer Auftritt für Volkswagen beim WRC-Lauf in Argentinien. Jari-Matti Latvala holt in Argentinien seinen zweiten WRC-Sieg der Saison. Im fünften von 13 WM-Läufen verwies der Volkswagen-Pilot seinen Teamkollegen, den amtierenden Weltmeister Sébastien Ogier, auf Rang zwei. Kris Meeke im Citroën landete auf Platz drei.Damit liegen jetzt auf den ersten drei Plätzen der WM drei Volkswagen Piloten. Mit nun neun Siegen in Folge stellt Volkswagen in der WRC nach nur 18 Rallyes einen neuen Rekord auf.

Volkswagen dominierte die Rallye von Beginn an. Ogier, Latvala und Mikkelsen fuhren in ihrer eigenen Welt. Einzig Mads Ostberg (Citroën) vermochte der Macht aus Wolfsburg am ersten Tag noch etwas entgegenzusetzen, doch bereits in der dritten Wertungsprüfung (WP) war für ihn Schluss. Nach einem Unfall musste Ostberg seinen DS-3 WRC abstellen und schied aus der Spitzengruppe aus. Einer Kompression auf der Piste, die den Norweger aushebelte und zum Verhängnis wurde, fielen noch sieben weitere Autos zum Opfer.

Durch den Regen der vergangenen Wochen waren die Pisten rund um Cordoba ausgewaschen und ohne die weiche Auflage aus Sand und Kies. Das stellte besonders das Material vor eine harte Nagelprobe. „Argentinien ist bisher die brutalste Rallye des Jahres – vergleichbar mit Griechenland“, heißt es bei Volkswagen.
Die drei Polo R WRC lieferten sich ein Duell auf Messers Schneide. Jari-Matti Latvala und sein Beifahrer Miikka Anttila fanden sofort ihren Rhythmus. Sébastien Ogier hielt über die gesamte Rallye zwar der Anschluss, konnte aber keinen Boden auf seinen Teamkollegen gut machen. Der Zweikampf an der Spitze war hart: Vier Führungswechsel auf der WP 09 und diverse Dreher der beiden Führenden in der WM. Am Samstag rollten die Polo ohne Heckschürze in den Mittags-Service. Bei Weltmeister Ogier hatte sich zudem wenige Kilometer vor dem Ziel die Lauffläche vom Reifen gelöst. Folge: der Front-Kotflügel wurde buchstäblich zerfetzt. „Zum Glück hielt der Reifendruck, so dass ich die Stage ohne Zeitverlust zu Ende fahren konnte“, resümierte Ogier. Die VW-Mechaniker fanden am gesamten Wochenende keine Ruhe: Neben den üblichen Routine-Checks wechselten sie ein Differenzial an Latvalas Auto, bei Mikkelsens Polo tauschte die Mannschaft gleich ein ganzes Getriebe und bei Ogier standen mehr Karosseriearbeiten auf dem Programm als üblich.
Auf dem Volkswagen-Level fahren zu können ist für Hyundai momentan noch ein Traum. „Die Rallye Argentinien war die härteste Rallye, die wir bisher erlebt haben. Unter diesen Bedingungen hatten nicht nur wir technische Probleme, die bei uns nicht nur mit der Härte der Rallye zu tun hatten. Wir können zwar noch nicht mit Volkswagen kämpfen. Aber der i20 WRC wird immer besser“, fasste Hyundai-Teamchef Michel Nandan mit Blick auf die VW-Show zusammen. Dabei übersah er das der Rückstand im Ziel auf Latvala fast achteinhalb Minuten Betrug.
Die Fans an der Piste freuten sich über den Krimi zwischen Latvala und Ogier, bei dem letztlich der Finne das glücklichere Ende hatte. In der Fahrerwertung verbucht Latvala nun 88 Punkte auf seinem Konto: Platz zwei. Sébastien Ogier führt diese Kategorie mit 112 Punkten noch an. Auf dem dritten Rang folgt nun mittlerweile der dritte Volkswagen von Mikkelsen mit 48 Punkten. (ampnet/tw)