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Kommentar WRC 2013: Ogier, übernehmen Sie!

Sébastien beerbt Sébastien: Es ist eine historische Wachablösung im Rallye-Sport. Neun Weltmeisterschaften feierte Sébastien Loeb mit Citroën in der WRC und prägte seine eigene Ära. Damit ist er bis heute der größte Rallye-Pilot aller Zeiten. In Frankreich fuhr er nun sein letztes Rennen in der WRC. Sein Abgang hinterlässt tiefe Spuren. Die Fans werden ihren „Super-Séb“ vermissen. Doch Ogier steht in den großen Fußstapfen bereit.

Zehn Jahre jünger ist Sébastien Ogier. Ebenfalls Franzose. Einst bei Citroën zum Top-Fahrer gereift, entwickelte er gemeinsam mit Rallye-Ikone Carlos Sainz und Ingenieuren den aktuellen Polo R WRC bei Volkswagen. Es ist jenes Auto, dass sich aus dem Stand als konkurrenzfähig erwies. Jenes Auto, das auf Anhieb allen Belastungen trotzte. Jenes Auto, das Sébastien Ogier zum Sieg in der Fahrer-Weltmeisterschaft trug und das Auto, an dem sich die Konkurrenz im kommenden Jahr messen muss. Vor Sébastien Ogier liegt eine neue Ära – er hat alle Möglichkeiten sie zu prägen.

Der Weltmeistertitel in der Fahrerwertung im ersten Jahr ist für alle bei Volkswagen Motorsport eine Überraschung. Doch er ist das Resultat einer akribischen, gründlichen Vorbereitung. Die Basis dafür legte der ehemalige Entwicklungschef von Volkswagen Ulrich Hackenberg – ein Vollblut-Motorsportler. Nun sorgt Hackenberg bei Audi für Vorsprung durch Technik. Dennoch ließ er es sich nicht nehmen, Sébastien Ogier in Straßburg persönlich zum WM-Titel zu gratulieren. Schließlich ist Volkswagen eine von zwölf Konzernmarken. Unterm Strich haben sie alle das gleiche Ziel: Mit Erfolg im Verbund an die Weltspitze zu kommen – getreu der von Konzernchef Martin Winterkorn ausgegebenen „Strategie 2018“. In Straßburg wurde deutlich: Hackenbergs Herz schlägt neben Audi auch für sein initiiertes Projekt – die WRC bei Volkswagen. Konzernmarke ist eben Konzern.

Mit Hyundai wird 2014 ein weiterer Hersteller mit einem Werkseinsatz in die Rallye-Weltmeisterschaft einsteigen. Martialisch interpretiert wird die WRC damit zu einem weiteren Gefechtsfeld. Es gilt – wie auf allen anderen Gebieten des Automotive-Business – nun für Volkswagen als Platzhirsch seinen Vorsprung vor den Koreanern zu wahren. Beim Blick auf die Historie der „Ära Loeb“ darf Volkswagen gelassen sein. Denn mit dem neuen „Super-Séb“ der Rallye-Szene und dem ausgereiften Polo R WRC haben die Wolfsburger alle Trümpfe in der Hand, wenn sie im kommenden Jahr, pünktlich zum Start der Rallye Monte Carlo im Januar, ihre Wandlung vom jetzigen Jäger zum künftigen Gejagten vollzogen haben. (ampnet/tw)

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Volkswagen holt Rallye-Weltmeisterschaft in Frankreich

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Sébastien Loeb.

Sébastien Loeb.

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