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Kältemittel: Deutsche Hersteller wollen drei Jahre Frist für CO2

Der Streit um das neue Kältemittel hat nun wieder Brüssel erreicht. Die Fachzeitschrift „Automobilwoche“ berichtet, die deutschen Hersteller hätten sich an die EU-Kommission gewandt, um Zeit für die Entwicklung von Auto-Klimaanlagen mit Kohlendioxid (CO2) als Kältemittel zu bekommen. Zunächst Mercedes-Benz und dann auch Audi, BMW und Volkswagen hatten sich geweigert, die Fluorchemikalie R1234yf zu verwenden, nachdem Mercedes-Benz bei Versuchen festgestellt hatte, dass das Mittel brennen kann und außerdem bei Kontakt mit Wasser die hochgiftige Flusssäure entwickelt.

Die Hersteller baten um die Aussetzung der seit dem ersten Januar geltenden Klimadirektive der EU, nach der nur noch Kältemittel mit einem Global Warming Potential (GWP) von weniger als 150 verwendet werden dürfen. Das trifft für R1234yf zu, nicht aber für das bisher weltweit eingesetzte Kältemitte R134a. Zum Ausgleich haben die Hersteller offenbar angeboten, CO2-Zertifikate zu kaufen, berichtet die „Automobilwoche“.

Dem Bericht zufolge will jetzt auch das Kraftfahrtbundesamt (KBA) in seiner Risikobewertung nicht ausschließen, dass mit der Verwendung von R1234yf möglicherweise ein Sicherheitsproblem genereller Art vorliege. Die beiden Hersteller von R1234yf, die amerikanischen Chemie-Unternehmen DuPont und Honeywell kritisierten den Ausstieg der deutschen Hersteller scharf. Die Redaktion zitiert Honeywell mit: „Die jüngsten Aussagen von Daimler sind ein weiterer Versuch, die Anwendung der EU-Richtlinie hinauszuzögern.“ (ampnet/Sm)

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