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WRC in Mexico: Vor der härtesten Wertungsprüfung

„Ich kann einfach nicht schneller fahren. Was Ogier im Polo vorlegt, ist Wahnsinn“, formuliert es Citroën-Pilot Mikko Hirvonen im Service-Park im mexikanischen Leon. Wenn nichts Unvorhergesehenes mehr passiert, ist der Vorsprung des Volkswagen-Duos Sébastien Ogier / Julien Ingrassia bei der Rallye Mexiko kaum noch aufzuholen. Aber die Rallye ist lang und wartet am letzten Tag mit der härtesten Wertungsprüfung überhaupt auf.

54 Kilometer lang und mit brutalem Schotter gespickt ist diese Wertungsprüfung. Da kommt es auf einen taktischen Fahrstil an, um das Material nicht zu überlasten, vor allem aber auf die richtige Reifenwahl. Denn mehr als bei den anderen WRC-Läufen spielt die Reifenstrategie eine große Rolle, entscheidet unter anderem über Sieg und Niederlage.

In Mexiko setzte die Mannschaft von Volkswagen Motorsport im Gegensatz zu den anderen Teams schon in der Qualifikation konsequent auf harte Reifen. Das Pokerspiel scheint sich gelohnt zu haben. Sébastien Ogier fährt seinen Gegnern bisher auf den staubigen Pisten auf und davon. Pech hatte am Samstag der bis dahin auf Position zwei liegende Mads Østberg. Ein Defekt an der Lichtmaschine setzte der Verfolgungsjagd auf Sébastien Ogier ein Ende. Das zeigt wieder einmal, wie schnell sich auf einem WRC-Lauf das Blatt wenden kann. Darum bleibt es bis zum Schluss spannend, wer letztlich nach 23 Wertungsprüfungen auf dem Siegerpodest steht.

Begeistert sind die Zuschauer am Rand der Wertungsprüfungen. Was für eine großartige Stimmung ist das: Wie beim legendären "Roadrace" Carrera Panamericana herrscht in Mexiko Volksfeststimmung, wenn die WRC gastiert. Tausende Fans säumen die Straßen und staubigen Wertungsprüfungen. Sie feuern jede Besatzung an, wenn sie mit ihren WRC-Boliden spektakulär über die Piste heizen. Motorsport hat in Mexiko stets einen besonderen Stellenwert genossen. Bunte Fahnen, johlende Fans und vor allen Dingen: hübsche Frauen prägen das Bild rund um den Rallye-Zirkus. Die Faszination Rallye-Sport lebt in Mexiko.

Und es gibt manchmal überraschende Situationen. So mitten auf der 18. Wertungsprüfung: Ein geschlossenes Gatter versperrte Sébastien Ogier auf WP-Sieg-Kurs liegend die Strecke. Co-Pilot Julien Ingrassia musste aussteigen, um das Gatter zu öffnen. Das kostete mehr als eine halbe Minute. Die sprichwörtliche „Torschlußpanik“ bekam Ogier aber nicht. Der Gesamtführung des VW-Piloten zu diesem Zeitpunkt tat das keinen Abbruch.

Währenddessen fliegen die WRC-Helden weiter in ihren Autos förmlich über jede Wertungsprüfung. Mit mehr als 160 km/h auf rutschigen Serpentinen und durch Schluchten. Ein Fehler kann zum ungewollten Abflug von der Strecke führen, weil die bis zu 100 Meter tiefen Abgründe neben der Straße nicht immer durch Leitplanken gesichert sind – für normal sterbliche Autofahrer schwer zu fassen.

Aber das ist es eben, was einen gestandenen Rallye-Fahrer vom „Normalo“ im geordneten Straßenverkehr unterscheidet. Diese Burschen haben ihr Auto stets im Griff und wissen genau wann sie welche Risiken eingehen können. Außerdem haben die WRC-Renner mittlerweile Sicherheitsstandards nach neuesten Erkenntnissen aus Forschung und Entwicklung. Nicht zuletzt darum sind in der WRC seit mehr als zehn Jahren keine tödlichen Unfälle mehr passiert.

Vor dem letzten Rallyetag zeichnet sich ein ähnliches Bild ab, wie vor rund vier Wochen in Schweden: Volkswagens Sébastien Ogier liegt mit dem WRC-Polo klar in Front. Zwei Minuten und 52,4 Sekunden Sekunden trennen ihn vom jetzt Zweitplatzierten Mikko Hirvonen. Auf Rang drei liegt Thierry Neuville (+ 2:59,9). Jetzt liegen noch rund 80 WP-Kilometer vor den Fahrern, bevor sie aus ihren Reihen den endgültigen Sieger der WRC Rallye Mexiko küren werden. (ampnet/tw)



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WRC in Mexico.

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