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Lanxess macht Leder leichter

Unter dem Namen X-Lite hat der Spezialchemie-Konzern Lanxess ein neues Verfahren entwickelt, mit dem sich gewichtsreduziertes und gleichzeitig qualitativ hochwertiges Leder effizient produzieren lässt. Es versetzt Gerber in die Lage, auch aus dünnerem Narbenspalt Premium-Leder unter Erfüllung der Dickenspezifikation mit einem niedrigen Flächengewicht für die Automobil- und Flugzeugindustrie herzustellen.

Dazu wird das Leder während der Nachgerbung mit einer Dispersion von expandierbaren Mikrokapseln behandelt, die sich bevorzugt in loser strukturierten Stellen der Lederhaut (Corium) ablagern. Sie bestehen aus einer gasdichten thermoplastischen Hülle, die einen flüssigen, unter Druck stehenden Kohlenwasserstoff einschließen. Während einer nachfolgenden Wärmebehandlung dehnen sich diese Mikrokapseln auf das bis zu vierzigfache Volumen aus und füllen so Hohlräume und lose Stellen des Leders nachhaltig auf. Nachfolgende Prozessschritte wie Millen oder Zurichten werden durch die expandierten Mikrokapseln nicht beeinträchtigt. Das Ergebnis ist ein Leder mit vollem und weichem Griff, attraktivem optischem Erscheinungsbild und einem Flächengewicht, das um bis zu 20 Prozent unter dem eines konventionell hergestellten Leders gleicher Dicke liegt. Damit will Lanxess dem Wunsch der Fahrzeughersteller nach Gewichtseinsparung entgegenkommen.

Nicht zuletzt zeichnet sich ein mit X-Lite behandeltes Leder laut Lanxess durch eine hohe Struktur- und Thermostabilität mit positiven Auswirkungen auf die Gebrauchsfähigkeit aus. Speziell das gerade bei Polsterbezügen unerwünschte Ausbeulen (Bagging) kann vermindert werden. Die Wasserdurchlässigkeit und das Wasseraufnahmevermögen werden durch die Behandlung mit den Mikrokapseln dagegen nicht nachteilig beeinflusst. Die notwendige Expoansionsmaschine wurde gemeinsam mit Carlessi entwickelt. (ampnet/jri)

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