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Vergleichportale 1: Mühsames Geschäft

Ein Vergleich von Versicherungstarifen ist praktisch ausgeschlossen. Da ist sich der Diplom-Wirtschaftsmathematiker Marco Morawetz, Leiter der Gen Re Consulting der General Insurance, ganz sicher. Weil jeder allein 50 Kriterien angeben müsse, damit ein Tarif für ihn berechnet werden könne, ergeben sich allein für die deutschen Versicherungsnehmer mehr als zehn Trillionen (eine Zahl mit 19 Nullen) mögliche Kombinationen. Und der Mathematik zum Trotz wird der Vergleich von Versicherungstarifen immer wieder angeboten. Ganze Internetportale leben davon, manche sehr gut.

Und Morawetz legt nach. In einer jetzt vorgelegten Untersuchung von 1000 repräsentativen Versicherungsverträgen für das Goslar Institut, die Studiengesellschaft für verbrauchergerechtes Versichern, zeigte Morawetz an ausgewählten Beispielen aus dem September 2013, dass auch die Zeitschrift „Finanztest“ dazu nicht in der Lage ist. Einige hundert Euro Unterschied ergaben sich schon bei der Änderung einiger Merkmale, die im Vergleich aber nicht berücksichtigt waren.

Und dennoch wird auf Teufel heraus verglichen, gerade in diesen Wochen, in denen der jährliche Hexensabatt der Kfz-Haftpflichtversicherung geschieht, weil man seine Versicherung bis zum 30. November kündigen kann. Aus diesem Grund bringen viele Medien gerade jetzt die Tarifvergleiche und die Internetverbindungen zu den Vergleichportalen im Internet laufen heiß – besser gesagt: langsamer.

Morawetz hat sich die beiden Marktführer bei den Vergleichportalen und drei weitere Portale vorgenommen: Check24, Transparo, Autoversicherung.de und Preisvergleich.de. Außerdem hatte er noch ein fünftes Portal im Blick: Nafi@netag. Das fünfte Rad am Wagen kann dem Verbraucher, der nach günstigen Tarifen sucht, Sicherheit geben. Nafi ist kein Portal, bei dem man Abschlüsse tätigen kann. Es dient eher der Information von Versicherungsmaklern. Aber in diesem Portal sind viel mehr Anbieter aufgelistet als bei den Vergleichportalen. Wer also wissen will, was er erwarten kann oder ob das Angebot, dass er in der Hand hat, attraktiv ist, der befrage Nafi. Dort wird er in der Regel den niedrigsten Preis genannt bekommen.

Nafi mit seinem breiten Angebot an Versicherungsgesellschafteen ist auch deswegen so einmalig in der Internet-Szene, weil alle Vergleichportale unterschiedliche und unterschiedlich viele Gesellschaften im Angebot haben. Marco Morawetz kommt bei seinen Untersuchungen zu einer vorsichtigen Einschätzung der vier Vergleichportale mit Nafi als Ausgangsbasis. Danach liegt Transparo keine fünf Prozent über den Nafi-Preisen. Marktführer Check 24 folgt dicht auf mit Aufpreisen unter zehn Prozent Preisvergleich.24 liegt darüber. Auf Platz vier des Rankings folgt Autoversicherung.de mit deutlichem Abstand zum Nafi-Preis.

Aber auch diese Studie gibt keine sichere Basis für die generelle Bewertung der Portale her. Denn es kann gut sein, dass das scheinbar teuerste Portal genau für den Kunden, der gerade anfragt, den besten Preis anbietet. Ebenso kann man auch bei der am besten bewerteten Gesellschaft den schlechtesten Tarif finden. Auch Nafi zeigt solche Ausreißer nach oben oder unten. Es hilft also nicht: Wer im Internet den besten Tarif finden will, der muss suchen.

Aber auch bei den Vergleichportalen geht es nicht nur um den Preis. Wer schon einmal gute Erfahrungen mit einem Portal gesammelt hat, der wird lieber dort wieder anfragen als es mit einem neuen Portal zu versuchen. Andere amüsieren sich stundenlang mit dem Versuch, die Portale gegeneinander auszuspielen. Beide Gruppen vergessen dabei hoffentlich nicht, sich den Umfang der Versicherung anzuschauen, damit sich nicht auch bei Ihnen die Lebenserfahrung wieder einmal bestätigt, nach der der billigste Einkauf letztlich der teuerste sein kann. (ampnet/Sm)

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