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IAA 2013: VDA prämiert ungewöhnliche Fahrzeuge

Bereits zum sechsten Mal verlieh der Verband der Automobilindustrie (VDA) gemeinsam mit dem Rat für Formgebung den „VDA Design Award“. Die Preisträger kommen aus Schweden, Indien, Australien und Deutschland. Verbandspräsident Matthias Wissmann sagte anlässlich der Verleihung auf der IAA in Frankfurt: „Wir heben mit diesem Wettbewerb das Design als besondere Eigenschaft eines Fahrzeuges hervor. Denn Design ist eines der wichtigsten Kriterien beim Neuwagenkauf: Design verkörpert Emotionen und prägt den Charakter einer Marke.“

Der Wettbewerb richtete sich unter dem Motto „The Future of Transportation Design“ an Studierende aller Designdisziplinen. Sie waren aufgerufen, ihre Abschlussarbeiten einzureichen. Angenommen wurden alle Arbeiten aus dem Bereich des Personentransports und der Nutzfahrzeuge. Insgesamt rund 100 Teilnehmer folgten dem Aufruf. Aus der Vielzahl der Bewerbungen wählte die Experten-Jury insgesamt drei Gewinner und vergab zusätzlich einen Sonderpreis.

Mit dem ersten Preis wurde Eric Leong von der Universität Umeå in Schweden ausgezeichnet. Er entwarf ein Einpersonenfahrzeug, das der Fahrer mithilfe von Bewegungen seiner Hände, Arme, Füße, Beine und des gesamten Körpers kontrolliert. Das Fahrzeug lernt, sich an die wachsenden Fähigkeiten des Fahrers anzupassen, der so nach und nach einen erweiterten Zugriff auf die Kontrollmöglichkeiten und die Geschwindigkeitssteuerung erhält. Das außergewöhnliche Konzept bindet den Fahrer noch stärker in die Nutzung des Autos ein. Die Jury lobte die gute Ausarbeitung der technischen Aspekte.

Die Platzprobleme im städtischen Verkehr einer Millionen-Metropole inspirierten Rajan Nagre vom National Institute of Design Mumbai in Indien. Sein Entwurf eines ökonomischen Fahrzeugs mit kleiner Grundfläche erhielt den zweiten Preis. Das Fahrzeuge nutzt die Höhe, um mehrere Personen aufzunehmen: In einer zweiten Ebene sind bis zu vier Sitzplätze verfügbar. Der Entwurf zeigt erste Lösungen für die zunehmenden Herausforderungen im Verkehr der Megastädte.

Kirk Dyer von der Monash University in Australien erhielt für sein „Open Source Vehicle for Africa“ den dritten Preis. Dyer entwarf ein flexibles Nutzfahrzeugkonzept, das durch die Nutzung lokaler Herstellungsmöglichkeiten an die verschiedensten Anforderungen anpassbar ist. So können auf Basis eines Grundkonzepts Fahrzeuge für Safaris oder den Gütertransport gebaut werden. Gestalterisch orientiert sich der Entwurf an dem in Afrika weit verbreiteten Nashorn.

Einen Sonderpreis für sein Wohnwagenkonzept „Beyond“ erhielt Markus Kurkowski von der Hochschule Darmstadt. Die äußere Erscheinung dieses Konzepts weicht deutlich vom gängigen Caravan-Design ab. Das aerodynamische Exterieur erinnert an ein Zelt. Im Innenraum wurde vor allem die Nutzung durch ältere und in der Bewegung eingeschränkte Menschen antizipiert. Die pavillonartige Architektur, die Linien, die Bungalow-Atmosphäre und die Barrierefreiheit ergaben aus Sicht des VDA in ihrem Zusammenspiel ein äußerst stimmiges Konzept.

Die Preise sind dank der Unterstützung der teilnehmenden Unternehmen Audi, BMW, Daimler, Ford und Volkswagen mit insgesamt 10 000 Euro dotiert. Die Ausstellung zum VDA Design Award ist noch bis zum 22. September auf der IAA im Foyer der Hallen 5.1 und 6.1 zu sehen. (ampnet/deg)

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