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Porsche restauriert ersten Erfolgs-Elfer

Erster Start, erster Erfolg: 1965 errang ein Porsche 911 den überraschenden fünften Platz im Gesamtklassement der Rallye Monte Carlo und wurde Zweiter in der GT-Klasse bis 2,5 Liter. Es war der erste 911, den Porsche offiziell in den Renneinsatz schickte. Jetzt steht der legendäre Rennklassiker vor seiner Wiedergeburt. Mit einer Komplettrestaurierung werden die Experten von Porsche Classic den 911 in den Ur-Zustand versetzen.

Schon bald nach dem Erscheinen des Porsche 911 dachte das Werk an sportliche Einsätze. Drei Monate nach Serienanlauf, am 1. Januar 1965 wurde der Elfer als Grand Tourisme homologiert. Wenige Tage später starteten der Porsche-erfahrene Rennfahrer Herbert Linge und Versuchsingenieur Peter Falk bei der Rallye Monte Carlo. Ihre Chancen allein auf eine Zielankunft wurden von Experten als sehr gering eingestuft. Die Karosserie war weitgehend identisch mit dem Serienmodell. Auffallend anders waren nur die fünf Zusatzscheinwerfer, von denen einer mitten über der Frontscheibe montiert war, und die große Startnummer 147 auf den Türen. Interessante Detaillösungen gab es aber auch. So besaß der rote 911 eine Art Vorläufer der modernen Gegensprechanlagen. Peter Falk: „Ich sprach in einen dicken Plastikschlauch, der direkt in Herberts Helm führte. Dieses Sprachrohr hat hervorragend funktioniert.“

Dank leichtem Tuning leistete der 2,0-Liter-Sechszylinder-Boxermotor 160 PS. Unter anderem waren polierte Einlasskanäle, andere Nockenwellen, Dreifachvergaser und polierte Saugrohre sowie ein anderer Abgasschalldämpfer für die Mehrleistung verantwortlich. Überdies hatte das Fahrzeug einen 100-Liter-Benzintank, größere Bremsen, eine kürzere Getriebeübersetzung, ein Sperrdifferenzial und ein modifiziertes Sportfahrwerk. Mit einem Leergewicht von 1030 Kilogramm erreichte der erste Renn-Elfer rund 210 km/h Spitzengeschwindigkeit. Die spielte im Rallye-Verlauf allerdings nur eine untergeordnete Rolle: 1965 war eine der schneereichsten Ausgaben des Rallye-Klassikers, lediglich 22 der 237 Fahrzeuge kamen ins Ziel.

Der erste Renn-911 wurde bei Porsche Classic im Kundenauftrag bis auf die letzte Schraube zerlegt, die wiederverwertbaren Teile aussortiert und die Karosserie vollständig entlackt. Bis zur Fertigstellung des gesamten Fahrzeuges wird der so genannte Linge/Falk-911 in den verschiedenen Stadien seiner Restaurierung immer wieder auf internationalen Messen und Rennveranstaltungen zu sehen sein, so wie zuletzt die gereinigte Rohkarosserie beim AvD-Oldtimer-Grand-Prix am vergangenen Wochenende am Nürburgring. (ampnet/jri)

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Peter Falk (l.) und Herbert Linge am Porsche 911 vor dem Restaurationsbeginn.

Peter Falk (l.) und Herbert Linge am Porsche 911 vor dem Restaurationsbeginn.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Porsche

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