Mit dem Erfolg kommt für Jaguar und Land Rover nun eine neue Herausforderung zu: die Ansprüche wachsen. Dr. Wolfgang Ziebart, Technikvorstand bei dem britischen Unternehmen sieht das gelassen: Wir verfügen über die technologische Kompetenz, über die wirtschaftlichen Mittel und den nötigen Ehrgeiz, um die technologische Entwicklung im Premiumsegment mitzugestalten.“ Unter anderem bedeutet das auch bei den Briten die Hinwendung zu hochmodernen Internetanwendungen.
Ziebart ist sich sicher, mit dem neuen Angebot der „InControl“-App „gegenüber dem Wettbewerb einen deutlichen Vorteil“ erreicht zu haben. Die App erlauben bei Fahrzeugen des Modelljahrs 2015 die Bedienung wichtiger Smartphone-Apps auf dem Touchscreen des Autos. Das System kann sowohl iOS- als auch Android-Smartphones bedienen. Für das laufende Jahr kündigte Ziebart weitere Apps an, die von Jaguar- und Land Rover-Modellen verarbeitet werden können. Außerdem werden die nächsten Generationen von Fahrer-Assistenzsystemen bis hin zum teilautomatisierten Fahren vorbereitet.
Nicht nur das Internet und seine Möglichkeiten finden sich im Investitionsplan der Briten. Im Geschäftsjahr 2014/2015 werden Jaguar und Land Rover rund 4,25 Milliarden Euro in neue Produkte investieren, sagte Ziebart heute am Rande des ersten Pressetags des Genfer Automobil-Salons (6. bis 16. März). Dabei stehen die markentypischen Stärken des Unternehmens im Vordergrund.
Dazu zählen auch die Leichtbautechniken, mit denen Jaguar Land Rover zum Beispiel beim neuen Range Rover durch konsequenten Alu-Leichtbau eine Gewichtsreduzierung von mindestens 400 kg gegenüber dem Vorgängermodell erreicht hatte. Von diesem Ansatz und von der Architektur der Leichtbaumodelle soll auch das neue Jaguar-Modell profitieren. Es wird unterhalb des Jaguar XF angesiedelt sein und sich gegenüber Modellen wie dem BMW 3 behaupten. 2015 soll der Neue präsentiert werden.
Viel verspricht sich das Unternehmen auch vom neuen Motorenwerk im britischen Wolverhampton. 600 Millionen Euro werden dort investiert. In den nächsten Monaten sollen dort die ersten Vierzylinder-Probemotoren hergestellt werden. Danach sollen zunächst Diesel- und dann Benzin-Motoren mit einem Hubraum von zwei Litern gebaut werden. Die Produktion nennt Ziebart „hochflexibel“, weil sie im Wesentlichen auf dem Einsatz von CNC-Maschinen beruhe. Die Motoren sind eine Eigenentwicklung, bei der auf die Verwendung von möglichst vielen identischen Komponenten geachtet wurde. „Wir sind im Auslutschen von Gleichteilkonzepten relativ gut“, freut sich Ziebart. (ampnet/Sm)
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